CSU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Jakob und Stefan Funk reagieren auf Kritik der Stadträtin Ulrike Schneider zur Verschandelung der Landschaft durch Supermärkte am Ortsrand.
"Die Aussagen von Frau Schneider zeigen, dass sie die Kommunalpolitik in den Landkreisgemeinden und auch im Landkreis nicht kennt. Sie glaubt, dass in unseren Gemeinde- und Stadträten die Einfältigkeit vorherrscht. So etwas darf nicht unwidersprochen bleiben", schreibt Gabriele Jakob, CSU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag und Gemeinderätin in der Gemeinde Euerbach. Sie bezieht sich dabei auf den Bericht "Kritik an Einkaufszentren auf der Grünen Wiese" in unserer Ausgabe vom 29. März, in dem Stadträtin Ulrike Schneider die Verschandelung der Landschaft durch Einkaufszentren an den Ortsrändern kritisiert.
"Unser Ziel ist, dass es sowohl in der Stadt als auch dem Landkreis eine wohnortnahe Versorgung gibt. Die Nahversorgung als Infrastruktur hat einen entscheidenden Anteil an der Lebens- und Wohnqualität", ergänzt der CSU-Fraktionsvorsitzende im Schweinfurter Stadtrat, Stefan Funk. Einkaufsmöglichkeiten vor Ort tragen auch dazu bei, dass der Individualverkehr reduziert wird. "Wer hier einen undifferenzierten Rundumschlag macht und Dinge bewusst vermischt zeigt, dass es um Aufmerksamkeit, aber nicht um Lösungen geht."
Laut Schneider betreiben Gemeinderäte Kirchturmpolitik. Auch das unterstreiche eindrucksvoll ihre Unkenntnis, heißt es in der gemeinsamen CSU-Presseerklärung weiter. "So beweisen die vier regionalen Allianzen mit den vielen gemeinsamen Projekten sogar über die Landkreisgrenzen hinweg immer wieder gerade das Gegenteil von Kirchturmpolitik. Und auch der Landkreis Schweinfurt ergänzt mit seinem viel beachteten Innenentwicklungskonzept die Dorfentwicklungen der Landkreisgemeinden."
Anders als Frau Schneider es darstelle, seien nahezu überall die "Tante Emma Läden" längst verschwunden, und zwar bevor es überhaupt zu einem Verdrängungswettbewerb kommen konnte. Darüber hinaus zeigten zahlreiche Dorfläden und Direktvermarkter im Landkreis, dass Lebensmitteldiscounter und "Kleinläden" sich nicht zwangsläufig ausschließen.
"Stadt und Landkreis sind attraktiv für die Bürgerinnen und Bürger und haben für die Versorgung der Bevölkerung ein attraktives Angebot. Zu gleichwertigen Lebensbedingungen im ländlichen Raum gehören auch zeitgemäße Lebensmittelmärkte", schreibt Funk weiter. In zahlreichen Gesprächen wurden mit der Geschäftsführung des Handelsverbandes Unterfranken Lösungsmöglichkeiten für den Einzelhandel während und nach der Corona-Pandemie bereits immer wieder ausführlich erörtert.
Der Vorstellung von Frau Schneider, es benötige eine Initiative aus der Stadt Schweinfurt, damit man mit den Umlandgemeinden ein Handelskonzept erstelle, erteilen die beiden Fraktionsvorsitzenden eine Absage. Es gelte die kommunale Planungshoheit, die mit hoher Kompetenz und Verantwortung in den Rathäusern der Landkreisgemeinden wahrgenommen werde. "Und darüber hinaus arbeiten Landkreis, Landkreisgemeinden und die Stadt Schweinfurt bereits an einem überregional überaus bedeutsamen Projekt, welches sich fast ausschließlich auf dem Planungsgebiet von Landkreisgemeinden befindet: Das Industrie- und Gewerbegebiet Conn Barracks. Hier liegt die Zukunft von Stadt und Landkreis, was die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region anbetrifft."
Auch was ihr konkretes Anliegen betrifft wäre es besser wenn sie erstmal das Feld vor der eigenen Haustüre beackern würde - oder hört ihr da niemand mehr zu?
Möglicherweise ist sie aber komplett gegen Supermärkte und andere kleine Verbrauchermärkte. Man stelle sich vor wie viele Geschäfte man in Schweinfurt in Wohnungen umwandeln könnte? So würde man sich Neubaugebiete auf der grünen Wiese sparen können; einkaufen kann man auch bei Amazon, wohnen kann man dort nicht. Die Schweinfurt werde sich für ihr Engagement sicher bedanken!