300 deutsche Brauereien haben in einem Offenen Brief auf ihre wirtschaftliche Situation aufgrund des Corona-Lockdowns aufmerksam gemacht. Sie fordern finanzielle Hilfe, weil vielen in ihrer Branche die Insolvenz drohe. Auch die Schweinfurter Brauerei Roth und die kleine Privatbrauerei Ulrich Martin im Schonunger Ortsteil Hausen haben den Brief unterzeichnet.
"Beim Fassbier haben wir null verkauft", weist Edgar Borst, Geschäftsführer der Roth-Brauerei in Schweinfurt, auf 30 bis 35 Prozent Umsatzeinbußen aufgrund des fehlenden Festbetriebs hin. Vorsorglich hatte man schon im vergangenen Jahr weniger Fassbier gebraut, so dass die Lagerbestände aktuell gering seien. "Wegschütten müssen wir nichts."
Privatbrauer Ulrich Martin hingegen hat noch "allerhand Bier" auf Lager, das er aufgrund der fehlenden Festlichkeiten und Einschränkungen für die Gastronomie nicht verkaufen konnte. Es handelt sich vor allem um hochwertiges Bier, wie das Bockbier, das zu Martini im November gebraut wurde. 15 Hektoliter befinden sich noch in den Fässern. Wenn bis Mai der Festbetrieb nicht anläuft, "dann muss ich es wegkippen", sagt Martin. Denn Fassbier hält sich in der Regel nur ein halbes Jahr. Auch beim Weißbier fährt der Hausener Brauer einen Verlust ein. Von der im Oktober abgefüllten Charge befinden sich noch zwölf Hektoliter im Lager, die nun in den Abfluss wandern.
Kleinere Unternehmen haben höhere Herstellungskosten
Beim Flaschenbier sieht die Bilanz zwar besser aus, es gab nur geringe Einbußen, aber hier macht den kleinen Brauereien der Preiskampf der Großbrauereien zu schaffen. Diese versuchen, den durch Corona entstandenen finanziellen Druck über den Handel auszugleichen, mit starken Preisnachlässen auf Flaschenbier. "Das tut uns regionalen Brauereien sehr weh", sagt Borst. Denn kleine Unternehmen hätten höhere Herstellungskosten und könnten bei diesem Preiskampf nicht mithalten.
Ulrich Martin bestätigt das. Er hat gerechnet und kommt zu dem Fazit: "Wir werden mit dem Bierpreis hochgehen müssen." Er plant einen Aufschlag von 30 Cent pro Kasten Bier für den Handel und hofft, "dass die Leute begreifen, dass regionales Bier teurer werden muss".
Während Martin in Hausen vor allem auf die Öffnung der Außengastronomie setzt, hofft man bei der Brauerei Roth in Schweinfurt, dass auch der Festbetrieb bald wieder anläuft. "Da sind wir sehr stark", sagt Geschäftsführer Borst. Bis 30. Juni hat er für seine 25 Beschäftigten Kurzarbeit bei der Bundesagentur für Arbeit angemeldet. "Wenn vorher aber ein Wunder passiert, sind wir dabei."
Entweder trink ich ein gutes fränkisches Bier, weil ich heimatverbunden bin und weil's mir schmeckt,
oder ich trink das internationale Zeugs,
für das jeden Tag überall zig Millionen Euro für Werbung ausgegeben wird,
weil's sonst keiner trinken tät'.
Beim Wein isses das selbe;
entweder geht man zum Winzer seines Vertrauens und kauft guten Frankenwein, oder man trinkt das kalifornische Sonderangebot aus dem Discounter.
Hat jeder selber zu entscheiden.
Nur beim Hanf wird's schwierig,
gutes Kraut vom Gärtner aus dem Nachbardorf zu erwerben.
Dann kommt die Schutzmacht
und haut alles kurz und klein.
Btw wer hat ei Problem mit 30 Cent pro Kiste. Schaut auf den Spritpreise. Ich zahl gerne für lokale Qualität!
wegen der Virusgeschichte,
einen Bierbrand herzustellen?
Also das gute Zeugs durch den Brennkessel jagen, um zumindest ein hochwertiges und lagerfähiges Produkt zu erhalten,
damit Hopfen und Malz nicht ganz verloren sind ?
Es ist eine alte Tradition, dass es in Franken das beste Bier zum günstigsten Preis gibt! Das ist inzwischen sogar ein Tourismusfaktor!
Es ist ein falscher Ehrgeiz sich preislich an überteuerten Fernseh-Bieren orientieren zu wollen, zumal auch Biere im Niedrigpreis-Segment eine immer bessere Güte attestiert bekommen.
Schuster bleib bei deinem Leisten und Brauer bei deinen treuen Kunden!