Noch finden im Schweinfurter Impfzentrum auf dem Volksfestplatz keine Corona-Impfungen statt. Bislang wird der Impfstoff nur von mobilen Teams in Senioreneinrichtungen verabreicht. Geimpft werden sollen dabei zunächst die Risikogruppen, also Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Pflegepersonal und Personen über 80 Jahre. Doch auch wenn die Prioritäten klar vorgegeben sind, herrscht eine rege Diskussion rund um das Thema Corona-Impfung. Gerade in den Sozialen Medien sorgt die Impfbereitschaft für Gesprächsstoff. Und mit ihr die Frage, was eigentlich mit Impfstoff passiert, wenn dieser abgelehnt wird. Muss dann ein ungenutzter Impfstoff weggeschmissen werden, weil er unbrauchbar geworden ist?
Die Frage lässt sich, zumindest für den Raum Schweinfurt, mit Nein beantworten. So teilte die Stadt Schweinfurt auf Nachfrage mit, dass es eine Strategie gebe, wie man solche Fälle generell vermeiden wolle. "Derzeit herrscht ein erheblicher Mangel an Impfstoff. Es stehen daher regelmäßig mehr impfbereite Personen zur Verfügung, als Impfdosen", erklärt Pressesprecherin Kristina Dietz. Die mobilen Impfteams führten deshalb auch nur so viel Impfstoff mit, wie es Anmeldungen "impfwilliger Personen" in den entsprechenden Heimen, inklusive Personal, gebe.
Was passiert, wenn doch mal etwas übrig bleibt?
Nach Anbruch dürfen die Serumfläschchen nicht mehr weiter transportiert werden. Diese enthalten sechs Impfdosen. Daher sei es zwar schon möglich, dass Einzeldosen übrig bleiben, wenn am Ende des Impfeinsatzes keine Person mehr gefunden werden kann, die noch eine Impfung erhalten kann, so Dietz. "Das ist aber die absolute Ausnahme, denn bevor Impfstoff auf diese Weise verfällt, würde versucht, vor Ort eine andere Lösung zu finden, etwa durch Impfung von Mitgliedern der Polizei oder der Feuerwehr." Für diese Fälle existierten entsprechende Kontaktlisten der Organisationen. Diese seien auch in Schweinfurt bereits zum Einsatz gekommen.
Im Anbetracht des Mangels an Impfstoff ist die Entsorgung von ungenutzten Impfdosen im Raum Schweinfurt also kein wirkliches Thema. Ohnehin könnte sich hier eine recht hohe Impfbereitschaft abzeichnen. Erst kürzlich teilte das Landratsamt auf seiner Homepage mit, dass eine vorab durchgeführte Umfrage in den Einrichtungen von Stadt und Landkreis Schweinfurt ergab, dass sich 90 bis 100 Prozent der Bewohner impfen lassen möchten.
So laufen die Impfungen ab
Auf Grundlage der Vorgaben von Bund und Freistaat Bayern erstellen Stadt und Landkreis Schweinfurt in kurzen Abständen Impfpläne. Dabei nehme als Erstes das Impfzentrum Kontakt mit den Einrichtungen auf, um dort mit den mobilen Teams die impfberechtigten und impfwilligen Bewohner zu versorgen. Personen über 80 Jahre, die nicht in Einrichtungen leben, werden schriftlich informiert und können anschließend einen Termin vereinbaren, so das Landratsamt.
Der Transport des Impfstoffs erfolgt dann in Kühlboxen, die für den Transport der einzelnen Serumfläschchen ausgestattet sind. Anschließend werde jeder Angemeldete von einem Impfarzt informiert und auf seine Impffähigkeit geprüft wird. Erst nachdem seine Impffähigkeit festgestellt wurde und er seine Einwilligung abgegeben hat, werde die Injektion des Impfstoffs in den Oberarm durchgeführt.