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Schweinfurt
Corona-Lage Main-Rhön: Entspannung im Sommer, doch es gibt einen 5-Punkte-Plan für den Herbst
Die Zahl der Patientinnen und Patienten mit positivem Corona-Befund in den Kliniken der Region sinkt weiter. Warum die Belastung für das Personal trotzdem hoch ist.
Die Zahl der Corona-Patienten und -Patientinnen in den Kliniken Main-Rhön sinkt weiter. Für das Personal ist die Belastung trotzdem nach wie vor hoch.
Foto: Johannes Kiefer | Die Zahl der Corona-Patienten und -Patientinnen in den Kliniken Main-Rhön sinkt weiter. Für das Personal ist die Belastung trotzdem nach wie vor hoch.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 28.05.2022 02:25 Uhr

Die Corona-Lage entspannt sich zunehmend: Aktuell werden 62 Patientinnen und Patienten mit positivem Corona-Befund in den Krankenhäusern der Region Main-Rhön behandelt. Das sind 25 weniger als vor einer Woche. Auch auf den Intensivstationen gibt es kaum noch Corona-Erkrankte. Am Dienstag wurden dem Corona-Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner zwei Patienten mit einem positiven Corona-Nachweis gemeldet.

Trotz der rückläufigen Corona-Zahlen sei die Belastung für das ärztliche und nichtärztliche Personal in den Kliniken aber weiterhin hoch. Zum einen, weil jetzt viele aufgeschobene Operationen nachgeholt werden und Notfalleinweisungen für eine hohe Auslastung sorgen. Die Intensivbettenbelegung beispielsweise liegt in der Region Main-Rhön aktuell bei 91 Prozent. Zum anderen aber auch, weil das Personal ausgebrannt, übermüdet, gestresst sei und Stellen unbesetzt blieben. Das seien die somatischen und psychologischen Langzeitfolgen von Corona. "Der Corona-Berg ist zwar weg, aber der Nicht-Corona-Berg ist immer noch sehr hoch", beschreibt es Mildner.

Viele Menschen lassen sich nicht mehr testen

In den nächsten vier Wochen rechnet Mildner nicht mit großen Corona-Ausschlägen nach oben oder unten. In den letzten fünf Tagen sei schon eine Stagnation erkennbar gewesen. Für Mildner bildet die aktuell niedrige Inzidenz aber nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen ab. "Statisch gesehen, müsste – bezogen auf die Covid-Patientenzahl in den Krankhäusern – die Inzidenz mindestens doppelt so hoch sein", sagt Mildner. Er geht von einer hohen Dunkelziffer in der Bevölkerung aus, weil sich viele Menschen – ob mit oder ohne Corona-Symptomen – oft gar nicht mehr testen lassen und so Infektionen unerkannt blieben.

Eigen- und Fremdschutz ist für Mildner nach wie vor das Gebot der Stunde. "Man soll die Feste durchaus feiern wie sie fallen, aber mit entsprechender Vorsicht." Er rät deshalb, auch weiterhin bei großen Menschenansammlungen eine Maske zu tragen. Verbunden mit den entsprechenden Basis-Hygiene-Maßnahmen komme man dann gut durch den Sommer.

Und was erwartet uns im Herbst? Noch ist es zu früh, über Varianten und ihre Auswirkungen zu spekulieren. Aus der bayerischen Staatsregierung ist aber zu hören, dass man sich durchaus mit konkreten Planungen für den Herbst beschäftigt. Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat einen 5-Punkte-Plan zur Vorbereitung auf eine mögliche neue Corona-Welle vorgelegt. Dieser sieht ein stärkeres Monitoring vor, außerdem die Weiterführung von Impfungen und Testungen sowie die Stärkung der pflegerischen Versorgung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes.

 
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