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Schweinfurt
Corona-Krise: Kurzarbeit verhindert Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarkt: Die verschärften Corona-Regeln machen sich durch einen deutlichen Anstieg der Kurzarbeit bemerkbar. Wie die Kurzarbeit hilft, Arbeitsplätze zu retten.
Die Kurzarbeit ist nach wie vor das wichtigste Instrument, wenn es darum geht, Arbeitsplätze über die Krise hinweg zu retten. Mit dem zweiten Lockdown und den damit verbundenen Einschränkungen und Geschäftsschließungen, dürfte die Zahl der gemeldeten Kurzarbeit wieder deutlich ansteigen.
Foto: dpa/Jens Büttner | Die Kurzarbeit ist nach wie vor das wichtigste Instrument, wenn es darum geht, Arbeitsplätze über die Krise hinweg zu retten.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:22 Uhr

Die Pandemie dauert an, der Arbeitsmarkt und damit auch die Zahl der Arbeitslosen ist weiterhin stabil. "Die Lage am Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön ist dadurch gekennzeichnet, dass wir einerseits eine sehr stabile Arbeitslosenquote haben und andererseits ein deutlicher Anstieg der Kurzarbeit zeigt, dass dieses Instrument den Arbeitsmarkt weiter stabilisiert“, so Thomas Stelzer, Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt, im Arbeitsmarktreport für Dezember für den Bereich Main-Rhön, den er am Dienstag vorlegte. Die statistischen Zahlen stammen vom Stichtag 10. Dezember, also noch vor dem zweiten Lockdown.

In Main-Rhön waren demnach 8647 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent. Im Dezember 2019 wurden 1354 Arbeitslose weniger gezählt, die Arbeitslosenquote lag seinerzeit bei 2,9 Prozent. Auffällig sei, dass in Folge der Krise die Beendigung von Arbeitslosigkeit schwieriger werde. Dies zeige sich dadurch, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen (länger als 12 Monate arbeitslos) im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel angestiegen ist.

Etwa 20 Prozent aller Beschäftigten in Kurzarbeit

An der Entwicklung der Kurzarbeit lasse sich weiterhin die Auswirkung der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt ablesen. Seit Jahresbeginn 2020 wurde von 4143 Betrieben für 55 850 Arbeitnehmer in Main-Rhön Kurzarbeit angemeldet. Zwar waren die Neuanzeigen für Kurzarbeit in den vergangenen Monaten kontinuierlich gesunken, heißt es im Arbeitsmarktbericht. Nachdem die Neuanzeigen zur Kurzarbeit in den vergangenen Monaten kontinuierlich gesunken waren, könnten diese angesichts der neuerlichen Beschränkungen, in den nächsten Monaten wieder ansteigen.

Corona-Krise: Kurzarbeit verhindert Arbeitslosigkeit

Der Höchststand der Betriebe mit Kurzarbeit lag im April bei 3254 und die Höchstzahl der betroffenen Arbeitnehmer im Mai bei 38 013. Aufgrund des neuerlichen Lockdowns ab 16. Dezember sei damit zu rechnen, dass diese Höchststände wieder erreicht werden. Durch den Einsatz von Kurzarbeit wurde damals allein rechnerisch für fast 10 000 Beschäftigte Arbeitslosigkeit verhindert. Es sei davon auszugehen, dass sich im Dezember 2020 wieder ein knappes Fünftel aller Beschäftigten in Kurzarbeit befand. „Der Strukturwandel und die fortschreitende Digitalisierung haben durch die Corona-Pandemie deutlich an Fahrt gewonnen. Verbesserte Regelungen für geförderte Qualifizierung der Beschäftigten während der Kurzarbeit werden bereits von den Unternehmen genutzt. Mittelfristig hilft dies, die vor der Krise dominierenden Themen wie Fachkräftesicherung, Transformation und Demografie zu bewältigen“, so Thomas Stelzer.

Stellenmeldungen der Arbeitgeber nahmen ab

Die Zahl an offenen Arbeitsstellen blieb bis zum Stichtag 10. Dezember angesichts der Pandemie weiter auf hohem Niveau. 3836 Arbeitsangebote wurden offeriert. Im Vergleich mit dem November ist dies ein Minus von lediglich 0,3 Prozent. Deutlicher fällt der Rückgang im Vergleich mit Dezember 2019 aus. Damals waren es noch 11,7 Prozent, oder 508 freie Stellen mehr. Die meisten offenen Stellen finden sich aktuell in den Bereichen Gesundheit und Sozialwesen, dem Handel, und den Bereichen Kfz, Bau und verarbeitendes Gewerbe. Angesichts der in weiten Teilen ruhenden Wirtschaft, veranlasst durch die zweite Welle der Pandemie, blieben aber auch in vielen Branchen Neu- und Wiedereinstellungen vorerst ganz aus. 

Am Verhältnis der Arbeitslosenzahlen zwischen Stadt und Landkreis Schweinfurt hat auch die Pandemie nichts geändert. 6,5 Prozent waren es für die Stadt, lediglich 2,7 Prozent für den Landkreis. Dieses Verhältnis war bereits vor der Pandemie im Dezember 2019 mit 6 Prozent (Stadt) und 2,3 Prozent (Land) sehr ähnlich. 

 
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