zurück
Schweinfurt
Corona-Intensivbetten: Mehr Patienten auf der Überwachungsstation
Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen in den Kliniken der Region Main-Rhön sinkt. Aber Omikron sorgt für eine neue Entwicklung.
Omikron sorgt für ein neues Phänomen: Nicht mehr die Intensivstationen sind überfüllt, sondern die Überwachungsstationen mit den 'low care'-Intensivbetten.
Foto: Sebastian Gollnow | Omikron sorgt für ein neues Phänomen: Nicht mehr die Intensivstationen sind überfüllt, sondern die Überwachungsstationen mit den "low care"-Intensivbetten.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 13.02.2024 05:15 Uhr

Die Inzidenz steigt in ungekannte Höhen, aber auf die Belegung der Intensivstationen in den Kliniken der Region Main-Rhön wirkt sie sich weiterhin nicht aus. Mit sieben intensivpflichtigen Covid-Patienten war am Dienstag der bisherige Tiefstand im Jahr 2022 erreicht. Höchststand waren 25 Covid-Patienten am 13. Januar. Seitdem gehen die Zahlen kontinuierlich zurück. Auch die Zahl der nicht intensivpflichtigen Corona-Patienten bleibt seit Anfang des Jahres konstant. Aktuell sind es 72 Personen, die stationär behandelt werden. Zu Jahresbeginn waren es 71.

Ist die Omikron-Welle in der Region also schon am Abschwellen? "Nein", sagt Corona-Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner. Denn es kommen zwar weniger Covid-Patienten auf die Intensivstationen, dafür aber deutlich mehr auf die Überwachungsstation. Es sind Menschen, die zwar nicht invasiv beatmet werden müssen, aber trotzdem Sauerstoff brauchen. Für diese Patienten stehen die sogenannten "low care"-Betten bereit. Aktuell liegen dort 15 Patienten, vor einer Woche waren es fünf. 

Überwiegend Menschen im Alter zwischen 40 und 50

Auch wenn Omikron nicht die Intensivstationen füllt, will Mildner die Virus-Variante nicht verharmlost wissen: "Es gibt durchaus auch Omikron-Fälle mit deutlich schweren Verläufen." Überwiegend seien hier Menschen im Alter zwischen 40 und 50 betroffen, und überwiegend seien es Ungeimpfte.

Unabhängig von der Corona-Situation sind die Intensivstationen in den Kliniken der Region Main-Rhön gut belegt, weil verschobene Operationen nachgeholt werden und neue, akute Behandlungen hinzukommen. Die Auslastung am Dienstag lag bei 90,8 Prozent. "Das ist fast eine Normalsituation", meint Mildner. 

Eine neue Entwicklung allerdings beobachtet der Krankenhaus-Koordinator: Es kommen zunehmend Patienten ohne  Covid-Symptome für eine anstehende Operation oder stationäre Behandlung ins Krankenhaus, bei denen dann eine Corona-Infektion entdeckt wird. "Das macht es schwierig für die Kliniken", verweist Mildner auf den Mehraufwand, weil diese Patienten dann in den Fachabteilungen isoliert werden müssen. Das erfordert auch einen personellen Mehraufwand. Aktuell sei dieser in den Kliniken zwar noch handelbar, doch zunehmend gebe es auch Omikron-Fälle unter den Mitarbeitenden und durch die erforderliche Quarantäne Engpässe beim Personal.

Und dann steht noch die große Unbekannte im Raum, welche Auswirkungen die ab 15. März geltende Impfpflicht für das Personal in medizinischen Einrichtungen haben wird. Da es seitens der Regierung noch keine konkrete Handlungsanweisung gibt, wie mit ungeimpftem Personal zu verfahren ist, sieht Mildner dem ganz pragmatisch entgegen: "Wir müssen schauen, dass die Abteilungen funktionieren." Das heißt: Bevor die Schließung einer Fachabteilung droht, wird man in Absprache mit dem Gesundheitsamt auch eine Kompromisslösung umsetzen. "Diesen Ermessensspielraum haben wir." 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Irene Spiegel
Coronavirus
Entwicklung
Intensivstation
Patienten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top