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Schweinfurt
Corona-Impfung: Kommen Übergewichtige früher dran?
Schwer übergewichtige Menschen kommen beim Impfen früher dran. Ein paar Pfund zu viel auf den Rippen reichen aber nicht. Wie viel Gewicht man auf die Waage bringen muss. 
Die Reihenfolge der zu impfenden Personen ist in der Impfschutzverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt. Hohe Priorität genießen unter anderem adipöse Menschen. Doch nicht jeder Übergewichtige zählt dazu. 
Foto: Anand Anders | Die Reihenfolge der zu impfenden Personen ist in der Impfschutzverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt. Hohe Priorität genießen unter anderem adipöse Menschen.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:43 Uhr

Die meisten Menschen in Deutschland warten auf einen Termin für die Corona-Impfung, sind aber noch lange nicht an der Reihe. Inzwischen sind zahlreiche Fälle von "Impf-Vordränglern"bekannt geworden, darunter prominente Personen wie der Augsburger Bischof Bertram Meier. Da könnte Otto-Normal-Bürger schon mal auf die Idee kommen, sich auch etwas nach vorne zu mogeln. Zum Beispiel durch großzügig ausgelegte Gewichtsangaben bei der Online-Registrierung. Denn wer schwer übergewichtig ist, genießt "hohe Priorität" bei der Corona-Impfung und rutscht in Gruppe zwei auf, die als nächstes nach den über 80-Jährigen und den Bewohnern sowie Mitarbeitern von Pflegeeinrichtungen beim Impfen an der Reihe ist.   

Laut Robert-Koch-Institut sind zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen sogar adipös mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30. Dieser errechnet sich aus Körpergröße und Gewicht und steigt im Alter. In der Impfschutzverordnung des Bundesgesundheitsministeriums steht, dass adipöse Menschen mit "hoher Priorität" geimpft werden, weil sie zu dem Personenkreis gehören, bei denen ein "sehr hohes oder hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besteht". Sie müssen allerdings den höchsten Adipositas-Grad III mit einem BMI von über 40 aufweisen. Das ist extreme Fettleibigkeit. 

Werden Impflinge im Impfzentrum in Schweinfurt gewogen?

Noch ist man im Impfzentrum mit den über 80-Jährigen beschäftigt. Als nächstes aber werden die über 70-Jährigen und die besonders risikobehafteten Personen – wie eben adipöse Menschen – vorgeladen. Wie genau wird dann überprüft, ob die bei der Registrierung gemachten Angaben stimmen?

Muss sich der Impfling vor Ort auf die Waage stellen? "Nein", sagt Kristina Dietz, die Pressesprecherin der fürs Impfzentrum zuständigen Stadt Schweinfurt. Erforderlich sei aber ein ärztliches Attest, das eine Adipositas mit einem BMI von über 40 bescheinigt. Konkret heißt das: Ein durchschnittlicher deutscher Mann mit einer Körpergröße von 1,77 Metern muss 126 Kilogramm auf die Waage bringen, um auf einen BMI von 40,2 zu kommen. Bei Frauen mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 1,64 Metern reichen 108 Kilogramm aus, um bevorzugt geimpft zu werden. 

Falschangaben bei der Registrierung fliegen im Impfzentrum auf

Gesetz den Fall, im Impfzentrum stellt sich heraus, dass Personen bei der Impfregistrierung ihr Übergewicht als Adipositas deklariert haben. Werden sie trotzdem geimpft?  "Nein", stellt auch hier Pressesprecherin Kristina Dietz klar. "Diese Personen werden nicht geimpft." Denn letztlich handele es sich hier um einen Täuschungsversuch zum Nachteil anderer. Ein solches Verhalten wäre inakzeptabel und würde nicht auch noch durch eine Impfung belohnt.

Dass die persönlichen Angaben bei der Impfregistrierung korrekt sein müssen, darauf hat die Stadt schon im Vorfeld der Eröffnung des Impfzentrums hingewiesen. Ganz ausgeschlossen jedoch sind Falschangaben nicht. "Wir gehen aber davon aus, dass es sich bei solchen Täuschungsversuchen nur um wenige Einzelfälle handeln wird", meint Dietz. Spürbare Terminlücken würden dadurch nicht im Impfzentrum entstehen, weil ja durchgehend geimpft werde und immer mehrere Terminslots pro Termin im 15-Minuten-Raster vergeben würden. "Die Impfteams arbeiten dann mit dem nächsten Impfling weiter."

"Es wird jedenfalls kein Impfstoff in Schweinfurt verworfen."
Kristina Dietz, Pressesprecherin der Stadt.

Doch was passiert mit dem Impfstoff, der eventuell am Abend übrig bleiben kann, wenn doch vereinzelt "Vordrängler" nach Hause geschickt werden müssen. Auch hier sei vorgesorgt: "Als Ersatz für den nicht in Anspruch genommenen Impfstoff würde dann auf den Reserveplan zurückgegriffen", sagt Dietz. Diese Planung umfasst Personen aus den vorrangig zu impfenden Personengruppen, wie zum Beispiel aus den Gesundheitseinrichtungen, Rettungsdiensten oder der Polizei. Auch hier ist eine Reihenfolge festgelegt. Zuerst werden nur Personen aus der am höchsten priorisierten Gruppe geimpft, und wenn danach immer noch Impfdosen übrig sind, kommen Personen aus der am zweithöchsten priorisierten Gruppe an die Reihe. So schreibt es die Impfstrategie des Freistaats Bayern vor. "Es wird jedenfalls kein Impfstoff in Schweinfurt verworfen", versichert Dietz.

 
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  • mario.schmittlein@web.de
    Da nicht genügend Impfstoff da ist, gibt es die Reihenfolge.
    Es geht darum unser Gesundsystem zu entlasten.
    Die die sich hier aufregen.
    Schon mal gesehen, wie es auf einer Covid-Intensivstation zu geht.
    Die Patienten müssen mehrmals täglich gedreht werden, damit sie sich nicht wundliegen. Dazu werden bei normalgewichtigen Personen schon mehr als 4 Leute gebraucht. Alle in Schutzkleidung.

    Schon mal darüber nachgedacht.
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  • mario.schmittlein@web.de
    Ich finde es traurig, dass die MainPost immer mehr zum Revolverblatt wird.
    Dieser Artikel ist genauso Effekthascherei wie der Artikel mit der Überschrift das Opti Wohnwelt bei Roller einsteigt. Wenn man den Artikel aber dann durch liest, stellt sich heraus, das Roller an einen Konzern verkauft wurde und kartellrechtlich einige Filialen abgegeben muss. Diese werden dann umfirmiert.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Meiner Meinung nach haben das größte Anrecht momentan diejenigen Mitbürger die daheim von ihren Angehörigen gepfelgt werden und die darauf angewiesen sind, dass ein Arzt oder ein Impftema zu ihnen nach Hause kommt!

    Hier ist soweit ich weiß noch gar nichts passiert - dabei handelt es sich bei pflegebedürftigen, hochbetagten Impfwilligen um die Gruppe die den Impfstoff eigentlich am Nötigsten hat. Das halte ich für sehr verwerflich und die Debatte ob Übergewichtige und andere Gruppen vorgezogen werden lenkt von diesem wichtigen Thema ab!

    Der Staat spart durch die häusliche Plege immense Kosten und zeigt sich nun nicht einmal dankbar. Den pflegenden Angehörigen die oft noch berufstätig sind und die kein Anrecht haben auf regelmäßige Tests würde ein gehöriger Druck genommen!

    Das letzte was man möchte ist doch Angehörige anzustecken.

    Die Daten der betroffenen Personen und Angehörigen wurden in den meisten Fällen schon lange aufgenommen - im Anschluss wurde bis jetzt offenbar geschlafen
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  • tegutti59@web.de
    Wenn endlich ausreichend Impfstoff da wäre bräuchte es kein verbiegen der Impfreihenfolge mehr. So erzeugt man nur Unzufriedenheit unter den wartenden. Nur so nebenbei, meine Schwiegereltern Ü 90 sind bis heute nicht geimpft. So wie es aussieht werden andere vorgezogen. Sind halt nicht mehr wichtig, die alten, die nach dem Krieg alles aufgebaut haben. Da sollten die Drängler mal drüber nachdenken. Und die Herrschaften in Berlin sollten sich schämen für die schlechte Versorgung der Impfwilligen.
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  • Cymoril
    Wenn jetzt auch noch die Übergewichtigen vorgezogen werden.... ich (69) muss bestimmt warten, bis ich 100 bin....
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Es gibt aber auch sehr viele ältere Menschen die noch dazu stark übergewichtig sind! Die haben dann ja erst ein Anrecht auf Impfung! 👌
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wir noch nicht richtig Alte sollten wohl täglich zwei Schäuferl und fünf Klöss mit 6 Seidla runterspülen um in absehbarer Zeit geimpft zu werden.
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  • wroeder
    Ja, anscheinend ist es so, dass 65 - 70 jährige die A....karte gezogen haben.
    Im Moment ist man ja noch nicht mal mit den 80 jährigen fertig, dann kommen die über 70 jährigen dran, die bis 65 jährigen kann man mit Astrazeneca impfen und wir, 65 - 70 jährigen kommen vielleicht auch irgend wann mal dran.
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  • rasputin32
    Irgendwann ist laut Mutti auf jeden Fall vor dem 21. September. Wenn das nicht stimmt, kann man ja am 26.September mit seinem Kreuz mal richtig erkennbar protestieren.
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  • poetry2000@web.de
    Was heißt vorgezogen? So ist nunmal die Impfreihenfolge. Und das diese nicht wirklich ethisch richtig ist, zeigt sich ja daran, das völlig gesunde Junge Lehrer*innen nun auch in Impfgruppe 2 sind.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Viele Menschen sind selbst dran schuld wenn sie derart übergewichtig sind. Für jemanden der sich gesund ernährt, sich bewegt, regelmäßig Sport treibt und allgemein auf seine Gesundheit achtet (z.B. Nichtraucher) ist es nahezu unmöglich auf einen BMI von über 40 zu kommen!

    Es ist nichts dagegen einzuwenden diese Menschen zu impfen - aber nicht vorzeitig. Nicht verständlich ist es aber wenn zeitgleich pflegebedürftige Ü80 Personen die auf Hausbesuche angewiesen sind und die von Verwandten gepflegt werden warten müssen weil es niemand bisher fertigbringt diese Personen zu impfen. Das ist auch sehr risikoreich für die pflegenden Angehörigen die sich nicht wie Altenheimangestellte zigfach testen lassen müssen oder können. Der fitte 80-jährige dagegen hat es leicht.

    Da herrscht massive Ungleichheit. Ebenso sollte auch eigenes Verschulden (BMI Ü40) nicht durch eine frühe Impfung belohnt werden aus der möglicherweise bald Vorteile erwachsen (z.B. bei Reisen ins Ausland und Quarantäneregelung
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • poetry2000@web.de
    Hier wird eine Gruppe gegen die andere ausgespielt. Es hat sich in Bezug auf Übergewicht nie was in der Impfreihenfolge geändert. Die waren schon immer in Gruppe 2. Man versucht hier lediglich, mit einem Artikel Effekte zu erhaschen...
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  • mario.schmittlein@web.de
    Zitat "Viele Menschen sind selbst dran schuld wenn sie derart übergewichtig sind."
    Solche Aussagen sind zum Kotzen.

    Es gibt Krankheiten die Übergewicht zur Folge haben.
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  • marion.henig
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Vielen Dank für Ihre aufmerksame Kritik. Wir haben die Überschrift bereits angepasst.
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