Die meisten Menschen in Deutschland warten auf einen Termin für die Corona-Impfung, sind aber noch lange nicht an der Reihe. Inzwischen sind zahlreiche Fälle von "Impf-Vordränglern"bekannt geworden, darunter prominente Personen wie der Augsburger Bischof Bertram Meier. Da könnte Otto-Normal-Bürger schon mal auf die Idee kommen, sich auch etwas nach vorne zu mogeln. Zum Beispiel durch großzügig ausgelegte Gewichtsangaben bei der Online-Registrierung. Denn wer schwer übergewichtig ist, genießt "hohe Priorität" bei der Corona-Impfung und rutscht in Gruppe zwei auf, die als nächstes nach den über 80-Jährigen und den Bewohnern sowie Mitarbeitern von Pflegeeinrichtungen beim Impfen an der Reihe ist.
Laut Robert-Koch-Institut sind zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen sogar adipös mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30. Dieser errechnet sich aus Körpergröße und Gewicht und steigt im Alter. In der Impfschutzverordnung des Bundesgesundheitsministeriums steht, dass adipöse Menschen mit "hoher Priorität" geimpft werden, weil sie zu dem Personenkreis gehören, bei denen ein "sehr hohes oder hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besteht". Sie müssen allerdings den höchsten Adipositas-Grad III mit einem BMI von über 40 aufweisen. Das ist extreme Fettleibigkeit.
Werden Impflinge im Impfzentrum in Schweinfurt gewogen?
Noch ist man im Impfzentrum mit den über 80-Jährigen beschäftigt. Als nächstes aber werden die über 70-Jährigen und die besonders risikobehafteten Personen – wie eben adipöse Menschen – vorgeladen. Wie genau wird dann überprüft, ob die bei der Registrierung gemachten Angaben stimmen?
Muss sich der Impfling vor Ort auf die Waage stellen? "Nein", sagt Kristina Dietz, die Pressesprecherin der fürs Impfzentrum zuständigen Stadt Schweinfurt. Erforderlich sei aber ein ärztliches Attest, das eine Adipositas mit einem BMI von über 40 bescheinigt. Konkret heißt das: Ein durchschnittlicher deutscher Mann mit einer Körpergröße von 1,77 Metern muss 126 Kilogramm auf die Waage bringen, um auf einen BMI von 40,2 zu kommen. Bei Frauen mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 1,64 Metern reichen 108 Kilogramm aus, um bevorzugt geimpft zu werden.
Falschangaben bei der Registrierung fliegen im Impfzentrum auf
Gesetz den Fall, im Impfzentrum stellt sich heraus, dass Personen bei der Impfregistrierung ihr Übergewicht als Adipositas deklariert haben. Werden sie trotzdem geimpft? "Nein", stellt auch hier Pressesprecherin Kristina Dietz klar. "Diese Personen werden nicht geimpft." Denn letztlich handele es sich hier um einen Täuschungsversuch zum Nachteil anderer. Ein solches Verhalten wäre inakzeptabel und würde nicht auch noch durch eine Impfung belohnt.
Dass die persönlichen Angaben bei der Impfregistrierung korrekt sein müssen, darauf hat die Stadt schon im Vorfeld der Eröffnung des Impfzentrums hingewiesen. Ganz ausgeschlossen jedoch sind Falschangaben nicht. "Wir gehen aber davon aus, dass es sich bei solchen Täuschungsversuchen nur um wenige Einzelfälle handeln wird", meint Dietz. Spürbare Terminlücken würden dadurch nicht im Impfzentrum entstehen, weil ja durchgehend geimpft werde und immer mehrere Terminslots pro Termin im 15-Minuten-Raster vergeben würden. "Die Impfteams arbeiten dann mit dem nächsten Impfling weiter."
Doch was passiert mit dem Impfstoff, der eventuell am Abend übrig bleiben kann, wenn doch vereinzelt "Vordrängler" nach Hause geschickt werden müssen. Auch hier sei vorgesorgt: "Als Ersatz für den nicht in Anspruch genommenen Impfstoff würde dann auf den Reserveplan zurückgegriffen", sagt Dietz. Diese Planung umfasst Personen aus den vorrangig zu impfenden Personengruppen, wie zum Beispiel aus den Gesundheitseinrichtungen, Rettungsdiensten oder der Polizei. Auch hier ist eine Reihenfolge festgelegt. Zuerst werden nur Personen aus der am höchsten priorisierten Gruppe geimpft, und wenn danach immer noch Impfdosen übrig sind, kommen Personen aus der am zweithöchsten priorisierten Gruppe an die Reihe. So schreibt es die Impfstrategie des Freistaats Bayern vor. "Es wird jedenfalls kein Impfstoff in Schweinfurt verworfen", versichert Dietz.
Es geht darum unser Gesundsystem zu entlasten.
Die die sich hier aufregen.
Schon mal gesehen, wie es auf einer Covid-Intensivstation zu geht.
Die Patienten müssen mehrmals täglich gedreht werden, damit sie sich nicht wundliegen. Dazu werden bei normalgewichtigen Personen schon mehr als 4 Leute gebraucht. Alle in Schutzkleidung.
Schon mal darüber nachgedacht.
Dieser Artikel ist genauso Effekthascherei wie der Artikel mit der Überschrift das Opti Wohnwelt bei Roller einsteigt. Wenn man den Artikel aber dann durch liest, stellt sich heraus, das Roller an einen Konzern verkauft wurde und kartellrechtlich einige Filialen abgegeben muss. Diese werden dann umfirmiert.
Hier ist soweit ich weiß noch gar nichts passiert - dabei handelt es sich bei pflegebedürftigen, hochbetagten Impfwilligen um die Gruppe die den Impfstoff eigentlich am Nötigsten hat. Das halte ich für sehr verwerflich und die Debatte ob Übergewichtige und andere Gruppen vorgezogen werden lenkt von diesem wichtigen Thema ab!
Der Staat spart durch die häusliche Plege immense Kosten und zeigt sich nun nicht einmal dankbar. Den pflegenden Angehörigen die oft noch berufstätig sind und die kein Anrecht haben auf regelmäßige Tests würde ein gehöriger Druck genommen!
Das letzte was man möchte ist doch Angehörige anzustecken.
Die Daten der betroffenen Personen und Angehörigen wurden in den meisten Fällen schon lange aufgenommen - im Anschluss wurde bis jetzt offenbar geschlafen
Im Moment ist man ja noch nicht mal mit den 80 jährigen fertig, dann kommen die über 70 jährigen dran, die bis 65 jährigen kann man mit Astrazeneca impfen und wir, 65 - 70 jährigen kommen vielleicht auch irgend wann mal dran.
Es ist nichts dagegen einzuwenden diese Menschen zu impfen - aber nicht vorzeitig. Nicht verständlich ist es aber wenn zeitgleich pflegebedürftige Ü80 Personen die auf Hausbesuche angewiesen sind und die von Verwandten gepflegt werden warten müssen weil es niemand bisher fertigbringt diese Personen zu impfen. Das ist auch sehr risikoreich für die pflegenden Angehörigen die sich nicht wie Altenheimangestellte zigfach testen lassen müssen oder können. Der fitte 80-jährige dagegen hat es leicht.
Da herrscht massive Ungleichheit. Ebenso sollte auch eigenes Verschulden (BMI Ü40) nicht durch eine frühe Impfung belohnt werden aus der möglicherweise bald Vorteile erwachsen (z.B. bei Reisen ins Ausland und Quarantäneregelung
Solche Aussagen sind zum Kotzen.
Es gibt Krankheiten die Übergewicht zur Folge haben.