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Gerolzhofen/Schweinfurt
Corona-Impfung: Bald wird auch in Gerolzhofen geimpft
Gute Nachrichten: Das Landratsamt Schweinfurt erwartet eine deutliche Zunahme der Impfstoff-Lieferungen. Dadurch wird es möglich sein, künftig auch in elf Gemeinden zu impfen.
Demnächst, wenn deutlich mehr Impfstoff geliefert wird als bisher, wird nicht nur in Schweinfurt, sondern auch in mehreren Gemeinden des Landkreises gegen Corona geimpft.
Foto: Uwe Zucchi | Demnächst, wenn deutlich mehr Impfstoff geliefert wird als bisher, wird nicht nur in Schweinfurt, sondern auch in mehreren Gemeinden des Landkreises gegen Corona geimpft.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:52 Uhr

Nächste Woche kommt der Gerolzhöfer Stadtrat zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Liest man die Ladung samt Tagesordnung durch, wird man stutzig. Die Sitzung findet nicht mehr - wie in den vergangenen Monaten wegen Corona üblich - in der Stadthalle statt, sondern nun in der Zweifachturnhalle am Lülsfelder Weg. Der Grund dafür: Die Stadthalle wird in den kommenden Monaten anderweitig genutzt. Hier werden künftig Corona-Impfungen durchgeführt.  

Wie mehrfach berichtet, wird seit Faschingsmontag im Impfzentrum in Schweinfurt auf dem Volksfestplatz geimpft. Zu Beginn lief der Betrieb leider nur zögerlich an, weil nicht genug Impfstoff zur Verfügung stand. Dies soll sich nun ändern. "Ab voraussichtlich April 2021 rechne ich mit sich weiter verstetigenden Impfstofflieferungen und – im Vergleich zu jetzt – in deutlich größerer Menge", hat Landrat Florian Töpper eine gute Nachricht, die er in einem Rundschreiben, das der Redaktion vorliegt, allen Bürgermeistern des Landkreises hat zukommen lassen. Und weil dann erheblich mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, sollen neben der Zentrale in Schweinfurt zusätzlich dezentrale Impfstationen im Landkreis entstehen, um möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen zu können. Die Planungen für diese Impfstellen laufen auf Hochtouren.

Aufstockung der Kapazitäten

Zum jetzigen Zeitpunkt gehören laut Landrat Töpper dem Impfzentrum in Schweinfurt auch sechs mobile Impfteams an. Diese sind überwiegend in den kommenden Wochen noch eingeteilt, um die zweite Impfung in den Pflegeheimen und die Erstimpfung in teilstationären Einrichtungen durchzuführen. Ist dies erledigt, stehen die Teams für weitere dezentrale Impfungen zur Verfügung. Mit der Zunahme der Impfdosen-Menge sollen zugleich auch die personellen Kapazitäten sowohl beim stationären Impfzentrum in Schweinfurt als auch bei den mobilen Impfteams erhöht werden, teilt Töpper den Landkreisgemeinden mit. Entsprechende Gespräche auch zur vergaberechtlichen Abstimmung mit der Stadt Schweinfurt und der Regierung von Unterfranken laufen bereits.

Auch ist noch nicht abschließend geprüft, auf welche Art und Weise eine Einbindung von Hausärzten und Hausärztinnen in die Impfkampagne erfolgen kann beziehungsweise wird, teilt Andreas Lösch, der Pressesprecher des Landratsamtes, mit. 

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz hat bereits am 12. Februar bei den Landkreisgemeinden abgefragt, welche Räumlichkeiten sich für lokale so genannte "Pop-up-Impfzentren" eignen. Man plant, dass es – gut verteilt über den gesamten Landkreis – komplett eingerichtete Impfstellen gibt, die jeweils stunden- oder tageweise geöffnet sind und von den anreisenden Impfteams genutzt werden können. Wie lange diese Impfstellen dann geöffnet sind, hängt von den Anmeldezahlen und von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab. 

Aufgrund der von den Gemeinden eingegangenen Vorschläge hat das Landratsamt inzwischen ein vorläufiges, bislang noch internes Konzept entwickelt, in welcher Gemeinde eine Impfstelle eingerichtet werden könnte und welche umliegenden Ortschaften dieser Impfstelle zugeteilt werden. Die Liste dieser neuen Impf-Zweigstellen hat das Landratsamt den Gemeinden bereits mitgeteilt. Man habe dabei versucht, so Pressesprecher Lösch, ein bürgerfreundliches Konzept zu entwickeln, bei dem Fahrtwege zu den Impfstellen möglichst kurz gehalten wurden. Bei der Einteilung sei  auf räumliche Zusammenhänge geachtet und bestehende Gemeinschaften seien beibehalten worden. "Dadurch entstand zum Beispiel eine größere Impfstelle in der Stadt Gerolzhofen."

Feste Zuteilung von Gemeinden

Bürgerinnen und Bürger aus festgelegten Ortschaften werden zwingend einer bestimmten lokalen Pop-up-Impfstelle zugeordnet, wenn diese in Betrieb geht, und können dann auch nicht mehr wahlweise nach Schweinfurt zum Volksfestplatz fahren, erklärt auf Nachfrage der Pressesprecher. Dies setzt allerdings voraus, dass die neuen Impfstellen erst in die bayerische Impfsoftware eingepflegt werden. Wenn sich dann jemand zum Impfen anmeldet, wird er entsprechend der Postleitzahl seines Wohnortes der nächstgelegenen lokalen Pop-up-Impfstelle zugewiesen. Doch die bayernweite Umprogrammierung der Software nimmt Zeit in Anspruch. Deswegen kann vom Landratsamt noch kein exakter Termin mitgeteilt werden, wann das dezentrale Impfkonzept im Landkreis tatsächlich starten kann. Solange die Etablierung der dezentralen Stellen noch nicht erfolgt ist, kann jeder Landkreisbürger und jede Landkreisbürgerin sich noch beim Impfzentrum am Schweinfurter Volksfestplatz registrieren und einen Termin wahrnehmen.

Die Stadthalle in Gerolzhofen soll entsprechend den Planungen im Landratsamt eine von elf dezentralen Impfstellen im Landkreis Schweinfurt werden.
Foto: Klaus Vogt | Die Stadthalle in Gerolzhofen soll entsprechend den Planungen im Landratsamt eine von elf dezentralen Impfstellen im Landkreis Schweinfurt werden.

Gerolzhofen ist Vorreiter

Eine dieser elf neuen Pop-up-Impfstellen wird in der Stadthalle von Gerolzhofen eingerichtet. Ihr zugeordnet werden alle Bürgerinnen und Bürger aus dem Bereich der Verwaltungsgemeinschaft. Gerolzhofen werde als erste lokale Impfstelle im Landkreis Schweinfurt bereits ab März 2021 dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege verbindlich gemeldet, schreibt Landrat Töpper an die Bürgermeister. Ab April 2021 bestünde dann die Aussicht, dass auch die anderen geplanten Impfstellen dauerhaft mit fixer Postleitzahlzuordnung etabliert werden könnten.

Wozniak lobt gute Zusammenarbeit

Auch der Gerolzhöfer Bürgermeister Thorsten Wozniak bestätigt auf Anfrage dieser Redaktion entsprechende Pläne für ein Impfzentrum in Gerolzhofen. Er lobt die vertrauensvolle und schnelle Zusammenarbeit zwischen der Stadt Gerolzhofen, der Verwaltungsgemeinschaft und dem Landratsamt Schweinfurt, insbesondere zwischen der Landratsamt-Juristin Jana Mai und der Gerolzhöfer Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann. Eine Impfstelle in der Stadthalle sei auf jeden Fall zu begrüßen, hier habe die Stadt gerne und sofort geholfen. "Impfen vor Ort ist für die Menschen sicherlich eine Erleichterung", so der Bürgermeister.

Am Mittwochvormittag fand nach Informationen der Redaktion in der Stadthalle bereits eine Vorort-Besprechung statt. Damit der Gebäudekomplex als Impfzentrum in Betrieb gehen kann, muss die Stadt beziehungsweise der städtische Bauhof erst noch einige Vorleistungen treffen. Die Vorbereitungen dazu haben bereits begonnen, sagt Thorsten Wozniak. Geplant ist, dass der Zutritt zum Impfzentrum an der Westseite der Halle über die ehemalige Gaststätte erfolgt. Am Eingang dort muss noch kurzfristig eine Rampe errichtet werden, damit das Gebäude barrierefrei erreichbar ist. Der bisherige Gastraum des Restaurants dient künftig als Empfangs- und Wartebereich.

"Einbahnstraßenkonzept" in der Halle

Von hier aus werden dann die Menschen zur Impfung aufgerufen, die in der Halle stattfindet. In der Halle wird die auch in Schweinfurt tätige Betreiberfirma "21 Dx" Abtrennwände aus dem Messe-Bau errichten, um einzelne Behandlungsboxen zu schaffen. Die Stadt Gerolzhofen stellt dazu die Tische und Stühle. Der Ausgang nach erfolgter Impfung erfolgt schließlich über den  Seitenausgang auf der Ostseite der Halle auf Höhe des Forsthauses. Damit wird im Gebäude ein "Einbahnstraßenkonzept" umgesetzt, damit es keinen Begegnungsverkehr von Personen gibt.  Die bisherigen Nebenräume auf der Westseite der Halle (die Umkleiden und Lagerräume) werden kurzfristig in Büro- und Sozialräume für die Bediensteten des Impfzentrums umfunktioniert.     

Die neue Nutzung der Stadthalle hat – wie bereits angedeutet – auch Auswirkungen auf die Sitzungen des Gerolzhöfer Stadtrates und der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft, die wegen der Corona-Vorschriften und dem größeren Platzangebot seit einigen Monaten in der Halle stattfanden. Die politischen Gremien müssen weichen. Neuer Tagungsort wird die Zweifach-Turnhalle am Lülsfelder Weg, die momentan ungenutzt ist, weil wegen Corona kein Schul- und Vereinssport stattfindet. Sollte der Sport wieder möglich werden, dann müsste vor und nach jeder Sitzung die gesamte Infrastruktur für eine Tagung jeweils auf- und wieder abgebaut werden.

Erste Überlegungen: Momentan sind elf dezentrale Impfstellen geplant

In einem internen Schreiben an die Landkreis-Bürgermeister stellt Landrat Florian Töpper das Konzept künftiger lokaler Impfstellen im Landkreis vor. Neben der Zentrale in Schweinfurt sind elf weitere dezentrale Impfstellen geplant, die nach Bedarf öffnen werden. So sieht aktuell die Verteilung der Gemeinden aus:
Impfzentrum Schweinfurt: für Schweinfurt, Euerbach, Geldersheim und Niederwerrn am Volksfestplatz; Impfstelle Gerolzhofen: für Gerolzhofen, Oberschwarzach, Lülsfeld, Frankenwinheim, Sulzheim, Dingolshausen, Donnersdorf und Michelau in der Stadthalle; Impfstelle Unterspiesheim: für Kolitzheim, Grettstadt und Schwebheim in der DJK-Sporthalle; Impfstelle Gochsheim: für Sennfeld und Gochsheim in der Fritz-Zeilein-Halle; Impfstelle Grafenrheinfeld: für Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld und Röthlein in der Altmain-Sporthalle; Impfstelle Waigolshausen: für Schwanfeld, Waigolshausen und Wipfeld im Freizeitzentrum; Impfstelle Werneck: für Werneck im Hallenbad; Impfstelle Wasserlosen: für Wasserlosen in der Dr.-Maria-Probst-Halle; Impfstelle Schonungen: für Schonungen in der Grundschul-Turnhalle; Impfstelle Dittelbrunn: für Dittelbrunn und Poppenhausen im Marienbachzentrum; Impfstelle Stadtlauringen: für Stadtlauringen in der Festhalle; Impfstelle Hesselbach: für Üchtelhausen im Pfarrheim Hesselbach.
Quelle: LRA
 
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Kommentare
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  • jw@optics.de
    Wie kann es sein dass die Impfquote der über 80jährigen in SW die niedrigste in ganz Unterfranken ist ?
    Ob es an dem privaten Betreiber liegt ?

    Bevor wir uns für ein Pop Up Impfzentrum feiern dass vermutlich nur die Kosten erhöht,
    wäre es doch interessant wo es hier klemmt ?

    Zahlen anbei - Berechnet aus den Angaben der MP

    Erstgeimpfte über 80
    Quote in SW 25%
    Quote in HAS 58%
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  • Herbertm
    Man könnte also folgendermaßen übersetzen: Eine Firma aus München möchte Personal (Ärzte) finden, die in mobilen Teams arbeiten, anstatt endlich im Landkreis die Hausärzte mit ins Boot zu holen. Was muss das für ein Schlag ins Gesicht unserer Hausärzte im Landkreis sein? Wie viele Ärzte gibt es, die gerade nichts anderes zu tun haben, als auf ein Angebot eines Impfzentrums zu warten? Wieso haben benachbarte Landkreise wie KG oder HAS die Hausärzte bereits jetzt in ihr Impfkonzept mit einbezogen? Zwischen den Zeilen, kann man lesen, dass dem Landkreis aus vertraglichen Gründen die Hände gebunden sind. Ist das so? Besteht im Landkreis deswegen keine Möglichkeit, die Hausärzte einzubeziehen? Wieso verbleibt das Geld für die Impfzentren in KG und HAS in der Region (Johanniter, THW) und im Landkreis SW werden 50000€ täglich an eine Firma in München überwiesen? Was halten die ehrenamtlich Tätigen im Landkreis davon? Bei den angekündigten Impfstoffmengen werden die Popup-Zentren nicht reichen
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