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Schweinfurt
Corona-Demos: Schwerpunkt dieses Mal in Gerolzhofen
Während in Schweinfurt am Sonntag kaum Demonstranten liefen, brüllten 150 selbsternannte "Spaziergänger" in Gerolzhofen Parolen. Die Polizei war mit starken Kräften vor Ort.
Am Sonntagabend marschierten Menschen, die gegen die Coronamaßnahmen demonstrierten, und Impfgegner gut eine Stunde lang in mehreren größeren und kleineren Gruppen durch die Gerolzhöfer Innenstadt, wie hier in der Bürgermeister-Weigand-Straße, an der Ecke zum Marktplatz.
Foto: Michael Mößlein | Am Sonntagabend marschierten Menschen, die gegen die Coronamaßnahmen demonstrierten, und Impfgegner gut eine Stunde lang in mehreren größeren und kleineren Gruppen durch die Gerolzhöfer Innenstadt, wie hier in der ...
Helmut Glauch
 und  Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:48 Uhr

Starke Polizeipräsenz, wenig Teilnehmer. So lässt sich in etwa das Geschehen rund um die jüngsten Corona-Demonstrationen am Sonntagabend in Schweinfurt zusammenfassen. Stattdessen haben sich Gegner der Pandemie-Vorkehrungen und Impfskeptiker dieses Mal in Gerolzhofen getroffen. Die Polizei geht von maximal 150 Menschen aus, die sich in der dortigen Altstadt gut eine Stunde lang ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Ordnungskräften lieferten. Größere Vorkommnisse oder gar Ausschreitungen gab es nicht. Allerdings hielt die Polizei nach Auskunft von Polizeisprecher Andreas Laacke die Personalien von 14 Demo-Teilnehmern fest. Bußgeldverfahren werden eingeleitet.

Im Hinblick auf die Vorkommnisse an vergangenen Sonntagen und Montagen war die Polizei in Schweinfurt am Sonntag mit entsprechendem Kräfteaufgebot vor Ort. Vor allem Einsatzfahrzeuge mit Bamberger Kennzeichen standen zum Beispiel auf dem Schillerplatz. "Gut sichtbar Präsenz zeigen", beschreibt Laacke das Anliegen der Polizei.

Starke Polizeikräfte vor Ort

Nachmittags war in Gruppen des Messangerdienstes Telegram dazu aufgerufen worden, sich ab 17.30 Uhr am Gerolzhöfer Marktplatz zu treffen. In Schweinfurt herrsche heute "dicke Luft", hieß es in einem Post. Polizeisprecher Laacke spricht von "konspirativem Verhalten", das jedoch misslang. Denn die Polizei war auch in Gerolzhofen mit zahlreichen und starken Unterstützungskräften aus den Reihen der zentralen Einsatzdienste Unterfranken angerückt. Diesen gelang es laut dem Sprecher auch, einen wohl geplanten großen Demonstrationszug durch die Stadt zu verhindern. Stattdessen hätten sich die Teilnehmer in Gruppen geteilt.

Immer wieder teilten und formierten sich Gruppen der Demonstranten in Gerolzhofen neu. Ein starkes Polizeiaufgebot begleitete diese.
Foto: Michael Mößlein | Immer wieder teilten und formierten sich Gruppen der Demonstranten in Gerolzhofen neu. Ein starkes Polizeiaufgebot begleitete diese.

Vor Ort zu beobachten war, dass die augenscheinlich größtenteils von auswärts angereisten Demonstranten – Autokennzeichen auf innenstadtnahen Parkplätzen stammten aus ganz Unterfranken und Oberfranken und reichten bis ins Rheinland – sich nach einem lauten Aufruf vom Marktplatz aus in die Marktstraße aufmachten. Immer wieder stockte der Parolen skandierende Pulk von größtenteils Ortsunkundigen mitten auf der Straße. Nach einigem Hin und Her folgten dann Ansagen, wohin es weitergeht. Nach und nach bildeten sich mehrere Gruppen. Einsatzbusse der Polizei und Streifenwagen mit Blaulicht begleiteten sie. Verkehrsteilnehmer mussten stoppen, um niemanden zu gefährden.

In der Nördlichen Allee setzten Polizisten eine Gruppe von rund 15 Menschen fest, um deren Personalien festzustellen. Diese erwarten nun Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die Infektionsschutzverordnung.
Foto: Michael Mößlein | In der Nördlichen Allee setzten Polizisten eine Gruppe von rund 15 Menschen fest, um deren Personalien festzustellen. Diese erwarten nun Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die Infektionsschutzverordnung.

In der Nördlichen Allee hielten Polizisten eine Gruppe auf. Ein Teil der Menschen lief davon. Eine kleine Gruppe wurde von Beamten umringt, um deren Personalien festzustellen. Ihnen wurde vorgehalten, Teilnehmer einer nicht genehmigten Veranstaltung zu sein. Ihnen droht wegen des Verstoßes gegen die Infektionsschutzverordnung ein Bußgeld von jeweils 750 Euro, berichtet Polizeisprecher Laacke. Eine Person habe gesetzeswidrig Flyer ohne Impressum bei sich gehabt.

Nach gut einer Stunde herrschte wieder Ruhe

Immer wieder riegelten Polizeifahrzeuge Straßen ab und versuchten, die Demonstranten in eine Richtung zu lenken. Augenscheinlich wenn ein Großteil der Menschen auf der Straße fürchtete, von der Polizei eingekesselt zu werden, rannten plötzlich Demonstranten, teils in Grüppchen, davon. Andernorts in der Altstadt schlossen sie sich dann wieder anderen Grüppchen an. Diese Szenen zogen sich bis gegen 19.15 Uhr hin. Dann leerte sich die Gerolzhöfer Altstadt merklich. Eine halbe Stunde später war sie, wie zu dieser Zeit üblich, quasi menschenleer.

Eine etwa 30 bis 40 Menschen umfassende Gruppe, die ein Transparent der Partei 'Die Basis' mit sich führte, bildete eine der angemeldeten Demonstrationen  vom vergangenen Sonntag.
Foto: Josef Lamber | Eine etwa 30 bis 40 Menschen umfassende Gruppe, die ein Transparent der Partei "Die Basis" mit sich führte, bildete eine der angemeldeten Demonstrationen vom vergangenen Sonntag.

In Schweinfurt waren für Sonntag zwei kleinere Demonstrationen angemeldet und genehmigt worden. So lief eine etwa 30 bis 40 Menschen umfassende Gruppe, die ein Transparent von "Die Basis" mit sich führte, über den Marktplatz, schwenkte dann unter Polizeibegleitung in die Keßlergasse ein, um von dort aus weiter zum Roßmarkt und mit Umwegen schließlich zum Schillerplatz zu laufen, wo sich die Versammlung auflöste.

Eine etwa gleich große Gruppe, die eine Fahne mit der Aufschrift "Antifaschistische Aktion" dabei hatte, hielt, ebenfalls angemeldet, eine Kundgebung unweit des Gerichts. Diese Demonstration "für die Coronamaßnahmen und gegen die Coronamaßnahmen-Gegner" verlief ebenfalls ohne Zwischenfälle. Beide angemeldete Versammlungen waren im Vorfeld von der Polizei als unproblematisch eingestuft worden.

Grablichter am Rückert-Denkmal

Nur einzelne 'Spaziergänger' wurden am Sonntagabend in Schweinfurt gesichtet. Die Aktionen konzentrierten sich mehr auf Gerolzhofen. 
Foto: Josef Lamber | Nur einzelne "Spaziergänger" wurden am Sonntagabend in Schweinfurt gesichtet. Die Aktionen konzentrierten sich mehr auf Gerolzhofen. 

Rund um das Denkmal von Friedrich Rückert wurden einzelne Grablichter angezündet. Auf dem Marktplatz hatten sich nur kleinere Grüppchen versammelt, es kam zu keinerlei Kundgebungen, weder für, noch gegen die Corona-Maßnahmen. Rund um den Marktplatz beobachteten Polizeikräfte das Geschehen, mussten aber nicht eingreifen.          

Am Rückert-Denkmal wurden einige Grablichter angezündet.
Foto: Josef Lamber | Am Rückert-Denkmal wurden einige Grablichter angezündet.

Am Montag meinte Polizeisprecher Laacke mit Blick auf die Demos in Gerolzhofen und Schweinfurt, dass dort das von der Polizei bayernweit verfolgte Konzept, Teilnehmer nicht genehmigter Demonstrationen soweit möglich konsequent mit Bußgeldverfahren zu belegen, aufgehe. Die im Vergleich zu früheren Corona-Demos gesunkenen Teilnehmerzahlen belegten dies.

 
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  • frankenausdistanz
    Die Basis- hat wohl nicht mehr als Basiswissen zu vermitteln, sonst würden diese romantischen Spaziergänger/innen tagsüber raus gehen und abends Zuhause sein!
    Für nen Piks im Arm verschwende ich keine Demo-Energie - das ist Basiswissen!
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  • Arcus
    Quellenangabe fehlt.
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  • kaleos
    Demonstrieren statt KAPIEREN! Gestern musste ich gerade wieder die Erfahrung machen, dass wegen dieser Unvernunft der "Spaziergänger-NICHTGEIMPFTEN-Mitläufer" jetzt in Schweinfurt Leopoldina andere dringende Norfälle nicht aufgenommen werden können. Das ist nicht mehr nachvollziehbar, schämt euch. Wir leben in einem Land in das andere gerne kommen möchten und die hier leben dürfen beschimpfen alles, da kann man schon an dem Verstand dieser Leute
    zweifeln.
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  • stahl01@t-online.de
    Es tut mir leid für so manches Städtchen - da macht einkaufen noch weniger Spaß - man weiß ja nicht ob die nicht auch unter der Woche laufen.
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  • gowell70@yahoo.de
    "Impfen statt Schimpfen"

    "Verstehen, statt spazieren gehen"

    Die gesellschaftliche Mehrheit bitte ich darum,
    diese Irrläufer und Irrläuferinnen künftig in sogenannter "einfacher Sprache" anzusprechen.

    Es gibt Menschen mit Lernschwäche.

    Das ist nicht schlimm.

    Diese Menschen brauchen länger als andere.

    Aber alle Menschen können etwas dazu zu lernen.

    Niemand muß dumm bleiben.

    Impfen ist nicht böse.

    Geimpfte Menschen werden weniger schlimm krank.

    Die Wissenschaft will Menschen helfen.

    Niemand will euch töten.
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  • seneca
    150 Querulanten schreien nach Grundrechten. Kapieren dabei nicht, dass sie in einem Land leben, das ihnen das Recht zugesteht, ihre Schwurbeleien auszuleben.
    Ich empfehle Auswandern. Wäre allen geholfen.
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  • Funkenstern
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  • makashnu
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  • happy01-mfc@web.de
    Weiter so! Geht für eure Grundrechte auf die Straße! NEIN zum Corona-Maßnahmen-Wahnsinn!
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  • Steler06501902
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  • Lebenhan1965
    @ happy01

    Inwiefern werden Sie über Gebühr in Ihren Grundrechten beschnitten?
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  • SteffReni
    Bist wohl eher der Couch-Revoluzzer ? Geh lieber auf die Straße und zahl Bußgeld, dann hat der Staat auch etwas davon !
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  • Steler06501902
    Mhh, anscheinend hattest du noch nicht die negative Erfahrung, dass in deiner Familie und / oder in deinem Freundeskreis es zu gravierenden Fällen inkl. Todesfällen gekommen sind.
    Anders kann ich mir deinen unbefangenen und sehr egozentrischen Meinungserguss nicht erklären.
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  • Snacko
    😡😡🤬
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  • Snacko
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  • RS52
    Gerolzhofen ist ein schönes Städtchen und wer kennt es nicht, einfach mal quer durch halb Franken fahren, um dort dann Spazieren gehen zu können....
    Wie wärs, wenn ihr eure Narretei das nächste Mal zuhause bei euch macht? Dann spart ihr euch die Anreise.... Schon bitter, wenn man unbedingt auf die Straße gehen aber dabei nicht von seinen Nachbarn erkannt werden will.....
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  • lutterbeck
    Wow, da hatte ja in Geo, jeder Spaziergänger 3 Polizisten zur Seite.
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  • die3ludwigs@t-online.de
    Ja Lutterbeck, so wenige sind es die diesen Unsinn noch durchhalten und dafür aus halb Deutschland anreisen...mal überlegen welche Meinung die Mehrheit vertritt...
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  • lutterbeck
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  • manfred-englert@hotmail.de
    Ist auch gut so. Trotz hoher Einsatzkosten erhält uns die Polizei unsere Demokratie!!!
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