Hallo liebe Schweinfurter, ich habe ein großes Problem und suche Menschen, denen es genauso geht. Seit ein paar Monaten bekomme ich meine Post nicht mehr regelmäßig zugestellt." Matthias Rupsch hätte nicht gedacht, dass dieser Facebook-Post im Forum "Schweinfurter fragen Schweinfurter" so eine Resonanz hervorrufen würde. Innerhalb von zwölf Stunden habe er 52 zustimmende Kommentare erhalten. "Es scheint in Schweinfurt ein großes Problem bei der Post zu geben."
Rückblick: Matthias Rupsch hat sich auf seinem Smartphone die Briefankündigungs-App der Deutschen Post installiert. Mit der App erhalten Empfänger von Briefsendungen immer vor der Zustellung eine Benachrichtigung inklusive eines Fotos vom Briefumschlag. "So wissen Sie jederzeit und überall, welche Post Sie erhalten", heißt es auf der Homepage der Deutschen Post.
Die Deutsche Post AG hat sich auch verpflichtet, die gesetzlich geforderte Grundversorgung sicherzustellen. Das heißt: Im Jahresdurchschnitt müssen mindestens 80 Prozent der Briefsendungen in Deutschland am folgenden Werktag ausgeliefert werden, mindestens 95 Prozent müssen nach zwei Werktagen ankommen.
Bei Matthias Rupsch hat das nicht funktioniert. Etliche angekündigten Briefe seien verspätet oder gar nicht angekommen. Darunter Rechnungen und andere wichtige Dokumente. Auch seine Wochenzeitung habe er mehrfach nicht erhalten. Eine Krankenhausrechnung habe er sich zweimal schicken lassen, doch auch die Zweitausfertigung habe nie den Adressaten erreicht. Nach zwei Wochen schließlich sei die erste Rechnung im Briefkasten aufgetaucht. Erst dann habe er die Zahlung vornehmen können. "Da verliert man ja seinen guten Ruf."
Beschwerde hatte keinen Erfolg
Matthias Rupsch rief deshalb die Hotline der Post an. "Man hat mir Verbesserung versprochen, geändert hat sich aber nichts." Daraufhin versuchte er es mit einer schriftlichen Beschwerde bei der Bundesnetzagentur. Auch das brachte keinen Erfolg. Schließlich postete er seine Probleme mit der Postzustellung unter "Schweinfurter fragen Schweinfurter" und bekam viele zustimmende Antworten. Ein User schrieb: "Das geht hier seit der Pandemie so." Angekündigte Briefe würden nicht ausgeliefert, Päckchen "auf Nimmer-Wiedersehen" verschwinden. "Das passierte dreimal im Abstand von ein paar Monaten." In einem anderen Fall kam die Stromabrechnung nicht an oder Briefe von verschiedenen Adressen seien einfach oben auf den Briefkasten gelegt worden.
Was ist los bei der Post in Schweinfurt? "Es gibt kein grundsätzliches Problem", versichert Pressesprecher Alexander Böhm auf Nachfrage dieser Redaktion. Er räumt aber ein, dass es offensichtlich ein Problem mit der Zustellung in dem Bezirk gab, in dem Matthias Rupsch wohnt, weil dort ein Aushilfsträger im Einsatz war. Dieser sei überfordert gewesen, habe es einfach nicht geschafft, alle Briefe zuzustellen. "Er war nicht der richtige Mann für diese Aufgabe", sagt Böhm. Die Zusammenarbeit sei inzwischen beendet worden.
Laut Böhm ist mittlerweile wieder der reguläre Postbote im Einsatz, und alle in diesem Zustellbezirk Tätigen seien sensibilisiert. "So etwas darf nicht mehr vorkommen."
Zu wenig Personal
Allerdings fehlt es auch bei der Post an Personal. "Wir würden gerne mehr Leute einstellen, um die Bezirke zu entlasten", sagt Böhm. Auf der Homepage der Deutschen Post gibt es mehrere offene Stellenanzeigen für den Raum Schweinfurt.
Jeder Zustellbezirk hat einen eigenen Stammzusteller. Regelmäßig wird rotiert, damit bei einer personellen Notlage auch ein anderer Postbote den Bezirk problemlos übernehmen könne. Die Routen sind festgelegt und jeden Tag gleich. Schon im Briefzentrum in Würzburg wird die Post auf "Gangfolge" sortiert.
Laut Böhm wird jeder Zustellbezirk einmal im Jahr neu bemessen. Das heißt: Es wird geprüft, ob das Brief- und Paketvolumen noch mit der vorgeschriebenen Gangfolge zusammenpasst. Mitunter werden dann Straßenzüge herausgenommen und Bezirke neu aufgeteilt, "damit alles gut funktioniert".
Und wenn es doch mal nicht funktioniert? Dann gibt es die Post-Hotline, so Böhm, die jede Beschwerde mit Name und Adresse an den Zustellstützpunktleiter weitergebe. Anhand der Dienstpläne und festgelegten Gangfolgen könne der Weg jeder Sendung nachvollzogen werden. Weil das bei Matthias Rupsch aber auch nicht einwandfrei geklappt hat, will sich nun der Qualitätsmanager der Deutschen Post persönlich bei dem frustrierten Kunden entschuldigen.
Drei beschwerden bei der Netzargentur, danach klappte es eine Woche!
Danach altes Lied. Kein Wunder, fast jeden Tag ein anderer/e Zusteller/in.
Porto laufend erhöhen, Serviece NULL.
Bezahlt die Zusteller/in anständig u. macht die Zustellbezirke kleiner, dann sind die Leute auch Motivierter !
Warum gibt man den Zustellern nur eine kurze befristete Zeit für ihre Tour? Der Rest der Briefe liegt dann in den Kästen am Straßenrand... Es ist frustriend, wenn man das große Pensum nicht in der angegebenen Zeit schafft, weil diese einfach zu kurz bemessen ist!
Was allerdings überhaupt nicht funktioniert, ist die Zustellung mit gls. Da kommt die Mitteilung, dass der Zustellversuch nicht möglich war und am nächsten Tag wiederholt wird - dann wird der Sendestatus auf einmal auf Abholung im Paketshop geändert. Läuft man am Paketshop vorbei, sieht man den Fahrer, der quasi seine gesamte Ladung im Shop unterbringt. So kann man wohl auch "arbeiten".
Bei unserer Recherche kam heraus, dass die Adresse mit Postleitzahl korrekt war. Jedoch war der Nachbatort im Adressfeld angegeben, wie es häufiger schon vorher vorgekommen ist, aber bisher trotzdem korrekt zugestellt wurde.
Unsere Vermutung: Bei einer kleinsten Abweichung der Adresse - die aber mühelos erkannt werden kann - findet keine Zustellung statt. Frei nach dem Motto: Diese Post muss ich nicht zustellen, die Zeit spare ich mir lieber.
Wenn alle mit dieser Einstellung arbeiten würden, dann gute Nacht!
- Versicherung
- Behörde
- DHL
Dazu hört mal Personalmangel noch von anderen Branchen: Gastronomie, Pflege, Handwerk, Flughafen Bodenpersonal.
Ja es mag Personalmangel geben allerdings halte ich das bei einige Firmen und Institutionen für hausgemacht. Da wurde sich totgespart und aus den Arbeitern und Angestellten der letzte Profit herausgequetscht. Bloß keinen Mann (oder Frau) zuviel an Bord haben lautete oftmals die Devise selbst wenn ein Engpass nur kurzzeitig besteht.
Jetzt kommt der demografische Wandel zum Tragen. Immer mehr Arbeit veteilt sich auf immer weniger Köpfe - man denke nur an die vielen Dienstleistungsberufe die es vor 30 Jahren alle noch nicht gab. Dadurch bleiben anderere ungeliebte Berufe z.B. auf der Strecke.
Das Niedriglohnsektor ist ein großes Problem. Da fällt es leicht den Beruf zu wechseln. Und Briefzusteler gehören auch dazu.