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Schweinfurt
Briefe kommen zu spät oder gar nicht an: Was ist los bei der Post in Schweinfurt?
Ist die Post die neue Bahn? Ein Schweinfurter beklagt, dass er seit Monaten seine Post nicht regelmäßig zugestellt bekommt. Auch andere Schweinfurter kennen das Problem.
Die Deutsche Post hat sich verpflichtet, die gesetzlich geforderte Grundversorgung bei der Briefzustellung sicherzustellen. Das heißt: Im Jahresdurchschnitt müssen mindestens 80 Prozent der Briefsendungen in Deutschland am folgenden Werktag ausgeliefert werden, mindestens 95 müssen nach zwei Werktagen ankommen. 
Foto: Oliver Berg | Die Deutsche Post hat sich verpflichtet, die gesetzlich geforderte Grundversorgung bei der Briefzustellung sicherzustellen.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:31 Uhr

Hallo liebe Schweinfurter, ich habe ein großes Problem und suche Menschen, denen es genauso geht. Seit ein paar Monaten bekomme ich meine Post nicht mehr regelmäßig zugestellt." Matthias Rupsch hätte nicht gedacht, dass dieser Facebook-Post im Forum "Schweinfurter fragen Schweinfurter" so eine Resonanz hervorrufen würde. Innerhalb von zwölf Stunden habe er 52 zustimmende Kommentare erhalten. "Es scheint in Schweinfurt ein großes Problem bei der Post zu geben."

Rückblick: Matthias Rupsch hat sich auf seinem Smartphone die Briefankündigungs-App der Deutschen Post installiert. Mit der App erhalten Empfänger von Briefsendungen immer vor der Zustellung eine Benachrichtigung inklusive eines Fotos vom Briefumschlag. "So wissen Sie jederzeit und überall, welche Post Sie erhalten", heißt es auf der Homepage der Deutschen Post.

Die Deutsche Post AG hat sich auch verpflichtet, die gesetzlich geforderte Grundversorgung sicherzustellen. Das heißt: Im Jahresdurchschnitt müssen mindestens 80 Prozent der Briefsendungen in Deutschland am folgenden Werktag ausgeliefert werden, mindestens 95 Prozent müssen nach zwei Werktagen ankommen. 

Bei Matthias Rupsch hat das nicht funktioniert. Etliche angekündigten Briefe seien verspätet oder gar nicht angekommen. Darunter Rechnungen und andere wichtige Dokumente. Auch seine Wochenzeitung habe er mehrfach nicht erhalten. Eine Krankenhausrechnung habe er sich zweimal schicken lassen, doch auch die Zweitausfertigung habe nie den Adressaten erreicht. Nach zwei Wochen schließlich sei die erste Rechnung im Briefkasten aufgetaucht. Erst dann habe er die Zahlung vornehmen können. "Da verliert man ja seinen guten Ruf."

Beschwerde hatte keinen Erfolg

Matthias Rupsch rief deshalb die Hotline der Post an. "Man hat mir Verbesserung versprochen, geändert hat sich aber nichts." Daraufhin versuchte er es mit einer schriftlichen Beschwerde bei der Bundesnetzagentur. Auch das brachte keinen Erfolg. Schließlich postete er seine Probleme mit der Postzustellung unter "Schweinfurter fragen Schweinfurter" und bekam viele zustimmende Antworten. Ein User schrieb: "Das geht hier seit der Pandemie so." Angekündigte Briefe würden nicht ausgeliefert, Päckchen "auf Nimmer-Wiedersehen" verschwinden. "Das passierte dreimal im Abstand von ein paar Monaten." In einem anderen Fall kam die Stromabrechnung nicht an oder Briefe von verschiedenen Adressen seien einfach oben auf den Briefkasten gelegt worden.

Was ist los bei der Post in Schweinfurt? "Es gibt kein grundsätzliches Problem", versichert Pressesprecher Alexander Böhm auf Nachfrage dieser Redaktion. Er räumt aber ein, dass es offensichtlich ein Problem mit der Zustellung in dem Bezirk gab, in dem Matthias Rupsch wohnt, weil dort ein Aushilfsträger im Einsatz war. Dieser sei überfordert gewesen, habe es einfach nicht geschafft, alle Briefe zuzustellen. "Er war nicht der richtige Mann für diese Aufgabe", sagt Böhm. Die Zusammenarbeit sei inzwischen beendet worden.    

Laut Böhm ist mittlerweile wieder der reguläre Postbote im Einsatz, und alle in diesem Zustellbezirk Tätigen seien sensibilisiert. "So etwas darf nicht mehr vorkommen." 

Zu wenig Personal

Allerdings fehlt es auch bei der Post an Personal. "Wir würden gerne mehr Leute einstellen, um die Bezirke zu entlasten", sagt Böhm. Auf der Homepage der Deutschen Post gibt es mehrere offene Stellenanzeigen für den Raum Schweinfurt.

Jeder Zustellbezirk hat einen eigenen Stammzusteller. Regelmäßig wird rotiert, damit bei einer personellen Notlage auch ein anderer Postbote den Bezirk problemlos übernehmen könne. Die Routen sind festgelegt und jeden Tag gleich. Schon im Briefzentrum in Würzburg wird die Post auf "Gangfolge" sortiert.   

Laut Böhm wird jeder Zustellbezirk einmal im Jahr neu bemessen. Das heißt: Es wird geprüft, ob das Brief- und Paketvolumen noch mit der vorgeschriebenen Gangfolge zusammenpasst. Mitunter werden dann Straßenzüge herausgenommen und Bezirke neu aufgeteilt, "damit alles gut funktioniert".       

Und wenn es doch mal nicht funktioniert? Dann gibt es die Post-Hotline, so Böhm, die jede Beschwerde mit Name und Adresse an den Zustellstützpunktleiter weitergebe. Anhand der Dienstpläne und festgelegten Gangfolgen könne der Weg jeder Sendung nachvollzogen werden. Weil das bei Matthias Rupsch aber auch nicht einwandfrei geklappt hat, will sich nun der Qualitätsmanager der Deutschen Post persönlich bei dem frustrierten Kunden entschuldigen.  

 
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  • schlumpf100100@aol.com
    Der Rekord bei mir und Nachbarn/-häuser war 16 Werktage ohne Zustellung, dann alles auf einmal....
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  • Geritt14060201
    Vor einem Monat wurde ein Brief der Gemeinde zu meinem Notar nach SW geschickt. 10km - der Brief kam nach 8 Tagen an. Kein wusste wieso…sehr ärgerlich bei so wichtigen Dokumenten.
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  • garfieldweinert@web.de
    Diese Schlamperei ist bei mir auch schon seit anfang dieses Jahres.
    Drei beschwerden bei der Netzargentur, danach klappte es eine Woche!
    Danach altes Lied. Kein Wunder, fast jeden Tag ein anderer/e Zusteller/in.
    Porto laufend erhöhen, Serviece NULL.
    Bezahlt die Zusteller/in anständig u. macht die Zustellbezirke kleiner, dann sind die Leute auch Motivierter !
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  • eap
    Der Artikel spricht mir aus der Seele, 6 Tage keine Post weit und breit - am 7. Tag 6-8 Briefe, Zeitschriften ect. - es wird die Post gesammelt , früher wurde die Post mit dem Fahrrad zugestellt - heutzutage standen teilweise am Samstag drei gelbe Autos zur selben Zeit in der Straße , ein Auto stellt Post beim Nachbarn zu und fährt weiter und der nächste Mitarbeiter stellt die nächsten Häuser zu. Der dritte Mitarbeiter fängt am Ende der Straße an zuzustellen. Ich kann das nicht glauben und die Geschäfte müssen ebenfalls auf ihre Post warten und warten auf fehlende wichtige Post! Auch der Anruf direkt in Schweinfurt am Bahnhof bringt keine Änderung. 800 m innerhalb SW- fünf Tage für die Zustellung! Bin erschüttert.
    Warum gibt man den Zustellern nur eine kurze befristete Zeit für ihre Tour? Der Rest der Briefe liegt dann in den Kästen am Straßenrand... Es ist frustriend, wenn man das große Pensum nicht in der angegebenen Zeit schafft, weil diese einfach zu kurz bemessen ist!
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  • christian.klippel@sw-anzeiger.de
    Bei uns sind schon in der Vergangenheit immer wieder Rechnungen verschwunden, die in Schweinfurt am Bahnhof abgegeben wurden. Wir haben daraufhin betrieblich auf E-Mail-Versand der Rechnungen umgestellt. Letzten Monat ist dann ein wichtiger Umschlag mit geschäftlichem Inhalt verschwunden und kam in Würzburg nie an. Nun muss alles neu erstellt werden. Das Vertrauen ist definitiv weg.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Das Briefzentrum in WÜ bedient zudem die ganze Region Main-Rhön, während Südthüringen (=südlich des Thüringer Wald-Kamms) ein eigenes Briefzentren hat (Nr. 98). Wenn ein Brief in der wichtigsten Industriestadt Nordbayerns SW nur über die Straße gesendet wird, wird er zuerst nach WÜ und dann wieder nach SW gekarrt. Und wenn ein Brief von Bad Kissingen nach Bad Neustadt gesendet wird dasselbe Prinzip. Unnötige Fahrten sind zudem schlecht für die Umwelt! Die Postleitzahlen sind nicht in Stein gemeißelt und wurden hier & da veränderten Bedingungen angepasst. Man sollte Südthüringen, das wirtschaftlich zum SWer Einzugsbereich gehört, mit Main-Rhön unter der Nr. 98 zusammenlegen, mit einem neuen, größeren Briefzentrum in SW. Einzelne Postleitzahlregionen erstrecken sich bereits über neue & alte Länder, wegen Beachtung(!) der Wirtschaftsgeografie. Das Briefzentrum in Südthüringen, in deutscher Mittellage, könnte man als Logistikzentrum (werden immer gesucht) wohl gut verkaufen.
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  • wmc.schubert@t-online.de
    Mit dhl bin ich eigentlich grundsätzlich zufrieden. Allerdings kommen seit ein paar Wochen Paketsendungen regelmäßig beschädigt an - eingedrückter/eingerissener Karton, verbeult etc.

    Was allerdings überhaupt nicht funktioniert, ist die Zustellung mit gls. Da kommt die Mitteilung, dass der Zustellversuch nicht möglich war und am nächsten Tag wiederholt wird - dann wird der Sendestatus auf einmal auf Abholung im Paketshop geändert. Läuft man am Paketshop vorbei, sieht man den Fahrer, der quasi seine gesamte Ladung im Shop unterbringt. So kann man wohl auch "arbeiten".
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  • grassho
    Ü B E R DHL kann ich gar nicht klagen .... perfekte Zustellung!!!! ... wenn ich aber auf meine Hermes - Zustellung schaue, kommt mir das größte und riesigste Graußen .... die melden verpassten Zustellversuch und waren gar NICHT hier _ traurig
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  • flyarcus@gmx.de
    Des einen Freud, des andern Leid.....ich bekomme regelmäßig tolle Pakete vor die Tür gestellt, obwohl nicht bestellt. Anscheinend gibt es mehrere Memento Moris, was aber nicht schlimm ist....nur ein neuer Fernseher war noch nicht dabei...muss ich halt warten.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • Platons
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  • alexander.roger@online.de
    Geht uns genauso - mieser Service seitens der Post!
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  • Arnold-Schreibservice@t-online.de
    Bei mir ist es genauso. Besonders die Werbesachen werden zum Teil nicht zugestellt. Ich habe die Briefbenachrichtigung aktiviert und sehe so einge Sendungen, die kommen sollten, jedoch nicht zugestellt werden. Darunter auch "normale" Briefe. Die Pakete und Päckchen werden bei uns im Hausgang abgestellt, obwohl bekannt ist, dass sie immer wieder gestohlen werden. Briefsendungen werden nur ein Stück in den Briefkasten gesteckt, obwohl sie ganz hineingehen würden. Hier wurden Sendungen ebenfalls gestohlen, von Unbekannten aus den Briefkästen genommen und oben auf die Briefkästen gelegt (hier steckte nachweislich ein Teil in den Briefkästen). Bei gleichen Nachnamen bei uns im Haus wird die Post meist in den falschen Briefkasten gesteckt - obwohl eindeutig und richtig adressiert. Leider passiert das immer häufiger. Reklamieren bringt nichts. Teilweise wird bei der Paketzustellen nicht einmal geläutet (obwohl ich zuhause war), sondern das Paket einfach als zugestellt im Hausgang abgestellt.
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  • rhönfuchs
    Unser Päckchen wurde als zugestellt um 13:18 Uhr per Einwurf im Briefkasten uns mitgeteilt. Zu dem Zeitpunkt waren wir zuhause. Das Päckchen hätte außerdem gar nicht in den Briefkasten gepasst. Der Ablageort war frei zugänglich, wurde aber nicht genutzt. Also eine Falschaussage.
    Bei unserer Recherche kam heraus, dass die Adresse mit Postleitzahl korrekt war. Jedoch war der Nachbatort im Adressfeld angegeben, wie es häufiger schon vorher vorgekommen ist, aber bisher trotzdem korrekt zugestellt wurde.
    Unsere Vermutung: Bei einer kleinsten Abweichung der Adresse - die aber mühelos erkannt werden kann - findet keine Zustellung statt. Frei nach dem Motto: Diese Post muss ich nicht zustellen, die Zeit spare ich mir lieber.
    Wenn alle mit dieser Einstellung arbeiten würden, dann gute Nacht!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Mir ging es in den letzten Wochen im mehreren Bereichen so, dass absolut getrödelt wurde immer mit dem Hinweis Personalmangel...
    - Versicherung
    - Behörde
    - DHL

    Dazu hört mal Personalmangel noch von anderen Branchen: Gastronomie, Pflege, Handwerk, Flughafen Bodenpersonal.

    Ja es mag Personalmangel geben allerdings halte ich das bei einige Firmen und Institutionen für hausgemacht. Da wurde sich totgespart und aus den Arbeitern und Angestellten der letzte Profit herausgequetscht. Bloß keinen Mann (oder Frau) zuviel an Bord haben lautete oftmals die Devise selbst wenn ein Engpass nur kurzzeitig besteht.

    Jetzt kommt der demografische Wandel zum Tragen. Immer mehr Arbeit veteilt sich auf immer weniger Köpfe - man denke nur an die vielen Dienstleistungsberufe die es vor 30 Jahren alle noch nicht gab. Dadurch bleiben anderere ungeliebte Berufe z.B. auf der Strecke.

    Das Niedriglohnsektor ist ein großes Problem. Da fällt es leicht den Beruf zu wechseln. Und Briefzusteler gehören auch dazu.
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  • schlumpf100100@aol.com
    Danke für den Artikel, auch mir geht es so. Habe auch die DHL+Post-App und angekündigte Briefe sind sehr verspätet und teilweise gar nicht gekommen. Seit 6 Wochen warte ich auf den angekündigten Brief mit meiner Kreditkarte. 2x bei der Post Hotline beschwert, 2x haben sie nun Schreiben geschickt, sie suchen noch. Habe wohl auch ne Zusteller der es nicht packt, bzw. die Briefe sonstwo entsorgt oder selber einsteckt... oft werden die Briefe auch in die falschen Briefkästen gesteckt und der Nachbar macht die Briefe auf... z.B. Gehaltsabrechnung.. reklamieren bei der Post bringt nichts. Auch bei DHL, Pakete und Päckchen werden einfach vor der Haustür abgelegt und der Empfang selber bestätigt, im Rahmen der kontaktlosen Zustellung. Die kann jeder auf der belebten Straße mitnehmen. Wo die dann sind? Persönlich zugestellt.... Das ist echt nicht normal..
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