Zum Artikel "Gewerkschaften kritisieren Zerrbild" vom 6. Februar erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Mangelnde Arbeitsmoral, zu hohe Löhne? Leicht dahergesagte Behauptungen! Sollten wir nicht einmal über die Hintergründe solcher Aussagen reden? Denn die Wahrheit setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen.
Beginnen wir mal mit der Generationssituation. Natürlich hat die Nachkriegsgenerstion andere Belange und Ideale gehabt als die heutige "Onlinegeneration". Aber jetzt kommt es: Auch die heutigen Chefs denken komplett anders als damalige Chefs! Denn auch sie sind mit schuld an der Entwicklung der Arbeitswelt.
Immer öfter werden vernünftige Tarifarbeitsplätze durch Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor mit Leiharbeitsfirmen ersetzt. Ständige Erreichbarkeit auch am Wochenende – selbst in meiner Außendiensttätigkeit erlebt – ist gefordert, aber es gibt leider oft keine Wertschätzung der geleisteten Arbeit. (Ich denke das jede(!) Arbeit in einer Gesellschaft ihre Wichtigkeit hat).
Auch der Fachkräftemangel entspricht nicht ganz der Wahrheit, denn auch hier wollen nämlich Unternehmen nicht immer den gerechtfertigten Lohn zahlen. Also es ist schon nicht in Ordnung die Probleme auf nur die Arbeitenden abzuschieben.
In derselben Ausgabe der Zeitung ist ein Artikel über die spanische Wirtschaft. Da geht es andersherum! Wirtschaft brummt, Arbeiter bekommen mehr Geld und mehr Freizeit. Es gibt nämlich Länder in denen Staat und Unternehmer verstanden haben, wie es geht.
Horst Duschek
97502 Euerbach