Zum Artikel "Protest gegen Windpark-Pläne" (vom 23. August) erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Es ist wirklich erschütternd, wie die Bevölkerung bei den Planungen über neue Windräder offensichtlich bewusst umgangen wird. Ein Investor fällt in Heuschrecken-Manier über unsere Heimat her. Und den Kommunen sollen da die Hände gebunden sein?
Die Bürgermeister erkennen zu Recht, dass dieses Vorhaben und Vorgehen eine soziale Sprengkraft hat. Warum lassen sie sich abspeisen? Das Vorhaben ist sicherlich keine „Privatangelegenheit“. Ob tausende Bürger und die Kommunen drumherum die Windräder und die Einschränkungen, die damit einhergehen, haben möchten oder nicht, das ist immer noch Demokratie!
Neben dem dubiosen Vorgehen und dem zu geringen Abstand zur Wohnbebauung sprechen viele weitere Gründe gegen Windkraft an dieser Stelle. Die umliegenden Gemeinden werden sich städtebaulich nicht mehr entwickeln können. Vor allem in Gerolzhofen gibt es keine anderen Möglichkeiten mehr, neuen Wohnraum zu schaffen, als in Richtung der Windräder.
Aber wer wird dort wohnen wollen? Der (Infra-)Schall wird alle umliegenden Bürger treffen. Mancherorts kommt noch der Schattenschlag hinzu. Die Frankenwinheimer klagen über die Belastung durch Schall und Schatten durch die weniger als 1000 Meter entfernten Windräder bei Brünnstadt. Durch die geplanten vier neuen Windräder in ähnlich geringer Entfernung werden zukünftig auch Gerolzhofen, Schallfeld und Lülsfeld stark davon betroffen sein.
Und Windradwinheim – Entschuldigung, ich meine natürlich Frankenwinheim – wird von zwei Seiten zugeballert. Da kann der Wind künftig stehen wie er will, die Einwohner dort werden nie mehr Ruhe haben.
Im Netzgebiet der Unterfränkischen Überlandzentrale (ÜZ) ist das Klimaziel der Bundesregierung, bis 2045 sämtlichen benötigten Strom regenerativ zu erzeugen, schon seit Jahren erreicht. Mehr als 120 % des hier benötigten Stroms wird bereits regenerativ erzeugt. Das Soll ist also schon lange übererfüllt! Die ÜZ weiß gar nicht, wohin mit dem ganzen regenerativen Strom. Passend bezeichnet deren Geschäftsführer in einem Main-Post-Artikel vom 24.04.2023 sein Unternehmen als „Strom-Entsorgungsunternehmen“!
Immer neue Windräder bringen uns hier also nichts außer Einschränkungen für tausende Bürger und einen immer weiter steigenden Strompreis. Und da ist es übrigens ganz egal, ob man ÜZ-Kunde ist – das durch die notwendigen Millionen-Investitionen in das Stromnetz steigende Netzentgelt wird an alle Stromabnehmer im Netzgebiet umgelegt. Davon werden alle Anrainer etwas haben, auch die, die keinen direkten Blick- und „Hör“-Kontakt zu den Windrädern haben.
Liebe Bürgermeister und Gemeindevertreter, Sie haben ihren Bürgern gegenüber eine Fürsorgepflicht. Deshalb der Appell: Tun Sie sich zusammen, und setzen Sie Himmel und Hölle in Bewegung, dass wir dieses Gebaren und diesen Unsinn nicht hilflos über uns ergehen lassen müssen! Es muss hier definitiv mehr möglich sein, als resigniert mit den Schultern zu zucken. Und wenn es am Schluss die Mittel der direkten Demokratie sind.
Fabian Drescher
97447 Gerolzhofen
Wo war sein Aufschrei, als Norma und Schäflein hektarweise den Boden versiegelten und sich ihren Strom aus dem Netz anstatt vom eigenen Dach holten?
Schaut man von Dingolshausen über GEO hinweg, stehen da schon viele Windräder - meist unbewegt in der Gegend herum. Weil zig hektar bestes Ackerland genug Sonnenstrom liefert!
Der Wind, so meine Feststellung, weht rund um GEO fast immer - auch nachts. Und ob das "Flapp-flapp" der Rotoren nerviger ist als die Nachtflüge der Hubschrauber über dem Steigerwald?
Ich erinnere mich noch, als es Anfang der 2000er von Oktober mit März nahezu keine Sonne gab. Woher kommt dann der Strom?
Viel erschreckender ist es, dass die z.B. die ÜZ fast nichts für den "Öko"-Strom bezahlt aber teuer an die Bürger verkauft. Hier ist der Bürger echt gefragt.
Gerhard Fleischmann
Kernkraft: nein! Fossile Brennstoffe: nein!
Steigende Extremwetterlagen! Nein. Aber Windkraft? Bloß nicht bei uns …