Zum Artikel "Steht die Gartenstadt vor dem Aus?" (vom 20. November) erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Die späte Anerkennung der Planung des gebürtigen Schweinfurter Architekten Theodor Fischer für die Planung der Gartenstadt-Siedlung im Jahr 1919 war mehr als überfällig, auch wenn es für die Verantwortlichen beim Bauverein nun ein dickes Brett zu bohren gilt.
Nicht gänzlich unverschuldet, denn eine frühere Beteiligung des Landesamtes für Denkmalpflege bei dieser städtebaulich bedeutsamen Maßnahme hätte die Weichen frühzeitig in eine andere Richtung gestellt. So aber wurde Jahrzehnte lang nur das Allernötigste in den Unterhalt der Gebäude investiert, weil das Ziel ja Entmietung und letztendlich der Abbruch der gesamten Siedlung war. Ein städtebaulich wertvolles Quartier wurde ohne Not dem Verfall preisgegeben.
Als Bewohner der Gartenstadt würde ich mir wünschen, dass auf dem freien Gelände an der Fritz-Soldmann-Straße, auf dem durch den Abbruch eines Gebäudes bereits Tatsachen geschaffen wurden, die ursprüngliche Idee von Theodor Fischer aufgenommen wird und ein Forum in zeitgemäßer Formensprache entsteht, das als Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils dienen kann, insbesondere für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Dieses Forum war in der ursprünglichen Planung im Bereich der Gartenstadtstraße vorgesehen, ist dann jedoch aus Einsparungsgründen - die es auch schon früher gab - leider entfallen.
Ein, wie es die Sanierungsstelle der Stadt Schweinfurt formuliert „bewohnbares und wirtschaftlich tragbares Quartier“ mit hoher Wohnqualität zu entwickeln, sollte das Ziel aller Beteiligten sein.
Günter Tempel
97424 Schweinfurt