Zum Artikel "Großer Wurf oder zu viel Polemik" vom 1. Februar erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Als Teilnehmer der Stadtratssitzung mit vier Stunden Dauer darf man vom großen Wurf als auch von Polemik sprechen? Beides ist zu relativieren, denn einerseits scheinen Hintergrundwissen und Kenntnisse zu den Notwendigkeiten (und den damit verbundenen Vorteilen) der Neuerungen bei vielen Kritikern nicht vorhanden zu sein.
Wer der Stadtratsitzung beigewohnt hat, versteht vielleicht die Dringlichkeit der Neuerungen im Detail besser. Andererseits darf das Niveau mancher Beiträge kritisch beäugt werden. Von Diskriminierung und Imageschaden zu sprechen überspannt den Bogen doch erheblich. Reine Provokation? Wenn ältere Mitbürgerinnen und -bürger sich den Änderungen stellen müssen, betrifft das auch mich.
Allerdings wundert mich, dass trotz vielfältiger Angebote scheinbar keine Nachfrage nach Schulungen erfolgt. Darum sollte sich eine von mir nicht namentlich benannte Stadträtin bevorzugt kümmern, die Polemik beiseite lassen und erwähnen, wie viele Seniorinnen und Senioren Angebote zur Schulung wahrgenommen haben. Wollen wir die Digitalisierung in Deutschland aufhalten? Wer hat noch einen Schwarz-Weiß-Fernseher? Ein schnurgebundenes Telefon? Einen einfachen Herd zum Kochen?
Betrachte ich die Situation in den Stadtbussen, wie unbedarft junge und auch ältere Menschen mit der neuen Technik umgehen, sehe ich das Ganze relativ entspannt. Da mache ich mir mehr Sorgen um die bevorstehende Bundestagswahl...
Gerald Bernert
97424 Schweinfurt