Zum Artikel "Dramatisch weniger Geld für die Kultur" vom 15. Oktober, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Stadtrat Ralf Hofmann macht sich Sorgen, dass mit den Kürzungen im Kultur-Haushalt die Substanz getroffen und das kulturelle Angebot als ein ganz wichtiger Standortfaktor für Schweinfurt dauerhaft geschädigt wird. Dieser Aussage aus dem Main-Post-Artikel von Susanne Wiedemann über die Sitzung des Kultur- und Schulausschusses kann ich nur zustimmen.
Ich bin seit 20 Jahren als Mitglied des Vorstandes und des Beirates im KulturPackt in und für Schweinfurt aktiv. Eine derart drastische Kürzung der Zuschüsse für Veranstaltungen um fast die Hälfte (von 23.000 auf 12.000 Euro) ist Existenz gefährdend, zumal der KulturPackt seit über 20 Jahren keine merkbare Erhöhung der Zuschüsse erhalten hat.
Veranstaltungen wie der „Pflasterklang“, die „Nacht der Kultur“, die „Jahresabschluss-Gala“ oder Ausstellungen wie das „Forum Junge Kunst“, die diesjährige Ausstellung „Grenzüberschreitung“ im Spitalsee-Bunker und das „Kunst-Kaufhaus“ oder auch die regelmäßigen „Kunst-Fahrten“ haben mit Tausenden begeisterten Besuchern Leben in die Stadt gebracht.
Eine kostengünstigere Werbung für Schweinfurt gibt es wahrscheinlich nicht. Die Fortführung ist jetzt infrage gestellt und würde damit Teil der seit Jahren anhaltenden Abwärtsspirale in unserer Stadt.
Natürlich muss angesichts der geringeren Einnahmen für den Haushalt der Stadt gespart werden. Die Frage ist, wo in welchem Umfang eingespart wird – zumal es laut OB Remelé keine vorübergehende Situation ist. Und deswegen wäre es schon angebracht auch andere Bereiche in den Fokus zunehmen wie den „Nachsommer“, der zunehmend weniger Zuspruch zu finden scheint, aber mit Marketing und Gagen sehr viel Geld kostet.
Auch die OB-Aussage „an Personal können wir nicht sparen“ ist aus meiner Sicht zu hinterfragen: statt wie in der Tagesordnung für den Haupt- und Finanzausschuss angekündigt, neue Planstellen bei der Stadt zu schaffen, sollte es für die nächsten 2 Jahre eher einen Einstellungs-Stopp geben.
Noch ist nichts endgültig beschlossen und die Mitglieder des Stadtrates haben es in der Hand, bei den abschließenden Beratungen Korrekturen zum Wohle der Stadt und ihren Menschen zu erreichen.
Dr. Ulrich Philipp
97422 Schweinfurt