Zum Artikel "Schulbadsanierung ist beschlossen“ vom 3. Mai, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Die Mehrheit der Gemeinderäte, allen voran der 1. Bürgermeister, sind sich ihrer Pippi-Langstrumpf-Linie „Wir malen uns die Welt, so wie sie uns gefällt“ konsequent treu geblieben.
Ohne Not und trotz des nur drei Kilometer entfernten Silvana Bades, in dem reibungslos das Schulschwimmen gewährleistet ist, hat man eine Sanierung des Schulbads beschlossen, obwohl die letzten Jahre gezeigt haben, dass man das Bad nicht braucht.
Der Gemeinderat beschließt diese freiwillige Aufgabe mit einem Eigenanteil von 3,5 bis 4 Millionen Euro und absehbaren Folgekosten von circa 250.000 Euro/Jahr, statt sich um seine Pflichtaufgaben zu kümmern.
Viel wichtiger wäre es gewesen, die seit Jahren dringend notwendige Sanierung der Schule im Ortsteil Dittelbrunn, in die es hineinregnet und in der sich nicht nur Dach und Fenster in einem erbärmlichen Zustand sind, in Angriff zu nehmen. Obwohl man nach einem Wasserschaden in der Schule eine Asbestbelastung festgestellt hat, beschließt das Gremium das Prestigeobjekt, statt die Pflichtaufgabe, bei deren Nichterfüllung die Gesundheit der Kinder und Lehrer in der Tat gefährdet ist, zu erledigen.
Die Argumente der Befürworter sind so falsch wie polemisch.
Alle Grundschulkinder Dittelbrunns erhalten seit der Schließung des Hallenbades Schwimmunterricht.
Auch die Eltern sind gefordert, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen. Wenn Gegner der Sanierung als diejenigen bezeichnet werden, die wollen, dass die Kinder ertrinken, dann ist die politische Unkultur endgültig im Dittelbrunner Gemeinderat eingezogen.
Ich frage mich, wann und wie die Schulen in Dittelbrunn und Hambach (seit circa zehn Jahren geplant) ohne freien Finanzspielraum endlich renoviert werden können. Dafür hat die Gemeinde nach der Sanierung des Schwimmbads nicht mehr (genügend) Rücklagen und Finanzmittel. Fördermittel wird es bei der Haushaltslage des Bundes und der Länder keine geben.
Es darf auch bezweifelt werden, ob die Gemeinde die anstehende Sanierung der Straßen und der Kanäle, die kurz vor und nach dem Krieg in den Altorten gebaut wurden, durchführen und die explodierenden Personalkosten aufbringen kann.
Ich würde mir eine Haushaltssperre durch die Rechtsaufsichtsbehörde wünschen.
Franz Geus
97456 Hambach