Zum Artikel "Steht die Gartenstadt vor dem Aus?" vom 20. November erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
In dem "markierten Bereich" des Quartiers Gartenstadt habe ich meine frühe Kindheit verbracht. Im sogenannten "Vorbäu'le" waren die Hühner und die Hasen, im Garten Gemüse und Salat über die Selbstversorgung hinaus. Im Winter eisglitzernde Wände im Schlafzimmer und Eisblumen am einfach verglastem Küchenfenster. Täglich der Weg mit den Freunden zur Auenschule und sonntags zum Ministrieren in Maria Hilf. Am Samstag die Zinkbadewanne in der Waschküch'.
Ja – schön war es damals. Wem nutzt das heute noch? Die Erinnerung lebt in denen, die Teil dieser Zeit und des Ortes waren. Die Siedlung war 1967, als wir ein neues Haus in der erweiterten Gartenstadt bezogen haben, schon abgewohnt. Ich laufe gerne, wenn ich mal in der Gegend bin, dort herum. Aber diesen Luxus meiner Erinnerung zum Preis des Erhalts maroder Dächer und Bausubstanz kann sich weder die Stadt Schweinfurt, noch der Bauverein leisten.
Der Bauverein Schweinfurt steht für genossenschaftlich finanzierten bezahlbaren Wohnraum in Verantwortung und leistet diese Anforderung bisher gut. Im unteren Bereich, hin zur Gartenstadtstraße und zur Galgenleite, sind die Projekte ja auch schon gut vollzogen. Das jetzige Areal steht nicht zuletzt in fußläufig erreichbarer Nähe zur THWS und zur Innenstadt.
Mein Vorschlag ist, das letzte vorhandene Haus in der Fritz-Soldmann-Straße zu erhalten und eine Dokumentationsstätte "Gartenstadt Schweinfurt" in Kommunität mit der Stadt Schweinfurt, der Denkmalpflege Bayern und dem Bauverein Schweinfurt einzurichten.
Das übrige Areal soll zukunftsweisenden, sozialen Wohnprojekten dienen.
Werner Hornung
97440 Werneck