Zum Artikel "Ärzte finden immer weniger Arzthelferinnen" vom 11. September erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Offensichtlich will die Politik die Situation nicht sehen, oder kann sie nicht verstehen. Als ich jung war (ich bin 62 Jahre alt), waren zum Beispiel Krankenhäuser und Altenheime etc. städtisch bzw. in öffentlicher Hand. Weil zu der Zeit noch die Kostendeckung in Ordnung war, war Zeit für Patienten. Der Arzt hatte nicht nur administrative Aufgaben zu bewältigen. Der Mensch stand im Mittelpunkt.
Der Druck im Gesundheitswesen, so bestätigen mir auch Bekannte, die in der Medzin oder der Pflege arbeiten, ist eigentlich körperlich nicht mehr zu bewältigen. Auch Geld, so bekomme ich erklärt, löst das Problem nicht. Nein, seit der Privatisierung unseres Systems zählt Profit.
Mir wurden Fälle geschildert, warum Ärzte und Pfleger unser Land Richtung Skandinavien oder zum Beispiel Schweiz verlassen: weniger Arbeit, bessere Arbeitszeitgestaltung und dazu sogar noch bessere Bezahlung. Da wundert mich nichts.
Warum frage ich mich, ist unsere Politik nicht in der Lage, Grundlegendes zu ändern. Eventuell legt man sich als Politiker nicht gerne mit starken Lobbyisten an. Eine Bitte noch an uns alle, bitte einmal mehr Respekt allen gegenüber, die für das Allgemeinwohl arbeiten, sprich Ärzte, Pfleger, Polizei, Sanitäter, Feuerwehr und viele andere mehr.
Horst Duschek
97502 Euerbach