Zum Artikel "Dramatisch weniger Geld für die Kultur" vom 15. Oktober erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Als ich vor 30 Jahren aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Schweinfurt zog, haben mich meine Freunde bedauert: "Was? Da ist doch nichts los! Nur Industrie..." Sehr bald konnte ich sie widerlegen: für einen Ort dieser Größe gab es ein sehr reichhaltiges Angebot in verschiedensten Kultursparten: ein gutes Theaterprogramm, Vereine wie Disharmonie, Kulturpackt, die Schreinerei (später Stattbahnhof), die mithilfe von vielen Ehrenamtlichen inzwischen Hunderte von Veranstaltungen auf die Beine stellten. Dann entstanden zuerst das Museum Georg Schäfer, später aus dem Sachs-Bad die Kunsthalle. Eine positive Bewegung in Richtung mehr Kultur.
Und jetzt: Kehrtwende? Kunst und Kultur sind doch das Aushängeschild für die einst graue Industriestadt.
Und die Stadt hat ja wirklich kein Geld, aber man könnte zum Beispiel den Bürgerpark preiswerter machen, den Zuschuss zum Nachsommer reduzieren und Disharmonie, Kulturpackt und Theater mehr geben. Sitzen denn im Stadtrat nicht mehrheitlich intelligente und interessierte Menschen mit einer eigenen Meinung?
Christiane Walter
97422 Schweinfurt