Zum Artikel "AfD soll draußen bleiben" vom 3. März erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Der Versuch von OB Remelé, der AfD- Stadtratsfraktion Aufsichtsratsposten in den städtischen Gesellschaften Stadtwerke, Leopoldina Krankenhaus und SWG zuzuschustern, ist grandios gescheitert. Während der bayerische Ministerpräsident und CSU-Parteichef Markus Söder die AfD aus nachvollziehbaren Gründen auf Abstand hält, umarmt der Schweinfurter Rathauschef die vom Verfassungsschutz beobachteten Rechtsaußen geradezu. Und das, obwohl OB Remelé noch 2020 vor der Kommunalwahl eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ausschloss!
Die Frage nach dem "Warum" drängt sich förmlich auf und die Antwort liegt gleichzeitig auf der Hand. Ein Gerichtsurteil, das sich auf die Zusammensetzung von Ausschüssen des Stadtrats bezieht, aber eben nicht auf die Aufsichtsratsgremien, sollte herhalten, die unliebsamen, weil unbequemen Räte Adi Schön (Freie Wähler, SWG), Ulrike Schneider (Stadtwerke, Zukunft/ödp) und Frank Firsching (DIE LINKE, Leopoldina Krankenhaus) auszubooten, um sie durch handzahme und unkritische AfD-Leute zu ersetzen. Gut, dass der Schweinfurter Stadtrat dem einen Riegel vorgeschoben hat.
Und wie. Gerade mal sieben Ratsmitglieder folgten dem Antrag von OB Remelé. Darunter natürlich die vier AfD-Stadträte, der CSU-Fraktionsvorsitzende Stefan Funk mit seinen Kollegen Uli Hader und Alexander Dahms, die entweder aus Überzeugung oder aus falsch verstandener Loyalität ihrem Chef gegenüber handelten. Mein Respekt gilt vor allem den 14 CSU-Stadträtinnen und Stadträten, die ihrem Oberbürgermeister und dem eigenen Fraktionsvorsitzenden eine herbe Klatsche verpassten. Bravo!
Wolfgang Ziller
97422 Schweinfurt