Zum Artikel "Sie starben, weil sie Juden waren“ vom 11. November erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Es war eine beeindruckende Veranstaltung am Sonntag an der Stadtmauer im Chateaudun-Park zur Übergabe des Erinnerungsortes Denkzeichen. Wie in dieser Zeitung am 11. November berichtet, hatten sich circa 300 Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eingefunden, um den 75 ermordeten Jüdinnen und Juden aus Schweinfurt zu gedenken, ihnen ihren Namen zurückzugeben und -wie es im Faltblatt der Initiative gegen das Vergessen heißt - "nicht (zu) schweigen".
Leider fehlte im Bericht Wichtiges! Wenn nicht, vergessen werden darf, dann geht das alle Generationen, die jetzige und die zukünftigen etwas an. Und die junge Generation war präsent! Es sang ein Chor der Rathenau-Schulen. Besonders bewegend der Vortrag ihres selbstverfassten Gedichtes der Schülerin Amelie Glück.
Die Rede von Herrn Oberbürgermeister Remelé wollte ich für mich mit "zum Vergessen" einordnen. Und zwar wegen seines letzten Satzes, als er den Antisemitismus mit "unkontrollierter Zuwanderung" in Verbindung brachte. Genau diese Haltung darf aber nicht vergessen werden! Diese Haltung ist genau das, was seitens der Populisten, der AfD, den Rechten, den Neonazis, nicht nur hier in unserer Stadt, propagiert wird: Schuldige suchen, Fremdes verachten und bekämpfen, Minderheiten verfolgen, bedrohen.
Da spielt es keine Rolle, ob sie hier berechtigt sind oder nicht! Sie als eine Ursache des Antisemitismus zu denunzieren ist geschichtsvergessen, kann man es auch als infam bezeichnen?
Friedrich Herrmann
97424 Schweinfurt
Niemand darf sich wundern, dass Schweinfurt inzwischen zu einem Zentrum rechtsradikaler Umtriebe (3. Weg, Pegida, Querdenker usw.) geworden ist.