Zum Artikel "Dramatisch weniger Geld für die Kultur“ vom 15. Oktober, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Die geplanten Kürzungen im Kulturbereich sind ein herber Schlag für die gesamte Kulturszene in Schweinfurt. Die fehlenden Gewerbesteuereinnahmen fordern alle Kommunen zum Überdenken ihrer Leistungen, vor allen Dingen der Freiwilligen, auf. Insgesamt ist das eine Katastrophe für Schweinfurt. In den letzten 20, 30 Jahren wurde die Stadt für ihr vielfältiges Kulturleben bewundert. Für einen Ort dieser Größe gab es ein sehr reichhaltiges Angebot in verschiedensten Kultursparten - zwei Kunstmuseen, ein gutes Theaterprogramm und Vereine wie Disharmonie, Stattbahnhof und den KulturPackt, die mit Hilfe von vielen Ehrenamtlichen Hunderte von Veranstaltungen auf die Beine stellten. Allerdings ist die freie Kulturszene auf städtische Zuschüsse angewiesen. Größere Sponsoren zu finden, ist in der gegenwärtigen Lage sehr unwahrscheinlich.
Kunst und Kultur waren ein Aushängeschild für die einst graue Industriestadt. Soll das alles an die Wand gefahren werden? Was soll denn die Menschen noch in die Stadt locken? Was ist das für ein kurzsichtiges Denken? Eine Möglichkeit wäre, bestehende Formate, die nicht mehr so gut angenommen werden, auf den Prüfstand zu stellen. Ich denke dabei an den Nachsommer. In den letzten Jahren wurden die Veranstaltungen nicht mehr gut besucht, sie erfordern aber im Gegenzug einen hohen finanziellen Aufwand. Deshalb schlage ich vor, den Nachsommer zu streichen und nur mit einem Teil der eingesparten Mittel die Disharmonie und den KulturPackt so zu fördern, damit die Vereine weiter bestehen können und das kulturelle Leben in Schweinfurt in gewohnter Qualität bereichern können. Schweinfurt soll doch eine lebenswerte Stadt mit einem vielfältigen Kulturangebot bleiben.
Birgit Höhl, 97422 Schweinfurt