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Kreis Schweinfurt
Brandgefährlich: Fünf Dinge, die bei der aktuellen Trockenheit im Raum Schweinfurt absolut tabu sind
Die Waldbrandgefahr im Landkreis Schweinfurt ist teilweise schon bei Stufe vier. Nicht nur in Wäldern ist erhöhte Vorsicht geboten. Was man jetzt beachten muss.
Seit Wochen hat es im Raum Schweinfurt nicht mehr geregnet. Die Trockenheit kann auch gefährlich werden, wenn dürres Gras oder Bäume in Brand geraten. Experten raten jetzt zu besonderer Vorsicht.
Foto: Anand Anders | Seit Wochen hat es im Raum Schweinfurt nicht mehr geregnet. Die Trockenheit kann auch gefährlich werden, wenn dürres Gras oder Bäume in Brand geraten. Experten raten jetzt zu besonderer Vorsicht.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 12.06.2023 02:26 Uhr

Dürre Zweige, dürre Blätter, vertrocknetes Gras: Seit einigen Wochen hat es im Landkreis Schweinfurt nicht mehr geregnet. Zur Trockenheit kommen aktuell noch hohe Temperaturen hinzu. Und ein Wind, der permanent weht und den Oberboden austrocknet. Die Brandgefahr auf der Fläche und im Wald fordert daher erhöhte Vorsicht.

Ein Wohnhausbrand in Oberlauringen lässt aufhorchen: Zwar ist die Brandursache noch nicht geklärt, im Raum steht aber ein Verdacht: Dass unsachgemäßes Abflämmen von Unkraut das Feuer ausgelöst haben könnte.

"So etwas passiert immer wieder. Wir hatten heuer bereits vier Einsätze, wo durch Unkraut Verbrennen Hecken oder gar ein Dach abgebrannt sind", erklärt Kreisbrandrat Holger Strunk. Und nennt fünf Verhaltensregeln, die jetzt wichtig sind.

1. Kein Unkraut abflämmen

Unkraut abflammen? Gerade jetzt ist das keine gute Idee.
Foto: Roland Weihrauch | Unkraut abflammen? Gerade jetzt ist das keine gute Idee.

Die Vegetation, das Gras, ist stellenweise schon so dürr, da genügt ein Funke, um einen Brand auszulösen. "Es ist einfach gefährlich", weiß Strunk. Deshalb: Unkraut abflämmen ist jetzt absolut tabu.

2. Keine Glasflaschen wegwerfen

Auch weggeworfene Flaschen können bei Trockenheit einen Brand entstehen lassen.
Foto: Silvia Eidel | Auch weggeworfene Flaschen können bei Trockenheit einen Brand entstehen lassen.

Als Kreisbrandrat hat er auch erlebt, dass durch Glasscherben Brände ausgelöst werden, "zum Beispiel an Bahngleisen entlang". Glasscherben können das Sonnenlicht so stark bündeln, dass sich der dürre und ausgetrocknete Boden entzündet und daraus ein Brand entsteht.

3. Absolutes Rauchverbot im und am Wald

Je länger es trocken bleibt, desto höher ist auch die Waldbrandgefahr.
Foto: Fabian Gebert | Je länger es trocken bleibt, desto höher ist auch die Waldbrandgefahr.

Gerade im Norden des Landkreises, bei Stadtlauringen und Schonungen, besteht derzeit schon hohe Waldbrandgefahr der Stufe 4. Fünf Stufen gibt es. Laut dem Waldbrandindex des Deutschen Wetterdienstes wird gerade das kommende Wochenende aufgrund der erwarteten hohen Temperaturen kritisch werden. Stephan Thierfelder, Bereichsleiter Forsten beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, weiß, dass das Laub und kleine Äste am Waldboden dürr sind, auch wenn die Bodenvegetation noch grün ist. Daher kann sich leicht ein Brand entzünden. "Im Nadelwald ist die Brandgefahr sowieso noch größer, weil die Bäume schneller brennen", so der Forstamtsleiter. Besonders gefährdet sind nach einer bayernweiten Flächenklassifizierung die Kiefernwälder bei Bergrheinfeld.

4. Kein Feuer und kein Grillen am Waldrand

Absolut tabu: Grillen in Waldnähe.
Foto: Christin Klose/dpa | Absolut tabu: Grillen in Waldnähe.

Das Prinzip Vorsicht, wie es Thierfelder nennt, unterstützt auch Kreisbrandrat Holger Strunk. Er weiß, dass aktuell die ehrenamtlichen Luftbeobachter auch über den Landkreis Schweinfurt fliegen und bei Bedarf die Feuerwehr informieren. "Ein Feuer zu machen oder am Waldrand zu grillen, ist untersagt", betont er. Zu leicht kann sich ein Brand von der Fläche auf den Waldrand ausdehnen.

5. Das Auto nur auf geschotterten oder asphaltierten Flächen abstellen

Wer mit dem Auto rausfährt in die Natur, sollte nur auf asphaltierten oder geschotterten Flächen parken.
Foto: LeManna | Wer mit dem Auto rausfährt in die Natur, sollte nur auf asphaltierten oder geschotterten Flächen parken.

Gerade an den Feiertagen werden die Menschen in der Natur und auch im Wald unterwegs sein, weiß Forstmann Thierfelder. "Man darf kein Risiko eingehen", appelliert er. Wer mit dem Auto etwa zum Wandern oder an den Badesee fährt, sollte das Fahrzeug wenigstens auf einer geschotterten Fläche abstellen. Denn die Abgasanlagen von Verbrennungsmotoren können sehr heiß werden, besonders am Katalysator. Daher sollte das Auto bei der derzeit erhöhten Waldbrandgefahr keinesfalls auf trockenem Gras oder Waldboden abgestellt werden.

Wie sich die Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt auf mögliche Waldbrände vorbereiten

Erhöhte Vorsicht gilt auch für die Feuerwehren und Kreisbrandrat Strunk. "Der Landkreis hat drei Tanklöschfahrzeuge mit 4000 Liter Löschmittel geordert", erklärt er. Diese werden bei den Freiwilligen Feuerwehren Unterspiesheim, Schonungen und Schwanfeld stationiert und können bei Bedarf auch bei Waldbränden helfen. Darüber hinaus stehen auch große Wasserfässer von Landwirten im Notfall zur Verfügung.

 
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