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Schweinfurt
Betrüger im Netz: Diese Maschen sollten Sie kennen
Die digitale Welt ist nicht nur bunt und schön, sondern auch ein Ort, an dem Menschen um ihr Geld gebracht werden. Mit falschen Schnäppchen, falscher Liebe und mehr.
Im Netz lauern viele Gefahren, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Aber keine Panik: Selbstschutz ist möglich.
Foto: Ole Spata/DPA | Im Netz lauern viele Gefahren, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Aber keine Panik: Selbstschutz ist möglich.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:22 Uhr

Es gibt wohl kaum etwas, das die Ermittlergruppe der Polizeiinspektion Schweinfurt nicht schon erlebt hat. Auch wenn die Maschen, mit denen Menschen im Netz um ihr Geld geprellt, ihre Daten missbraucht und sogar mit Gefühlen gespielt wird, um an Bares zu kommen, schier grenzenlos scheinen. Auch in Bayern hat die Zahl der Fälle von Cyberkriminalität kontinuierlich zugenommen: von 30 000 Fällen in 2014 auf 38 000 in 2018. Einige der bekanntesten und eher weniger bekannten Maschen im Überblick:

  • Phishing-Mails: Mit ihnen versuchen Betrüger, an Daten und Passwörter heranzukommen. Oft werden Mails bekannter Hersteller, Internethändler oder Banken imitiert – mit dem Aufruf, auf den Link zu klicken und sich auf der sich dann öffnenden Seite einzuloggen. Ein sicheres Zeichen, dass die Mail nicht vom seriösen Absender stammt. Manchmal werden in gefälschten Bank-Mails auch PIN und TAN verlangt, was kein Geldinstitut tun würde. Auch die Aufforderung eine Datei zu öffnen, sollte man ignorieren. Oft sollen so Computerviren eingeschleust werden. Im Zweifelsfall: Hände weg, Mail ignorieren, gerne mal nach Fakemail X googeln, dann bestätigt sich oft schon der Verdacht. 
  • Fake-Onlineshops: Längst sind die gefälschten Shops, auf denen vermeintliche Schnäppchen verkauft werden, nicht mehr gleich an der Aufmachung zu erkennen. Weshalb die Ermittler der Polizei Schweinfurt raten, bei allzu günstigen Angeboten mehr als kritisch zu sein. Ihr Tipp: Die Preise vergleichen, so lässt sich manches Angebot, das es nicht geben kann, schon aufdecken. Außerdem: das Impressum prüfen, gibt es eine Postadresse, eine Kontakt-Mail, einen Verweis auf die Handelsregisternummer? Hände weg bei Shops mit Vorkasse. Manche Fakeshops bieten zwar auf den ersten Blick mehrere Bezahlmöglichkeiten, funktionieren wird aber nur die Vorkasse. Spätestens dann sollte man den Kauf abbrechen.
  • Falsche Mahnungen oder ein angeblicher Brief vom Staatsanwalt: Auch das gibt es. Bekannter dürfte die Inkasso-Masche sein, bei der eine angebliche Verbindlichkeit gefordert wird, die es aber gar nicht gibt. Noch kurioser: Mails, in denen die Staatswaltschaft bisweilen angeblich den Adressaten zum Erwerb von Zeitschriftenabos oder Steam Gards, Geschenkkarten für Gamer, verdonnert. Kann nicht sein.
  • Love-Scamming: Dass sich auch in den sozialen Medien Betrüger tummeln, überrascht nicht wirklich. Auch hier geht es um Daten – und Geld. Zum Beispiel das Geld, das ein ach so netter neuer Freund braucht, den man natürlich nicht kennt und der als Profilbild das Foto eines nett aussehenden Unbeteiligten hergenommen hat. Auch mehr oder weniger Prominenten. Das Prinzip gleicht dem der Heiratsschwindler. Es wird über den Messenger viel gechattet, viel nettes geschrieben, bis schließlich etwas fürchterliches passiert, weshalb der neue Bekannte Geld braucht. Ein Unfall, eine Beerdigung ... Und nicht selten fallen Menschen darauf rein, wissen die Ermittler. Es gibt etliche solcher Fälle. 
  • Fake-Angebote auf Ebay Kleinanzeigen: Auch hier wird von Betrügern abkassiert, auch hier gilt es, zu prüfen, ob der Preis überhaupt realistisch ist. Gibt es nur Katalogfotos bei einem angeblichen Privatverkauf? Das sollte skeptisch machen. Bei Ebay-Kleinanzeigen gibt es keinen Käuferschutz wie bei der Auktionsplattform. Vertreter des Unternehmens, das nach eigenen Angaben die Kleinanzeigen scannt und Verdächtiges löscht, raten selbst: am besten nur direkt kaufen oder verkaufen, keine Vorkasse.
  • Gestohlene Identitäten: Sie haben keine Waren gekauft, bekommen aber ständig Rechnungen, auch von bekannten Händlern? Dann verwendet ein Betrüger ihre Identität. In dem Fall hilft nur eines: sofort zur Polizei. Dort wurden schon etliche solcher Fälle angezeigt, auch solche, in denen große Versandhändler Waren nach Nigeria oder Aserbaidschan lieferten. Den Tätern, sagen die Ermittler, wird es oft zu einfach gemacht.

Mehr Infos zum Thema gibt es auf den Seiten des Bundesamts für Sicherherheit in der Informationstechnik unter www.bsi-fuer-buerger.de

 
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