Einen wichtigen Schritt weiter ist der geplante Neubau des Berufsschulzentrums in der Geschwister-Scholl-Straße. Der Landkreis als Eigentümer will dort 50 Millionen Euro investieren.Der Kreisausschuss hat nun aus drei Modellen einen Vorschlag ausgewählt, wie das Gebäude künftig aussehen soll. Die Architekten haben es"Magic Cube" (Magischer Würfel) genannt. An dieser Entscheidung werden nun die weiteren Pläne, vor allem die Raumverteilung und Ausstattung, ausgerichtet.
Kompakte vier Stockwerke
In der Tat handelt es sich um ein würfelförmiges Haus mit vier Stockwerken und einem Innenhof. Dort werden alle nötigen Unterrichtsräume sowie Werkstätten und die Bäckerei untergebracht. Herz und Blickfang ist die Aula, im Eingangsbereich, mit einer großen Freitreppe und einer Galerie im ersten Stock. Zusammen mit dem angrenzenden Speisesaal kann die Aula für größere Veranstaltungen genutzt werden, wie Architekt Peter Schwinde (München) erläuterte.
Der Cubus entsteht an der nordöstlichen Ecke des jetzigen Gebäudes auf dem Parkplatz. Es wird bis zur Fertigstellung und zum Umzug der Schule genutzt und danach abgerissen. Der heutige Standort soll dann in eine parkähnliche Fläche verwandelt werden. Auf dem Gelände befinden sich noch die Turnhalle, die Fachakademie für Sozialpädagogik und ein Werkstattgebäude, die von den Bauarbeiten nicht betroffen sind.
Wirtschaftlichkeit überzeugte
Im Rennen waren zwei weitere Modelle der Schwinde-Architekten: ein dreiteiliger Bau, der sich an der Ostseite des heutigen Gebäudes von Nord nach Süd gezogen hätte. Und ein ebenfalls dreiteiliger Komplex in L-Form, der auf der gleichen Stelle wie der jetzt beschlossene Neubau entstanden wäre. Letzterer war auch der Favorit der Schulleitung und des Lehrerkollegiums. Schulleiter Joachim Sagstetter, der die Sitzung, die in der Schule stattfand, mitverfolgte, werde aber auch eine andere Entscheidung unterstützen, hieß es von den Fraktionsvertretern.
Warum der Cubus? Angesichts der optischen Anmutung im Vergleich zu den anderen Vorschlägen, so sagten einige Redner, sei er nicht erste Wahl gewesen. Überzeugt hat die Fraktionen aber die Auswertung einer Bewertungsmatrix, in der unter anderem Komponenten wie Brandschutz, Flexibilität, Erschließung und städtebauliche Gestaltung beurteilt wurden Dort erzielte der "Magic Cube" in der Gesamtschau die besten Noten.
Kreis muss weniger Fläche dazukaufen
Wie die Sprecher aller vertretenen Fraktionen sagten, sei entscheidend gewesen, dass beim Thema Wirtschaftlichkeit (inklusive Kosten für den Unterhalt) der Cubus Bestwerte hatte. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit waren auch die am meisten verwenden Begriffe in der Diskussion. Weiterer Effekt: Um das Projekt zu verwirklichen, muss der Landkreis ein Teil des Nachbargrundstücks von der Stadt kaufen. Mit dem Cubus benötigt man dafür mit 8500 Quadratmeter mehr als die Hälfte weniger Fläche als ursprünglich geplant. Das verbilligt den Bau.