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SCHWEINFURT
Berufsschule: Kein Ideenwettbewerb der Architekten
Das Berufliche Schulzentrum Alfons Goppel in Schweinfurt wird neu gebaut. Den zunächst beschlossenen Architektenwettbewerb wird es allerdings nicht geben.
Foto: Anand Anders | Das Berufliche Schulzentrum Alfons Goppel in Schweinfurt wird neu gebaut. Den zunächst beschlossenen Architektenwettbewerb wird es allerdings nicht geben.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:47 Uhr

Mit 50 Millionen Euro ist der geplante Neubau des Berufschulzentrum Alfons Goppel die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Landkreises. Bei der Debatte über die Planungsgrundsätze wurde im Kreisausschuss deutlich, dass Landratsamt und politische Gremien die Zügel weitgehend selbst in der Hand behalten wollen.

Es ging um die Frage, ob der Architekt für das Neubauprojekt und die gleichzeitig anvisierte Sanierung der Turnhalle herkömmlich nach der Vergabeverordnung (VgV) ausgesucht oder ob ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben wird. Der Unterschied: Beim Wettbewerb steht die Qualität der eingereichten Entwürfe im Fokus, während bei der VgV-Vergabe die Auswahl wesentlich anhand der Eignung und Referenzen des Planers erfolgt, wie Michael Wagner vom deutschlandweit agierenden Ingenieur-Büro Hitzler erklärte. Dieses Unternehmen ist mit der Planungssteuerung betraut.

Grüne sehen es anders

Entgegen der Stimme von Paul Knoblach (Grüne) votierte der Ausschuss für die VgV-Variante. Wie sich herausstellte, wertete die Mehrheit es als positiv, bei diesem Verfahren eine hohe Einflussmöglichkeit auf die Auftragsvergabe zu haben. Bei einem Wettbewerb würde eine Jury entscheiden. Zudem ist die VgV-Variante um 140 000 Euro günstiger.

Wie wird der Architekt nun ermittelt? Wie Wagner erklärte, werden in der ersten Stufe die Bieter für das Projekt ausgewählt. Dazu würden wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und fachliche Qualifikation abgefragt. Im zweiten Schritt legen die ausgewählten Architekten Entwürfe und Kostenberechnungen vor. Diese Unterlagen werden nach bestimmten Kriterien bewertet, bevor die Entscheidung für den Architekten fällt, der das Schulzentrum planen darf.

Mit 30 Prozent kommt dabei das Honorar in die Wertung. Zudem spielen die personelle Besetzung des Planungsunternehmens (30 Prozent), fachtechnische Lösungen (20 Prozent), Herangehensweise (15 Prozent) und Gesamteindruck (fünf Prozent) wichtige Rollen.

Schwenk der SPD

Vergeblich plädierte Paul Knoblach dafür, einen Beschluss von 2017 zugunsten eines Wettbewerbs aufrecht zu erhalten. Dies sichere eine größtmögliche Einbindung der Öffentlichkeit. Hartmut Bräuer (SPD) begründete das Umschwenken seiner Fraktion damit, dass die städtebaulichen Akzente, die bei einem Wettbewerb im Vordergrund stünden, in diesem Fall nicht entscheidend seien. Es gehe vielmehr um die Konzeption des Innenlebens.

Baubeginn 2020

Während die Planung für beide Vorhaben (Neubau und Turnhallensanierung) parallel laufen, zieht sich die Bauphase in die Länge: Zunächst soll das Hausmeisterhaus abgerissen und das Baufeld vorbereitet werden. Dann folgen Hallensanierung und der Neubau der Schule auf dem Parkplatz nördlich des bisherigen Gebäudes. Nach dem Umzug der Schule werden der Altbau abgerissen und die Außenanlagen neu gebaut. Der Baubeginn ist für 2020 anvisiert; das Projekt soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen sein.

 
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