Es ist nicht so, dass man in Schweinfurt dauernd im Stau steht. Dennoch gibt es Stoßzeiten zum Schichtwechsel der Industrie, da dauert es ein paar Minuten länger durch die Stadt. Und wenn Baustellen wie im Moment am Hauptbahnhof oder in der Mainberger Straße sind, dann gibt es schon mal Behinderungen. Doch ein Ende ist in Sicht.
In der Stresemannstraße ist im Moment die wohl größte Straßenbaustelle für die städtische Bauverwaltung. Auf mehreren hundert Metern ist die Straße von der Innenstadt kommend bis zum Hauptbahnhof aufgerissen. Zum einen ist hier geplant, den Radweg in beide Richtungen auf die Straße zu verlegen, die Stresemannstraße wird dann nicht mehr vierspurig, sondern zweispurig sein, was die Verwaltung bei der Planung als ausreichend für den Verkehrsfluss ansieht.
Auch die Radwege-Führung entlang der Gustav-Heusinger-Straße in Richtung Franz-Josef-Strauß-Brücke wird neu gestaltet, wie Baureferent Ralf Brettin auf Anfrage erklärte. Diese Verbindung vom Hauptbahnhof aus sei bei Radfahrern in Richtung Oberndorf sehr beliebt. Ebenfalls wird die Ampelanlage am Hauptbahnhof umgebaut und versetzt, der Taxistand neu gestaltet und vor allem die Situation für Radfahrer an dieser Stelle entschärft.
Neben dem Straßenbau wird auch gleich die Beleuchtung auf LED umgestellt
Bei der Ampel werden teilweise die bestehenden Ampeln genutzt, teilweise neue verwendet, so Brettin. Auch die Straßenbeleuchtung wird im Zuge der Baumaßnahmen auf LED umgestellt, Kostenpunkt 70 000 Euro. Insgesamt kostet das Projekt 1,4 Millionen Euro, dazu kommen 100 000 Euro für Mehrkosten für die Entsorgung von belastetem Asphalt. Das ist die einzige unerwartete Herausforderung, so Brettin: Als man die oberste Straßenschicht auffräste, fand man darunter drei alte Fahrbahndecken mit belastetem Asphalt. Sie wurden herausgenommen und entsorgt.
Ob der bisherige Zeitplan, die Baustelle bis Mitte November abzuschließen, gehalten werden kann, ist noch offen. "Das Ziel ist aber auf jeden Fall, in diesem Jahr fertig zu werden", so Brettin.
Bis Herbst soll die Baustelle in der Zehntstraße abgeschlossen sein, die im Moment größte in der Innenstadt. Sie war schon 2018 während der Fußball-Europameisterschaft geplant, musste damals aber verschoben werden, da die erste Ausschreibung zu teuer war und aufgehoben wurde. Bei der Neuausschreibung teilte man das Projekt in vier Abschnitte, die Angebote lagen im erwarteten Rahmen, und seit April wird gebuddelt und gebaggert.
Im Moment ist die Straße vor der Post in der Sanierung, gebaut wird auch am Parkplatz vor dem Rückert-Bau. Im Rahmen der Neugestaltung der Zehntstraße wird die dringend benötigte Ost-West-Verbindung für Radfahrer mit einem eigenen 1,5 Meter breiten Radweg vom nördlichen Marktplatz bis zur Post und ab da zum Zeughausplatz mit einer Fahrbahnmarkierung erstellt. Zehntstraße und 40 Meter in der Kirchgasse bekommen eine neue Asphaltschicht, die Seitenbereiche einen Natursteinbelag wie in der Hadergasse oder am Zeughaus.
Der Wegfall von 15 der 75 Autoparkplätzen und die Neueinteilung des Parkplatzes der Wissenswerkstatt vor dem Rückert-Bau mit nur noch 34 Parkplätzen sorgten im Lauf des Planungsprozesses für Kritik der Anwohner und der CSU in entsprechenden Gremiensitzungen. Schlussendlich wurde die Planung der Verwaltung aber nicht geändert. Ralf Brettin erklärte nun, die Baustelle habe bisher "keine Überraschungen geboten und liege voll im Zeitplan."
Entlastung für Autofahrer gibt es ab dem 30. Juni am Paul-Rummert-Ring. Dann ist die Baustelle in der Mainbergerstraße auf Höhe der Polizei so weit, dass man dort einspurig den Verkehr vorbeileiten kann und die seit Anfang April geltende Umleitung vor allem an der Kreuzung Paul-Rummert-Ring/Mainbergerstraße/Rückertstraße nicht mehr nötig.
Die Bauarbeiten gehen aber weiter. Die Mainbergerstraße war in den vergangenen Jahren mehrfach gesperrt, die Stadtwerke mussten abschnittsweise neue Leitungen für das Gas- und das Trinkwassernetz verlegen. Nach den Sommerferien soll der Leitungsbau fertig sein, dann wird der Fahrbahnbelag komplett erneuert.