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SCHWEINFURT
Radweg auf die Stresemannstraße
In der Stresemannstraße zwischen Hauptbahnhof und John-F.-Kennedy-Ring – hier in Richtung Bergl – soll der bisher auf dem Gehweg ausgewiesene Fahrradverkehr zwischen die parkenden Autos und den motorisierten Verkehr verlegt werden. Die jeweils rechte Fahrspur fällt für Autos, Lkw und andere Fahrzeuge jeweils weg.
Foto: Stefan Sauer | In der Stresemannstraße zwischen Hauptbahnhof und John-F.-Kennedy-Ring – hier in Richtung Bergl – soll der bisher auf dem Gehweg ausgewiesene Fahrradverkehr zwischen die parkenden Autos und den ...
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:52 Uhr

In der Stresemannstraße wird bis Herbst bis ins nächste Jahr hinein die Fahrbahndecke erneuert. Dabei will die Stadt gleich auch dem Radverkehr neue Fahrspuren eröffnen und so die „Radverkehrsituation“ im Bereich Stresemannstraße/Hauptbahnhof verbessern. Die Radfahrer sollen von dem bislang auf dem Gehweg abmarkierten Radweg weggeholt und auf die jeweils rechte Fahrspur der Stresemannstraße verlegt werden. Damit haben sie eine eigene Spur zwischen Park- und fahrendem Verkehr.

Aus vier Fahrstreifen für Motorisierte werden zwei

Die bislang vierspurige Straße zwischen dem Hauptbahnhof und John-F.-Kennedy-Ring wird für den Kfz-Verkehr damit zweispurig, was laut Verwaltung absolut ausreichend sei, um den Verkehrsfluss zu bewältigen. Für die Radfahrer bleibe auf ihrem eigens markierten Fahrstreifen ausreichend Platz – sowohl zum ruhenden Verkehr hin, als auch zu den Autos und Lkw. Die Radler sollen sozusagen vom Gehweg auf die Straße kommen, was laut Vielradlern und Statistiken deutlich sicherer sein soll, als sie auf Gehwegen fahren zu lassen. Abbiegende Autofahrer sähen die Radfahrer oft zu spät, dann komme es zu Unfällen. Diese Gefahr sei viel geringer, wenn Radwege auf den Straßen selbst ausgewiesen seien.

Der Radler zwischen geparkten und fahrenden Autos

Laut Baureferent Ralf Brettin ist die Stresemannstraße ein gutes Beispiel, wie eine Radverkehrsverbesserung „ohne Konflikte für den fließenden und den ruhenden Verkehr machbar“ sei. Die Vierspurigkeit der Stresemannstraße könne problemlos aufgehoben werden. Die sei historisch entstanden, aber für die Verkehrsbewältigung nie nötig gewesen. Im Herbst kann mit dem ersten Bauabschnitt, der Fahrbahnerneuerung stadtauswärts Richtung Bergl und Verlegung des Radwegs auf die rechte Fahrspur, begonnen werden.

Wie geht's am Taxistand und den Bushaltestellen vorbei?

Breit diskutiert hat der Ausschuss die Radwegführung von der Bahnhofstraße aus am Taxistand vorbei, die Querung der Gustav-Heusinger-, Wirsing- und Gademannstraße, und wie die Radwege an den beiden Bushaltestellen verlaufen könnten oder sollten. Detailarbeit wird auch die geplante „Radfurt“ in der Hauptbahnhofkurve erfordern.

Gelegenheitsradler Oliver Schulte (CSU) fragte, warum der Radfahrer überhaupt in die Konfliktsituation zwischen parkendem und Autoverkehr geschickt werden solle. Rüdiger Köhler (CSU) wurde angesichts der angestrebten Radwegeverbesserung sehr grundsätzlich und polemisierte, ob es neben dem „Fahrradform auch mal ein Pkw-Forum gibt“ und on das Fahrradforum „ein Interessenverband der Hardcore-Radler“ sei.

Der „Hardcore-Radler“ als wohlfeiles Feindbild?

Als dann auch Christiane Michal-Zaiser noch vom „Forum der Hardcore-Radler“ sprach, sah sich Brettin zu der Bemerkung veranlasst, dass in diesem Gremium auch Bauamt und Polizei vertreten seien, denen man keinerlei Hardcore-Radler-Neigung unterstellen könne. Markus Sauer (Stadtentwicklung) ergänzte, dass dieses Forum keine Beschlüsse fasse.

Der Stadtrat bestimmt, wie's wird

Brettin: „Letztlich bestimmt der Stadtrat, wie es wird.“ Er mahnte von beiden Seiten Kompromissfähigkeit an. Hundertprozentig ideal werde die Verkehrsbeziehung zwischen Kraft- und Fahrradfahrer im Stadtgebiet nie und nicht an allen Punkten zu verwirklichen sein. Immer müssten konkrete und detaillierte Lösungen gefunden werden. Es gebe in Schweinfurt Stellen, die zur Verbesserung der Radwege deutlich schwieriger zu lösen seien als im Bereich Hauptbahnhof/Stresemannstraße.

Brettin: Der Fahrradverkehr wird mehr - und schneller

Der Baureferent machte aber auch deutlich, dass der Radverkehr zunehmen und werde – und schneller. Dafür seien nicht unbedingt sportliche Vielradler verantwortlich, sondern die Zunahme der E-Bikes, die auch von weniger trainierten Menschen gefahren würden. Das Radnetz müsse damit Schritt halten.

Erstmal eine provisorische neue Radwegmarkierung

Am Ende sprach sich der Ausschuss doch einstimmig für den Verwaltungsvorschlag aus, genehmigte aber erst mal für den Bauabschnitt 1, eine zunächst mal provisorische Markierung des Radwegs zwischen parkenden Autos und Kraftverkehr auf der Stresemannstraße stadtauswärts (Richtung Bergl).

 
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