zurück
Gerolzhofen
Bauvorhaben für Sechs-Parteien-Haus: Gerolzhöfer Stadtrat genehmigt Verdoppelung der bebauten Fläche
Um dem Gerolzhöfer Unternehmen Dittmeier nach dessen Umzug in den früheren Rewe-Markt (im Bild) den dort auch vorgesehenen Onlinehandel zu ermöglichen, änderte der Stadtrat den Bebauungsplan 'An der Bahnlinie'.
Foto: Michael Mößlein | Um dem Gerolzhöfer Unternehmen Dittmeier nach dessen Umzug in den früheren Rewe-Markt (im Bild) den dort auch vorgesehenen Onlinehandel zu ermöglichen, änderte der Stadtrat den Bebauungsplan "An der Bahnlinie".
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 30.06.2024 02:33 Uhr

Es ist die bekannte Situation: Wie so oft lag dem Gerolzhöfer Stadtrat am Montag die Genehmigung eines Bauvorhabens im Baugebiet "Am Nützelbach II" vor, das von Vorgaben des geltenden Bebauungsplans abweicht. Der aktuelle Antrag sticht dennoch heraus.

Denn, wie Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann erläuterte, müssten für den geplanten Bau eines Sechs-Parteien-Hauses nicht weniger als sechs Befreiungen vom Bebauungsplan erteilt werden. Unter anderem geht es um teils deutliche Überschreitungen der Baugrenzen um mehrere Meter.

Dadurch, dass sich der Baukörper vergrößert, vergrößert sich auch die bebaute Fläche auf dem Grundstück wesentlich. Diese drückt sich in der sogenannten Grundflächenzahl aus, die den prozentualen Anteil der bebauten Fläche am Gesamtgrundstück angibt. Laut Bebauungsplan dürfte eine Grundflächenzahl von 0,4 nicht überschritten werden, es dürften also maximal 40 Prozent der Grundstücksfläche überbaut werden. Der Bauantrag sah allerdings eine Grundflächenzahl von 0,86 vor; es sollen mehr als doppelt so viele Quadratmeter überbaut werden als eigentlich erlaubt.

Kleiner, aber gravierender Fehler

Trotz der eklatanten Abweichungen vom Bebauungsplan stimmte der Stadtrat dem Bauvorhaben diskussionslos und einstimmig zu. Dies mag auch daran gelegen haben, dass der Bauausschuss des Stadtrats das Vorhaben Anfang Juni bereits abgesegnet hatte. Der damals gefasste Beschluss enthielt jedoch einen kleinen redaktionellen, inhaltlich jedoch gravierenden Fehler: In der Beschlussvorlage für den Bauausschuss stand zu lesen, dass die Grundflächenzahl sich geringfügig von 0,4 auf 0,46 erhöhen soll. Dabei hätte es richtigerweise lauten müssen "um 0,46 auf 0,86" erhöht.

Der Stadtrat hatte sich am Montag noch mit einem zweiten, unlängst erst behandelten Vorhaben zu beschäftigen. Mitte Mai hatte das Gremium dem Umzug des heimischen Spiel- und Bastelwarenladens Dittmeier in das seit Jahren leerstehende Gebäude des früheren Rewe-Marktes an der Kreuzung Dreimühlenstraße/Andreas-Hippler-Straße zugestimmt.

Regelung gilt für alle

Wie Bürgermeister Thorsten Wozniak bekannt gab, habe sich zwischenzeitlich bestätigt, was vor einem Monat bereits absehbar gewesen sei: Um dem Unternehmen am neuen Standort den vorgesehenen Betrieb inklusive eines Onlineversandhandels zu ermöglichen, muss der gültige Bebauungsplan "An der Bahnlinie" angepasst werden. Dies könne "hausintern" durch eine redaktionelle Änderung des Bebauungsplans geschehen, sagte Wozniak.

Der vorgeschlagenen vierten Änderung des Bebauungsplans stimmten die Mitglieder des Stadtrats einvernehmlich zu. Zuvor hatte Günter Iff (Freie Wähler) vom Bürgermeister noch erfahren, dass es nicht möglich sei, die Regelung nur an ein bestimmtes Unternehmen zu knüpfen. Die Erlaubnis, einen Onlinehandel zu betreiben, gelte künftig für alle auf dem Flurstück angesiedelten Unternehmen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerolzhofen
Michael Mößlein
Bauanträge
Bauprojekte
Bebauungspläne
Grundstücksfläche
Thorsten Wozniak
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top