Eine Tektur eines Bauantrags ist nichts Ungewöhnliches, zumal, wenn es sich um große Bauvorhaben handelt, wie ein Logistik- und Dienstleistungszentrum. Ein solches errichtet die Firma Schäflein derzeit in Gerolzhofen im Industriegebiet "An der Mönchstockheimer Straße". Dass der Gerolzhöfer Stadtrat einen Beschluss über einen entsprechenden Antrag jüngst vertagt hat, lag an einem anderen Problem, an etwas Grundsätzlichem.
Denn was in der Beschlussvorlage als "kleinere Änderungen" angekündigt war, entpuppte sich auch im Vortrag durch Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann als nichts Dramatisches. Die acht aufgeführten Punkte beinhalteten unter anderem, dass ein Zwischengeschoss entfallen, ein zusätzliches Büro im Erdgeschoss des Gebäudes entstehen und die Überdachung eines Rampe entfallen soll. Nichts mit nennenswerter Außenwirkung.
Iff: Verkehrte Reihenfolge
Es war denn auch keine Kritik am Inhalt des Tekturantrags, die Günter Iff (Freie Wähler) störte und dazu brachte, einen Geschäftsordnungsantrag einzubringen, der vorsah, den Beschluss zu vertagen. Seinen Worten zufolge sei der vorliegende Antrag der "dritte Fall", dass der Stadtrat über eine Tektur entscheiden soll, dessen rechtlichen Voraussetzungen noch überhaupt nicht erfüllt seien. Worum es ihm ging: Die Stadt Gerolzhofen muss erst noch eine kleine öffentliche Fläche an den Bauherrn verkaufen, damit dieser eine Tektur einreichen kann, die genau diese Fläche betrifft.
"Dies ist die einzige logische Reihenfolge", stellte Iff fest. Formal müsse nun einmal der Stadtrat zuerst dem Flächenverkauf zustimmen, erst dann könne er über die Tektur entscheiden, nicht umgekehrt. "Noch besitzt die Stadt die Grundstücke", machte Iff nochmals deutlich.
Dieser Argumentation und dem Antrag der Freie-Wähler-Fraktion auf Vertagung folgten die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter von Geo-net sowie Benedikt Friedrich (CSU) womit die restlichen Anwesenden von CSU, SPD und Bürgermeister Thorsten Wozniak mit 9:7 überstimmt waren.