Wandern und Urlaub in Deutschland sind gefragt. Auf diese von der Corona-Krise beschleunigte Entwicklung setzt der Schweinfurter Rhönklub, der mit dem Schweinfurter Haus und dem Alten Forsthaus etwas abseits von den bekannten Ausflugszielen und doch mitten in einem der schönsten deutschen Wanderregionen gleich zwei Übernachtungshäuser mit Gaststätte hat.
Wanderwart Robert Wörner hat heuer den Weg zum und vom nahen Rhönparkhotel neu markiert, nachdem er in den vergangenen zwei Jahren die Ausweisung der 65 Kilometer langen Tour von Schweinfurt zum Schweinfurter Haus bei Oberelsbach auf Vordermann gebracht hatte.
Beim Pressetermin stellten Wörner und Erich Kleinhenz, der zweite Vorsitzende des Zweigvereins, auch den neuen "Buchoniarundweg" vor, auf dem man rund um das obere Ulstertal alle Landschaftsbilder der Rhön wie Hochmoore, Bergwiesen, Basaltsäulen und Basaltblockschuttmeere sowie naturnahe Wälder entdecken kann. Stationen sind neben dem Schweinfurter Haus die Ortschaft Seiferts, das Schwarze Moor, die Rother Kuppe, die Thüringer Hütte und das Rote Moor. Die knapp 46 Kilometer lassen sich auf zwei bis drei Tage aufteilen. Der Name des Rundwegs erinnert an die Zeit des Mittelalters, als die Rhön fast vollständig mit Buchenwäldern bedeckt und noch nicht das Land der offenen Fernen war.
Gepflegt sind vom Zweigverein Wanderungen in alle Himmelrichtungen, etwa zum Schwarzen Moor (9 Kilometer), auf den Heidelstein (7,5 Kilometer), zum Eisgraben unterhalb des Schwarzen Moors (1,5 Stunden), zum Basaltsee (1 Stunde), zum Roten Moor (11 Kilometer) und zur nahen Rother Kuppe. Gelobt wird von Kleinhenz und Wörner die Gastronomie in und bei Oberelsbach und natürlich auch der Wirt auf dem Schweinfurter Haus.
Der Wegewart freut sich insbesondere über die vergleichsweise vielen Premiumwanderwege in der Rhön, wo der Rhönklub in Bayern, Hessen und Thüringen 5500 Kilometer Wanderwege auf 145 markierten Touren betreut.
65 Kilometer bis zum Gangolfsberg
Dazu zählt die Wanderung vom Schweinfurter Stadtteil Haardt zum Schweinfurter Haus. Die 65 Kilometer lange Strecke führt über Holzhausen, Rottershausen und Nüdlingen nach Steinach und weiter über Burgwallbach, Schönau an der Brend nach Oberelsbach und zum Gangolfsberg.
Das Wanderheim am Waldrand und von Wiesen umgeben erwarb der Zweigverein im Jahr 1922. Mittlerweile ist es vielfach erweitert und modernisiert. Das Schweinfurter Haus bietet einen großen Parkplatz und elf Zimmer mit 27 Betten (WC und Dusche auf der Etage). In dem 1979 gekauften Alten Forsthaus stehen weitere acht Doppelzimmer mit Dusche und WC und eine Ferienwohnung (6 Personen) bereit.
Auf der Obstwiese des Vereinsgeländes wurden jüngst alte Obstsorten neu gepflanzt und ein Imker nutzt die angesäte Blumenwiese, die bis in den Herbst hinein wachsen darf und erst vor dem Winter gemäht wird. Naturnah umgestaltet wurde der Spielplatz, freut sich der zweite Vorsitzende und Naturschutzwart Erich Kleinhenz. Anmeldungen für das Schweinfurter Haus und das Alte Forsthaus nimmt Wirt Michael Winkler, Tel. 09774 590, entgegen.