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SCHWEINFURT
Asyl: Erstaufnahmeeinrichtung soll in Ledward Barracks
Die geplante Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber soll auf dem Gelände der Ledward Barracks entstehen. Im Juli 2015 könnten die ersten Menschen aufgenommen werden.
Ledward Platz für EA       -  Die Ledward Barracks von oben: Im rot markierten Bereich soll eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber entstehen. Die Gebäude befinden sich an der Niederwerrner Straße kurz vor dem Willy-Sachs-Stadion.
Foto: Alexander Zickler | Die Ledward Barracks von oben: Im rot markierten Bereich soll eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber entstehen. Die Gebäude befinden sich an der Niederwerrner Straße kurz vor dem Willy-Sachs-Stadion.
Nike Bodenbach
 |  aktualisiert: 23.09.2014 20:42 Uhr
Das Wichtigste in Kürze:
  • Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber soll in Schweinfurt auf dem Gelände der Ledward Barracks entstehen
  • Unterbringung für bis zu 500 Personen
  • Stadt will Gelände kaufen und an Freistaat als Betreiber vermieten
  • Mietzeit für zunächst fünf Jahre
  • Erstaufnahme soll im Juli 2015 öffnen
  • Außerdem: Not-Gemeinschaftsunterkunft vermutlich in Conn Barracks
Die Erstaufnahmeeinrichtung (EA) für Asylbewerber soll auf dem Gelände der Ledward Barracks entstehen. Diesen Plan hat Konversions- und Liegenschaftsbeauftragter Hans Schnabel dem Schweinfurter Stadtrat in der laufenden Sondersitzung zum Thema Asyl vorgestellt. In bis zu sechs Gebäuden an der Niederwerrner Straße sollen bis zu 500 Personen Platz finden. Soeben (12.50 Uhr) hat sich der Stadtrat einstimmig mit diesem Plan einverstanden erklärt.

In der Erstaufnahmeeinrichtung werden Asylbewerber kurzfristig untergebracht. In der Einrichtung werden die Menschen registriert, medizinisch untersucht und schließlich auf andere Unterkünfte verteilt. Das dauert in der Regel zwischen vier Wochen und sechs Monaten. Laut Schnabel könnte die EA nach jetziger Planung im Juli 2015 die ersten Asylsuchenden aufnehmen.

Weil die beiden derzeit bestehenden Erstaufnahmeeinrichtungen in München und Zirndorf hoffnungslos überfüllt sind, will der Freistaat Bayern nun in jeden Regierungsbezirk eine EA zu schaffen. Diese EAs sollen in erster Linie in kreisfreien Städten entstehen. Dass die unterfränkische EA nach Schweinfurt kommen soll, hatte die Staatsregierung vor zwei Wochen mitgeteilt. Oberbürgermeister Sebastian Remelé sagte, seitdem hätten ihn unglaublich viele Reaktionen erreicht.

Die ehemaligen US-Liegenschaften in Schweinfurt werden in diesen Tagen von der US-Army an die BImA, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, und damit die Bundesrepublik Deutschland übergeben. Die Stadt Schweinfurt kann sich laut dem Oberbürgermeister nun vorstellen, die Ledward Barracks von der BImA zu kaufen und die Fläche im Westteil mit den sechs Gebäuden für zunächst fünf Jahre an den Freistaat Bayern für die EA zu vermieten.

„Wir haben die Liegenschaften und sie sind auch noch in einem benutzbaren Zustand“, so OB Remelé. Die Stadt könne sehr schnell und kostenverträglich eine Unterbringung für diese Menschen einrichten, ohne auf der grünen Wiese neu bauen zu müssen.

Zusätzlich soll in Schweinfurt eine sogenannte Not-Gemeinschaftsunterkunft aufgebaut werden. Hier können Asylbewerber untergebracht werden, die bereits eine Erstaufnahmeeinrichtung durchlaufen haben. Diese Not-GU wäre dann eine Einrichtung der Regierung von Unterfranken. Dem Stadtrat sagte der Bereichsleiter Soziales der Regierung, Manfred Wetzel, angesichts der EA in Ledward, dass „unser Augenmerk natürlich auf der Liegenschaft Conn Barracks liegen wird“. Die Not-GU könnte im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Man sei derzeit aber noch in der Prüfung. Seit 14 Uhr läuft nun eine Pressekonferenz mit der bayerischen Sozialministerin Emilia Müller, dem Regierungspräsidenten Paul Beinhofer und OB Sebastian Remelé zum Thema. Die Staatsministerin dankte Remelé, dass er und die Stadt Schweinfurt sie bislang bei der schwierigen Suche nach Asylunterkünften engagiet unterstützt habe. Die erste der neuen EAs in Bayern werde Deggendorf sein, hier sollen bereits zum Ende des Jahres die ersten Asylbewerber einziehen. Die EA in Schweinfurt werde dann die zweite der neuen Einrichtungen sein, die an den Start geht. OB Remelé erläuterte während der Pressekonferenz die bereits im Stadtrat vorgestellten Pläne erneut.

Paul Beinhofer teilte mit, dass noch heute eine Projektgruppe zum Thema Asyl in Schweinfurt gebildet werde.
Zum Personalbedarf sagte er, dass in der EA etwa 20 Personen für die Ausländerbehörde und ebenfalls 20 Personen für die Verwaltung der Unterkunft gebraucht würden. Darüber hinaus braucht es Personal für Küche, Reinigung, Hausmeisterdienste und so weiter. Wie viele Personen dafür gebraucht werden und ob dafür Ex-Zvilbeschäftigte der US-Army infrage kommen, ist noch unklar. Zusätzlich würden am Standort gut 20 Beamte des Bundesamts für Migration arbeiten, so Beinhofer.

In einer früheren Version dieses Artikels war die Rede von 20 Stellen, die in der Ausländerbehörde geschaffen würden und von 20 Stellen für die praktische Organisation. Das stimmt so nicht, es wird etwa 40 Verwaltungsjobs geben - plus Stellen in Küche, Reinigung et cetera.
 
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