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Altenmünster
Altenmünster: Unsere Kirche soll schöner werden
Der Pilgerhof ist geschlossen, jetzt rückt die Kirche wieder in den Mittelpunkt. Und wird mit kleinen Mitteln verschönert.
Pfarrer Eugen Daigeler und Gerlinde Erhart in der Kirche von Altenmünster
Foto: Susanne Wiedemann | Pfarrer Eugen Daigeler und Gerlinde Erhart in der Kirche von Altenmünster
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:22 Uhr

"Porta patet - magis cor", zu deutsch: "Die Tür steht offen, noch mehr das Herz." So ist über vielen, alten Klosterportalen zu lesen. Das soll auch für die katholische Pfarrkirche in Altenmünster gelten, so ist es jedenfalls das Anliegen der Kirchenverwaltung mit Kirchenpfleger Michael Münch. Die kleine Pfarrgemeinde im Schweinfurter Oberland hat sichnach der Schließung des Pilgerhofes dazu entschlossen, die alte Kirche, in der bereits der selige Liborius Wagner Gottesdienst gefeiert hat, zu verschönern, so Pfarrer Eugen Daigeler. 

Mesner Berthold Warmuth, Ruhestandspfarrer Manfred Hauck (Seelsorger in Altenmünster), Pfarrer Andreas Heck (Festprediger bei der Sternwallfahrt), Pfarrer Eugen Daigeler und der langjährige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christoph Erhart (von links).
Foto: Monika Erhard | Mesner Berthold Warmuth, Ruhestandspfarrer Manfred Hauck (Seelsorger in Altenmünster), Pfarrer Andreas Heck (Festprediger bei der Sternwallfahrt), Pfarrer Eugen Daigeler und der langjährige ...

Ein wichtiger Beitrag dazu war die Renovierung der Kirchentüre, die von einer Schreinerfirma aus Birnfeld durchgeführt wurde. Bei der Sternwallfahrt am 1. Juni stellte Pfarrer Eugen Daigeler das Projekt den Gottesdienstteilnehmern vor, die sich mit einer Kollekte beteiligten. Ebenso neu angeschafft wurde ein Teppich für den Altarraum.

Geschichte der Pfarrei reicht bis ins 9. Jahrhundert

Die Kirche geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, die Geschichte der Pfarrei bis ins 9. Jahrhundert. "Seit 1000 Jahren gibt es hier eine Pfarrei", ist Pfarrer Eugen Daigeler beeindruckt. Die Kirche und auch die Gegend ist mit dem Märtyrer Liborius Wagner verbunden, von 1626 bis 1631 war er hier Pfarrer. In Reichmannshausen wurde er festgenommen, in Schonungen starb er.  Der protestantische Wagner war zum katholischen Glauben konvertiert, wurde 1652 zum Priester geweiht. Im Dreißigjährigen Krieg nahmen ihn schwedische Soldaten gefangen. Wagner sollte dem katholischen Glauben abschwören, was er aber nicht tat. Trotz Folter.  1974 wurde er in Rom seliggesprochen. "Ich war dabei", erinnert sich Gerlinde Erhart, langjährige Pfarrgemeinderatsvorsitzende, die viele Pilger im Lauf der Jahre empfangen hat.

Liborius-Statue kommt in den Pfarrhof 

Ihr geht es wie Daigeler: Es tut ihr leid, dass es den Pilgerhof nicht mehr gibt, auch wenn beide nachvollziehen können, dass die Diözese die Anlage aufgegeben hat. "Was haben unsere Männer da geschuftet", erinnert sich Erhart an die Anfangszeit, als erst mal das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen aufgeräumt werden musste.  Ihnen beiden ist es wichtig, die Erinnerung wach zu halten. Die Liborius-Wagner-Statue aus dem Pilgerhof kommt in die Kirche, vielleicht wird der Pilgerhof-Altar zum Freialtar.    

"Man muss historische Personen in ihrer Zeit sehen und verstehen", meint Daigeler.  Wagner habe sich für Gemeinschaft und Einigung eingesetzt in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, aber auch eine persönliche Überzeugung gehabt. "Das passt gut in unsere Zeit", meint er. Viele Leute wissen nicht mehr, wer Liborius Wagner war, haben Daigeler und Erhart beobachtet. Sie wollen sich dafür einsetzen, Info-Tafeln vor der Kirche aufzustellen, um über Liborius Wagner zu informieren. In Altenmünster ist übrigens eine Knochen-Reliquie von ihm im Altar. Sein Körper ist in Heidenfeld  begraben.  

 
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