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Schweinfurt
Ab 8. Februar: Warum Schweinfurter Apotheken nicht gegen Corona impfen
Ab dem kommenden Dienstag darf in Apotheken gegen Corona geimpft werden, doch bis auf eine Schweinfurter Apotheke macht sonst noch keine mit. Was dahinter steckt.
Auch in Apotheken darf bald gegen Corona geimpft werden.
Foto: David Inderlied, dpa | Auch in Apotheken darf bald gegen Corona geimpft werden.
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:01 Uhr

Wer sich gegen Corona impfen lassen möchte, hat ab Dienstag, 8. Februar, eine neue Möglichkeit dazu. Denn dann dürfen auch Apothekerinnen und Apotheker impfen.So zumindest in der Theorie, denn die Praxis in Schweinfurt sieht zum Großteil anders aus.

Bei einer Umfrage dieser Redaktion, welche Apotheke ab kommender Woche die Schutzimpfung verabreicht, stellte sich heraus: Keiner der befragten Apothekerinnen oder Apotheker bietet die Spritze gegen das Virus an.

"Wir impfen nicht, stehen dem Thema aber aufgeschlossen gegenüber", sagt Anna Bantschukowa, Inhaberin der Kreuz Apotheke in der Zehntstraße. Nicht jede Apotheke könne sich so einfach in eine Impfpraxis verwandeln. Die Gründe dafür sind vielfältig, erklärt die Apothekerin.

Fehlendes Personal und Räumlichkeiten

Konkret bedeutet das: Wer in seiner Apotheke impfen möchte, benötige weitere Räume, um dort die Impfungen zu verabreichen. Zusätzlich müsse das Personal geschult werden, und es seien die Hygieneschutzvorschriften sowie die Arbeitsschutzverordnungen einzuhalten.

Auch wer ab Dienstag bei der Stadt-Apotheke in der Brückenstraße vorbeischaut, geht impftechnisch gesehen leer aus. "Das liegt an unserer Personalsituation", sagt Inhaberin Elisabeth Faustmann. Die Impfungen müssen ordnungsgemäß durchgeführt werden, und weil die Apothekerin dazu zu wenig Personal hat, könne sie ihren Kundinnen und Kunden kein Impfangebot anbieten.

Ähnlich ist die Lage bei Matthias Schott, Inhaber der Roßmarkt-Apotheke. "Den Impfstoff zu bestellen ist das geringste Problem", sagt Schott. Aus personellen Gründen könne aber auch er nicht gegen das Virus impfen. In der Bären-Apotheke in der Keßlergasse und in der Adler Apotheke am Markt wird ebenfalls nicht geimpft, wie Mitarbeiterinnen auch Nachfrage der Redaktion erklären.

Medicon-Apotheke impft ab Mitte Februar

Zwar nicht pünktlich ab Dienstag, aber ab Mitte Februar, wird bei der Medicon Apotheke in der Stadtgalerie geimpft. "Wir starten voraussichtlich ab dem 15. oder 16. Februar mit dem Impfen", sagt Inhaber Christian Hundeshagen. Bei dem Impfangebot handelt es sich um ein "Kombi-Projekt", erklärt der 32-Jährige.

Christian Hundeshagen, Inhaber der Schweinfurter Medicon Apotheke, bietet ab Mitte Februar die Corona-Schutzimpfung an.
Foto: Tanja Siebenhaar | Christian Hundeshagen, Inhaber der Schweinfurter Medicon Apotheke, bietet ab Mitte Februar die Corona-Schutzimpfung an.

Er stelle das Personal, die Impfung werde jedoch von einem Arzt verabreicht. Und geimpft werde auch nicht in der Apotheke, sondern im Testzentrum der Stadtgalerie. "Da habe ich den Vorteil, dass wir die große Fläche des Testzentrums in der Nähe haben und nutzen können."

Ab Mitte Februar können sich dort dann alle ab 18 Jahren impfen lassen, sagt der Apotheker. Derzeit sei noch unklar, wann Impfungen für 12- bis 17-Jährige angeboten werden. "Das müssen wir noch klären, ob wir das in den ersten ein, zwei Wochen schon machen", sagt Hundeshagen. Kinder unter 12 Jahren werden laut dem Apotheker nicht geimpft.

Ob Schwangere oder Stillende geimpft werden, entscheide jeweils der entsprechende Arzt. Personen unter 30 Jahren bekommen den Impfstoff Corminaty von BioNTech, sagt Hundeshagen. Wer älter ist, erhalte Moderna. "Das steht und fällt aber mit der Verfügbarkeit."

"Je nach Auslastung werden wir auch spontane Termine anbieten, wenn Impfstoff und Kapazitäten verfügbar sind."
Christian Hundeshagen, Inhaber der Medicon-Apotheke Schweinfurt

Hundeshagen geht davon aus, dass zwischen 50 und 100 Personen pro Tag geimpft werden können. Termine dafür können demnächst auf der Webseite der Medicon Apotheke gebucht werden, sagt der Apotheker. Voraussichtlich kommende Woche werde die entsprechende Seite freigeschalten. "Je nach Auslastung werden wir auch spontane Termine anbieten, wenn Impfstoff und Kapazitäten verfügbar sind."

Wer das Impfangebot der Medicon-Apotheke nutzen möchte, muss seinen Personalausweis mitnehmen, einen Anamnesebogen ausfüllen und eine Einverständniserklärung unterschreiben, informiert der 32-Jährige. "Wenn vorhanden, gerne auch das gelbe Impfheftchen mitnehmen. Ansonsten stellen wir eine Ersatzbescheinigung aus."

Westend-Apotheke will künftig auch impfen

Spätestens nächsten Monat ist Hundeshagen mit seinem Impfangebot nicht mehr ganz alleine. Die Westend-Apotheke in der Luitpoldstraße plant ebenfalls zukünftig gegen Corona zu impfen, sagt Mitarbeiterin Vy Zweiböhmer. Bis es soweit ist, müssen sich Kundinnen und Kunden jedoch noch gedulden, denn das Personal werde erst Mitte Februar geschult.  "Wir sind dann frühestens ab März soweit", sagt Zweiböhmer.

 
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