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Schweinfurt
46 Jahre nach Mord an Cornelia Hümpfer: Früherer US-Soldat kommt in Schweinfurt vor Gericht
Nach hartnäckiger Ermittlung im Fall der 1978 getöteten Studentin wurde ein 70-Jähriger aus den USA ausgeliefert. Jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft Schweinfurt Anklage.
Cornelia Hümpfer wurde 1978 ermordet: Nach 46 Jahren muss sich jetzt ein früherer US-Soldat im Fall der getöteten Studentin aus Dittelbrunn in Schweinfurt vor Gericht verantworten. 
Foto: Polizei | Cornelia Hümpfer wurde 1978 ermordet: Nach 46 Jahren muss sich jetzt ein früherer US-Soldat im Fall der getöteten Studentin aus Dittelbrunn in Schweinfurt vor Gericht verantworten. 
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 22:05 Uhr

Lange ist der Mord an der Studentin Cornelia Hümpfer in Unterfranken ungeklärt geblieben. Jahrzehnte später hat die Staatsanwaltschaft Schweinfurt nun Anklage erhoben: Der Anfang Juni nach Deutschland ausgelieferte ehemalige US-Soldat Tommy M. soll 1978 seine damalige deutsche Freundin aus Dittelbrunn erstochen haben. Jetzt muss sich der heute 70-Jährige in Schweinfurt vor Gericht verantworten.

Heimtückisch getötet mit 14 Messerstichen: Staatsanwalt erhebt Anklage

"Die Ermittlungen an der im Alter von 18 Jahren ermordeten Cornelia Hümpfer sind abgeschlossen", teilte Oberstaatsanwalt Reinhold Emmert an diesem Mittwoch mit. Gegen den 70-jährigen US-Bürger, der zur Tatzeit 1978 als Soldat in Schweinfurt stationiert, sei Anklage erhoben worden. Er werde beschuldigt, die Studentin heimtückisch getötet zu haben, "um eine Affäre mit ihr zu verdecken", so die Staatsanwaltschaft Schweinfurt. Er selber bestreite die Tat.

Cornelia Hümpfer war mit 14 Stichwunden tot auf einem Feldweg unweit von Schweinfurt aufgefunden worden. Sie soll von dem Beschuldigten schwanger gewesen sein und – wie der US-Soldat später offenbar seiner Ehefrau erzählte – mit Enthüllung gedroht haben. 

US-Soldat schon nach drei Tagen unter Verdacht

Der damals 24 Jahre alte US-Soldat war bereits drei Tage nach dem Fund der Leiche unter Verdacht geraten, nachdem eine Zeugin am Tatort ein Auto mit US-Kennzeichen gesehen hatte. Nach Informationen aus dem Auslieferungsverfahren fanden Mordermittler auf der Kleidung der Getöteten Abdrücke, die mit dem Muster der Fußmatten seines Autos übereinstimmten. Doch ein Alibi schien den Soldaten zunächst aus dem Kreis der Verdächtigen zu nehmen. 

Hartnäckige Ermittler in Schweinfurt verfolgten den Aufsehen erregenden Fall jedoch über Jahrzehnte weiter. Aber erst dank neuer Kriminaltechnik und modernen Methoden konnten die Ermittler um Jürgen Hept DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers auswerten - und damit Tommy M. belasten.  

In Untersuchungshaft nach Auslieferung: Prozesstermin offen

Die Ergebnisse der DNA-Analyse und Zeugenaussagen belasten den früheren Soldaten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft schwer. Im Sommer 2023 war der heute 70-Jährige in seiner Heimat im US-Bundesstaat Nebraska festgenommen worden. Im Mai 2024 wurde seine Auslieferung beschlossen, inzwischen sitzt er in Deutschland in Untersuchungshaft.

"Dass der Angeschuldigte die Tat begangen hat, steht noch nicht fest", betont der Sprecher der Staatsanwaltschaft Schweinfurt. "Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung." Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

 
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