
Die Vorfreude auf die kommenden Wochen ließ sich zur Eröffnung der Krippenstraße in Gerolzhofen aus den Worten von Bürgermeister Thorsten Wozniak heraus hören. "Die Stadt ist weihnachtlich geschmückt, die Krippenstraße ist aufgebaut, ab jetzt beginnt in Gerolzhofen so richtig die Weihnachtszeit", sagte er bei dem kurzen Empfang im Rathaus. Diesem folgte ein kurzer Impuls in der Stadtpfarrkirche mit Pfarrer Stefan Mai. Später führte Organisator und Krippen-Bauer Bruno Steger zum Start der Krippenstraße durch die 20 Darstellungen in der Spitalstraße.
Zum Start in die vorweihnachtliche Zeit war Aliya Reichert als neuer Gerolzhöfer Weihnachtsengel erstmals in ihr Kostüm geschlüpft – begleitet von einer ganzen Schar an kleinen Engeln. Mit Ariana Bujupi, Ella Lieder, Anna Dittmeier, Amelie Hübner und Isabell Kneißl sind es diesmal mit Reichert gleich sechs Engelchen. "Ihr seht toll aus", lobte der Bürgermeister die stolze Schar.
Gerolzhöfer Weihnachtsengel ist in diesem Jahr die Schülerin Aliya Reichert
Auch Weihnachtsengel Aliya hatte eine kurze Ansprache vorbereitet. Sie freue sich auf ihre Rolle, mit der sich ein Kindheitstraum erfüllt habe, so die 19-jährige Schülerin. Bereits als kleines Mädchen habe sie zur Engelschar gezählt. "Schöne Erinnerungen an meine Kindheit", kämen ihr da in den Sinn.

Gerade Weihnachten sei die Zeit, in der sie appelliere, die wahren Werte von Weihnachten zu genießen, die echten Geschenke seien nicht die materiellen, es zählten Dinge wie Gemeinschaft und Nächstenliebe. "Ich freue mich darauf, die Weihnachtszeit mit euch zu gestalten", sagte sie.
Die Gruppe zog gemeinsam zur Kirche, wo Stadtpfarrer Stefan Mai zunächst besinnliche Worte zum kurzen Innehalten bereithielt. Dieser Tage seien die Nachrichten voll von Krieg und Unheil. Gerade jetzt herrsche "so viel Sehnsucht nach Frieden und so wenig gelebter Frieden auf unserer Welt", gab er zu bedenken.
20 Krippen sind in der Spitalstraße und im Rathaus ausgestellt
Mai las eine Geschichte über einen kleinen Engel vor, der in einem Chor mitsang. Der Engel weigerte sich jedoch eines Tages, vom Frieden auf Erden zu singen, da dort kein Frieden herrsche – das sei gegen seine Überzeugung. Das Ganze spielte um die Zeit von Christi Geburt. Im Anschluss trug der Gerolzhöfer Weihnachtsengel Aliya Reichert ein jüdisches Friedensgebet vor. Der Impuls wurde musikalisch von Klaus Vogt an der Orgel begleitet, der ein Gloria spielte.

In der Kirche hatte Bürgermeister Wozniak die Krippenstraße eröffnet. Gerolzhofen strahle gerade in der vorweihnachtlichen Zeit einen besonderen Zauber aus. Gewerbe, Kirche und Stadt hätten gemeinsam: "Wir wollen, dass Menschen zusammen kommen", so Wozniak.
Die Krippenstraße böte für Menschen auch eine Möglichkeit, sich auf Weihnachten einzulassen und etwas runter zu kommen. Dabei könne man die handwerkliche Kunst entdecken, bewundern wie filigran und bunt die Figuren oft seien. Der Bürgermeister dankte nicht nur Gisela und Bruno Steger, die wieder viel Arbeit und Gedanken in die Krippen gesteckt haben. "Danke, dass viele dazu beitrugen, dass die Welt freundlicher wird", sagte Wozniak.

Schließlich stellte Bruno Steger die dieses Jahr ausgestellten 20 Krippen vor, die wieder in den Fenstern der Spitalstraße und im Rathaus stehen. Von der orientalischen Version, über Kastenkrippen, Laternenkrippen, peruanische Figuren, bis zu einer aus dem 3D-Drucker ist wieder ein breites Spektrum zu bestaunen. Zu jeder wusste der Krippen-Experte Interessantes zu berichten, wie auch zu seiner Passion, dem Bauen der Krippen.
Zu guter Letzt beschrieb er die beiden Schmuckstücke im Rathaus. Dort sind wieder die neapolitanische, wie auch die Rokoko-Krippe zu sehen. Bis zum Sonntag, 7. Januar, werden die Krippen ausgestellt.