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Schweinfurt
10 km/h für Fahrräder? Was 10 Radfahrende von einem Tempolimit in Schweinfurt halten
In Düsseldorf will die FDP eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrräder. Wäre das auch für Schweinfurt sinnvoll? Wie Radfahrende darüber denken.
Eine Weg zu mehr Verkehrssicherheit oder ein Anreiz, lieber das Auto zu nehmen: Wie Radfahrerinnen und Radfahrer in der Schweinfurter Innenstadt zu einem Rad-Tempolimit von 10 km/h stehen. 
Foto: Isabell Lier | Eine Weg zu mehr Verkehrssicherheit oder ein Anreiz, lieber das Auto zu nehmen: Wie Radfahrerinnen und Radfahrer in der Schweinfurter Innenstadt zu einem Rad-Tempolimit von 10 km/h stehen. 
Isabell Lier
 |  aktualisiert: 09.02.2024 23:49 Uhr

Autos, Fußgänger, Fahrräder: Den Verkehr in Innenstädten mit diesen drei Parteien sicher zu gestalten kann eine Herausforderung sein. Ein Tempolimit, nicht nur für Autos, sondern auch für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer könnte da helfen, meint die FDP. Auf einem Radweg in Düsseldorf, auf dem es immer wieder zu Unfällen mit Fußgängern kommt, fordert sie eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h für Radfahrende. Wäre ein solches Tempolimit auch eine Option für Schweinfurt? Wie zehn Radfahrerinnen und Radfahrer in Schweinfurt darüber denken. 

Hatem Abdellatif (24) aus Schweinfurt 

Hatem Abdellatif (24) aus Schweinfurt
Foto: Isabell Lier | Hatem Abdellatif (24) aus Schweinfurt

"Das ist schwierig zu beachten. Wie kann ich denn wissen, ob ich 10 km/h fahre? Wenn man kontrollieren kann, wie schnell man fährt, ist ein Tempolimit gut." 

Nathalie Gerlach (37) aus Schweinfurt 

Nathalie Gerlach (37) aus Schweinfurt
Foto: Isabell Lier | Nathalie Gerlach (37) aus Schweinfurt

"Also ich liebe mein E-Bike und das fährt locker mehr als 10 km/h. Das könnte ich ja gar nicht mehr richtig ausnutzen. Ob das so die richtige Lösung ist, weiß ich nicht. Man muss natürlich gucken, gerade die E-Bike-Fahrer, dass sie vorsichtig sind, wo sie fahren und vor allem, dass man schiebt in der Fußgängerzone. Das muss man den Leuten irgendwie ins Gedächtnis rufen, aber ich glaube mit so einem Tempolimit gibt es nur Ärger, gerade weil viele Leute E-Bikes fahren." 

Kurt Bischof (84) aus Schweinfurt 

Kurt Bischof (84) aus Schweinfurt
Foto: Isabell Lier | Kurt Bischof (84) aus Schweinfurt

"Ich bin gegen ein generelles Tempolimit für Radfahrer, da bräuchte ich ja gar kein Rad zu fahren. Wo ich aber volles Verständnis habe, ist in der Spitalstraße. Da ärger ich mich auch manchmal, wenn manche Fahrradfahrende kreuz und quer dadurch sausen. Man kann da schon an die Vernunft appellieren, aber ein Tempolimit ist nicht die Lösung." 

Barbara Wehner (62) aus Röthlein 

Barbara Wehner (62) aus Röthlein
Foto: Isabell Lier | Barbara Wehner (62) aus Röthlein

"Für die Sicherheit fände ich ein Tempolimit von 10 km/h für Fahrräder in Ordnung. Auch als Radfahrerin selbst. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Kind in einer schmalen Straße auf dem Weg läuft und ich fahre hier 20 km/h mit meinem E-Bike, da ist es schon schwer zu reagieren."

Jörg Bräuer (53) aus Frankfurt am Main 

Jörg Bräuer (53) aus Frankfurt am Main
Foto: Isabell Lier | Jörg Bräuer (53) aus Frankfurt am Main

"Da ich jeden Tag 10 km zur Arbeit fahre, wäre das für mich nicht gut, weil ich so ja doppelt so lange  bräuchte. Und weil ich nur innerstädtisch fahre, halte ich das für Blödsinn. Das würde garantiert zu einer Bevorzugung des PKWs führen, das finde ich schlecht. Was richtig ist, man sollte die Radwege von den Fußgängerwegen wegnehmen und lieber in Konkurrenz zu den Autos setzen, damit die Menschen für den Arbeitsweg oder in der Freizeit eher das Fahrrad nehmen. Wenn man nur 10 km/h fahren dürfte, würden das keiner machen, weil der Vorteil des Radfahrens vollkommen weg wäre."

Mirjam Schürmann (43) aus Schweinfurt

Mirjam Schürmann (43) aus Schweinfurt
Foto: Isabell Lier | Mirjam Schürmann (43) aus Schweinfurt

"Ich finde man muss diese Entscheidung fallbezogen treffen. Wenn irgendwo die Anzahl der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer extrem zunimmt, dann sollte man schon zusehen, dass der Verkehr sicher ist und Fußgänger nicht über den Haufen gefahren werden. Dann muss man überprüfen, ob dort ein Tempolimit sinnvoll ist, gerade im Bezug auf die E-Bikes, die doch sehr schnell sind und teilweise von den Fahrern unterschätzt werden." 

Rainer Schmidt (51) aus Bamberg

Rainer Schmidt (51) aus Bamberg
Foto: Isabell Lier | Rainer Schmidt (51) aus Bamberg

"Ich bin ganz klar gegen ein Tempolimit von 10 km/h. Im Gegenteil, man sollte eher schauen, dass man mehr Radweg schafft, wo Radfahrerinnen und Radfahrer schneller fahren können, damit sie schneller an ihr Ziel kommen. Man könnte wie in Dänemark oder Holland so "Fahrrad-Autobahnen" machen, dann stören sie auch den Fußgängerverkehr nicht. So macht man das Radfahren noch attraktiver und mehr Leute würden vielleicht vom Auto aufs Rad umsteigen."

Susanne Zimmermann (53) aus Darmstadt 

Susanne Zimmermann (53) aus Darmstadt
Foto: Isabell Lier | Susanne Zimmermann (53) aus Darmstadt

"In Fußgängerzonen, finde ich, sollte es grundsätzlich ein Fahrverbot für Fahrräder geben, es sei denn sie sind ausreichend breit genug, so dass Fahrradwege auch markiert werden und Fahrradfahrer eindeutig wissen, wo sie fahren können. Wenn es ein Bereich ist, den Fußgänger, Fahrrad- und Autofahrer gemeinsam nutzen, dann finde ich ein Tempolimit in Ordnung, aber nicht für lange Strecken. Grundsätzlich müssten Städte so gestaltet sein, dass Fahrradfahrende schnell von A nach B kommen, auf möglichst direktem Weg." 

Jona Iff (16) aus dem Landkreis Schweinfurt

Jona Iff (16) aus der Nähe von Schweinfurt
Foto: Isabell Lier | Jona Iff (16) aus der Nähe von Schweinfurt

"Also für mich wäre das nichts. Wenn mein Freund am anderen Ende der Stadt wohnt, dann möchte ich ja irgendwie schnell dahinkommen. Falls man dann nur 10 km/h fahren darf, braucht man ja auch kein Fahrrad mehr, da kommt man ja gar nicht so schnell voran. Schieben wäre für mich sehr umständlich und sonst müsste ich den Bus nehmen." 

Silvia Schultheiß (48) aus dem Schwarzwald 

Silvia Schultheiß (48) aus dem Schwarzwald
Foto: Isabell Lier | Silvia Schultheiß (48) aus dem Schwarzwald

"Wenn es zu eng zugeht, bin ich schon dafür, dass die Radfahrer auf die Fußgänger Rücksicht nehmen. Wenn es aber so ist, dass es hauptsächlich ein Radweg ist und nur relativ wenig Leute zu Fuß unterwegs sind, dann finde ich das nicht so toll. Da kommt man ja gar nicht von der Stelle. In der Innenstadt, wo sehr viele Fußgänger sind, dann auf jeden Fall. Ich bin ja auch manchmal zu Fuß unterwegs und da bin ich auch froh wenn ich nicht überfahren werde." 

 
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  • olivergehrsitz@web.de
    Bei einem Tempolimit verkaufe ich mein Fahrrad wieder und fahre Auto.
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  • henner59
    Wenn die Radfahrer gern schnell unterwegs sein wollen, aber bitte mit Versicherung, zur Schadensregulierung. Die meisten können ein Schaden nicht regulieren, Kraftfahrzeuge müssen, Radfahrer nicht. Diese Aussagen machen mir Angst, wie auf der Straße. Steuer wer auch gut!
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  • wroeder
    Ist eigentlich bei Fußgängern auch schon an eine Regelung gedacht?;)
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  • fs2190
    Fußgänger sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. In der Regel begehen diese keine Verkehrsvergehen, sondern verhalten sich, auch aus diesem Grund, im Gegenteil eher rücksichtsvoll und zurückhaltend.
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  • Kraus.Heribert@t-online.de
    H Kraus
    Ich fände, weil ich auch PKW / Fahrrad auch E Bike fahre, das an Kreuzungen, an Übergängen von PKW / LKW und Radwegen ein nicht nur Tempolimit , sondern eine beidseitige Rücksichtnahme ! und Vorfahrtabsprache mit einer Tempodrosselung gegeben sein sollte. Besser wäre noch, eine Ampelregelung mit einer gewissen Zeiteinstellung, das es keinen Zusammenstoß geben kann zwischen zwei und Vierradantrieblern. PKW auch LKW Fahrer können manche zweirädrige Kollegen nicht so schnell erkennen oder von der Seite sehen , wie manche Zweiräder herbeifahren. Noch besser wäre es, Radwege so zu legen, das diese separat wo es möglich ist gebaut würden, und nur an den Kreuzungsstellen durch besondere Tempolimits oder Handzeichen bzw. Ampel / klare Vorfahrtsregeln geregelt würde zum wohle aller beteiligten.
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  • Ente29
    Warum informiert man sich nicht erst einmal darüber, wie die Regelungen in unseren Nachbarländern, in denen das Fahrrad einen ganz anderen, erstrebenswerten Stellenwert hat, gestaltet sind? Allem Anschein nach funktioniert es anderenorts ja gut.
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  • alex1031955871@aol.com
    Bei anderen ein funktionierendes System abschauen machen wir aus Prinzip schon nicht.
    Nicht bei Flughäfen, nicht wenn es um Mautsysteme geht, dann brauchen wir beim Verkehr auch nicht anfangen.
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  • attheendoftheday
    Spannend wird es werden, die E-Biker und Radrennsportler zu beobachten ...
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  • Icequeen
    Wenn die lieben Fahrradfahrer da fahren würden wo sie auch dürften und nicht auf den Fußgängerweg, weil da eben kein Kopfsteinpflaster ist und es sich angenehmer fahren lässt, zudem selbst ihr Tempo angemessen der Situation wählen würden, bräuchte man so eine Regelung nicht. Da ich selbst als Fußgänger schon des öfteren auf meinem Arbeitsweg fast überfahren worden bin, weil Radfahrer meinen sie müssten den abschüssigen Bürgersteig von der oberen Straße Richtung KIK rasen ohne überhaupt des Tempo zu drosseln, geschweige denn zu schauen ob ein Fußgänger aus der Rückertstraße kommt und das fast täglich.
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