Autos, Fußgänger, Fahrräder: Den Verkehr in Innenstädten mit diesen drei Parteien sicher zu gestalten kann eine Herausforderung sein. Ein Tempolimit, nicht nur für Autos, sondern auch für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer könnte da helfen, meint die FDP. Auf einem Radweg in Düsseldorf, auf dem es immer wieder zu Unfällen mit Fußgängern kommt, fordert sie eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h für Radfahrende. Wäre ein solches Tempolimit auch eine Option für Schweinfurt? Wie zehn Radfahrerinnen und Radfahrer in Schweinfurt darüber denken.
Hatem Abdellatif (24) aus Schweinfurt
"Das ist schwierig zu beachten. Wie kann ich denn wissen, ob ich 10 km/h fahre? Wenn man kontrollieren kann, wie schnell man fährt, ist ein Tempolimit gut."
Nathalie Gerlach (37) aus Schweinfurt
"Also ich liebe mein E-Bike und das fährt locker mehr als 10 km/h. Das könnte ich ja gar nicht mehr richtig ausnutzen. Ob das so die richtige Lösung ist, weiß ich nicht. Man muss natürlich gucken, gerade die E-Bike-Fahrer, dass sie vorsichtig sind, wo sie fahren und vor allem, dass man schiebt in der Fußgängerzone. Das muss man den Leuten irgendwie ins Gedächtnis rufen, aber ich glaube mit so einem Tempolimit gibt es nur Ärger, gerade weil viele Leute E-Bikes fahren."
Kurt Bischof (84) aus Schweinfurt
"Ich bin gegen ein generelles Tempolimit für Radfahrer, da bräuchte ich ja gar kein Rad zu fahren. Wo ich aber volles Verständnis habe, ist in der Spitalstraße. Da ärger ich mich auch manchmal, wenn manche Fahrradfahrende kreuz und quer dadurch sausen. Man kann da schon an die Vernunft appellieren, aber ein Tempolimit ist nicht die Lösung."
Barbara Wehner (62) aus Röthlein
"Für die Sicherheit fände ich ein Tempolimit von 10 km/h für Fahrräder in Ordnung. Auch als Radfahrerin selbst. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Kind in einer schmalen Straße auf dem Weg läuft und ich fahre hier 20 km/h mit meinem E-Bike, da ist es schon schwer zu reagieren."
Jörg Bräuer (53) aus Frankfurt am Main
"Da ich jeden Tag 10 km zur Arbeit fahre, wäre das für mich nicht gut, weil ich so ja doppelt so lange bräuchte. Und weil ich nur innerstädtisch fahre, halte ich das für Blödsinn. Das würde garantiert zu einer Bevorzugung des PKWs führen, das finde ich schlecht. Was richtig ist, man sollte die Radwege von den Fußgängerwegen wegnehmen und lieber in Konkurrenz zu den Autos setzen, damit die Menschen für den Arbeitsweg oder in der Freizeit eher das Fahrrad nehmen. Wenn man nur 10 km/h fahren dürfte, würden das keiner machen, weil der Vorteil des Radfahrens vollkommen weg wäre."
Mirjam Schürmann (43) aus Schweinfurt
"Ich finde man muss diese Entscheidung fallbezogen treffen. Wenn irgendwo die Anzahl der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer extrem zunimmt, dann sollte man schon zusehen, dass der Verkehr sicher ist und Fußgänger nicht über den Haufen gefahren werden. Dann muss man überprüfen, ob dort ein Tempolimit sinnvoll ist, gerade im Bezug auf die E-Bikes, die doch sehr schnell sind und teilweise von den Fahrern unterschätzt werden."
Rainer Schmidt (51) aus Bamberg
"Ich bin ganz klar gegen ein Tempolimit von 10 km/h. Im Gegenteil, man sollte eher schauen, dass man mehr Radweg schafft, wo Radfahrerinnen und Radfahrer schneller fahren können, damit sie schneller an ihr Ziel kommen. Man könnte wie in Dänemark oder Holland so "Fahrrad-Autobahnen" machen, dann stören sie auch den Fußgängerverkehr nicht. So macht man das Radfahren noch attraktiver und mehr Leute würden vielleicht vom Auto aufs Rad umsteigen."
Susanne Zimmermann (53) aus Darmstadt
"In Fußgängerzonen, finde ich, sollte es grundsätzlich ein Fahrverbot für Fahrräder geben, es sei denn sie sind ausreichend breit genug, so dass Fahrradwege auch markiert werden und Fahrradfahrer eindeutig wissen, wo sie fahren können. Wenn es ein Bereich ist, den Fußgänger, Fahrrad- und Autofahrer gemeinsam nutzen, dann finde ich ein Tempolimit in Ordnung, aber nicht für lange Strecken. Grundsätzlich müssten Städte so gestaltet sein, dass Fahrradfahrende schnell von A nach B kommen, auf möglichst direktem Weg."
Jona Iff (16) aus dem Landkreis Schweinfurt
"Also für mich wäre das nichts. Wenn mein Freund am anderen Ende der Stadt wohnt, dann möchte ich ja irgendwie schnell dahinkommen. Falls man dann nur 10 km/h fahren darf, braucht man ja auch kein Fahrrad mehr, da kommt man ja gar nicht so schnell voran. Schieben wäre für mich sehr umständlich und sonst müsste ich den Bus nehmen."
Silvia Schultheiß (48) aus dem Schwarzwald
"Wenn es zu eng zugeht, bin ich schon dafür, dass die Radfahrer auf die Fußgänger Rücksicht nehmen. Wenn es aber so ist, dass es hauptsächlich ein Radweg ist und nur relativ wenig Leute zu Fuß unterwegs sind, dann finde ich das nicht so toll. Da kommt man ja gar nicht von der Stelle. In der Innenstadt, wo sehr viele Fußgänger sind, dann auf jeden Fall. Ich bin ja auch manchmal zu Fuß unterwegs und da bin ich auch froh wenn ich nicht überfahren werde."
Ich fände, weil ich auch PKW / Fahrrad auch E Bike fahre, das an Kreuzungen, an Übergängen von PKW / LKW und Radwegen ein nicht nur Tempolimit , sondern eine beidseitige Rücksichtnahme ! und Vorfahrtabsprache mit einer Tempodrosselung gegeben sein sollte. Besser wäre noch, eine Ampelregelung mit einer gewissen Zeiteinstellung, das es keinen Zusammenstoß geben kann zwischen zwei und Vierradantrieblern. PKW auch LKW Fahrer können manche zweirädrige Kollegen nicht so schnell erkennen oder von der Seite sehen , wie manche Zweiräder herbeifahren. Noch besser wäre es, Radwege so zu legen, das diese separat wo es möglich ist gebaut würden, und nur an den Kreuzungsstellen durch besondere Tempolimits oder Handzeichen bzw. Ampel / klare Vorfahrtsregeln geregelt würde zum wohle aller beteiligten.
Nicht bei Flughäfen, nicht wenn es um Mautsysteme geht, dann brauchen wir beim Verkehr auch nicht anfangen.