Kaum waren die letzten Weihnachtsklänge von "Stille Nacht, heilige Nacht" verklungen, ging es im einstigen Jugendzentrum von Bad Neustadt wieder laut und fetzig einher. Die Initiative für Musik und junge Kultur feierte ihren zehnten Geburtstag. Und das "Juze" in Bad Neustadt ist längst zu einem besonderen Event-Ort für alternative Musik geworden. In dem auch junge Newcomer aus der heimischen Musikszene eine Chance für einen "Gig" bekommen.
Nach einem DJ-Abend unter dem Motto "Merry Crisis" hatte sich nun die Rhöner "Ska-Punk-Kult-Band" Rafiki angekündigt, und die Jungs brachten den kleinen Konzertraum zum Brodeln. Der Name "Rafiki" kommt aus dem Kenianischen heißt übersetzt "beste Freunde". Und von denen hat die Kultband jede Menge.
Bandmitglied Lorenz Hüttner merkte an, dass damals bei der Gründung das Musical "König der Löwen" und eine Hauptfigur daraus zur Namensfindung der Band beigetragen habe. Die aus der Rhön stammende Band ist ein Synonym für deutschsprachigen Skapunk, in dem eingängige Bläserthemen sich perfekt mit kraftvollem Punkrock ergänzen und sich groovige Reggaeparts mit schnellen Offbeats zusammenfinden. Vor allem ihr mehrstimmiger, melodischer Gesang ist unverwechselbar und zeichnen den Sound von Rafiki aus.
Bereits seit 2002 sorgen fünf sympathischen Jungs aus Unterfranken für "Sommer, Sonne, Spaß und Skapunk!", so ein selbst definierter Werbeslogan der Kultband. Und etwas Sonne wäre bei dem weihnachtlichen Grau in Grau ja nicht schlecht, so Lorenz Hüttner. Er selbst lebt jetzt in Ingolstadt, andere in Nürnberg, Weimar, Fladungen und Bahra bei Mellrichstadt.
Eigentlich hatte man sich 2019 aufgelöst
Familie, Beruf und die Entfernung machen so das gemeinsame Proben nicht einfach, aber die Heimat ruft, so der gebürtige Fladunger. Nachdem sich die in ganz Deutschland renommierte Band, die auch schon in Frankreich oder Österreich spielte, 2019 aufgelöst hatte, startet sie nun mit einem Comeback wieder durch. Hüttner bemerkte, dass in der Corona-Zeit "eh nichts ging". Man traf sich jetzt aber im kleinen Kreis, um einfach Spaß am Musikmachen zu haben.
"Es juckte einfach immer noch, die Auftritte werden wohl weniger, ausgesuchter, und vier neu aufgenommene Lieder warten zum 20. Rafiki-Geburtstag auf die Fans." Dieses positive Lebensgefühl, das die Jungs ausstrahlen, schwappte von der ersten Sekunde auf das Publikum im Juze über. Und die Party nahm ihre Fahrt auf.
Eine große Portion "Spielfreude, viel Witz und ordentlich Power" sind die Zutat für eine ordentliche Geburtstagsfeier des Vereins mit Rafiki. Und textlich traf man mit dem Bogen von sozialen Problemen über das allgegenwärtige Thema rund um die Liebe bis hin zum unbeschwerten Partyleben den Nerv der Zeit der vor allem jüngeren Gästen.
Aufsteigende Newcomer: die "Freezers"
Zuvor heizten die Punkrocker, die "Freezers", das sind Brüder Dominik und Nicolas Fries aus Bastheim, die Eric Kirchner sowie Moritz Manger mit ins Boot nahmen, die "Party-Location" so richtig ein. Im Sommer dieses Jahres hatte das Rhöner Deutsch-Punkrock-Quartett in Reyersbach seinen ersten ganz großen Auftritt. Und nun feierten ihre Fans im bestens besuchten Juze die schnellen und energiegeladenen Riffs der aufsteigenden Newcomers.
