Die lang anhaltende Trockenheit fordert auch beim Wasserzweckverband Mitte ihren Tribut. Obwohl die Pegel der Brunnen noch besser dastehen als im vergangenen Jahr zu dieser Zeit, sieht sich der Zweckverband gezwungen, wieder eine Anordnung zum Wassersparen zu erlassen. Wann genau sie in Kraft tritt, soll bei der nächsten Sitzung des Verbandes am Donnerstag, 28. Juli, um 16 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses entschieden werden. Weiterhin geht es in der Sitzung um Auftragsvergaben und den Jahresabschluss 2021.
Neues über die Zukunft der Wasserversorgung im Grabfeld
Möglicherweise gibt es aber auch schon einige neue Informationen zur Zukunft der Wasserversorgung. Das von der Staatsregierung in Auftrag gegebene Strukturgutachten soll demnächst vorgestellt werden. Auf Nachfrage dieser Redaktion erläuterte Leonhard Rosentritt, der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Bad Kissingen, dass in dem Gutachten dargestellt wird, wo bayernweit gesehen Engpässe bei der Versorgung bestehen und wie diese kurz- oder langfristig ausgeglichen werden können.
Der Anschluss an die Fernwasserversorgung sei zwar eine Vorzugslösung, aber um Bad Königshofen und dem Grabfeld schnell zu helfen, sei der Bau einer Leitung innerhalb des Landkreises zum Wasserversorger Mellrichstädter Gruppe vorgesehen Sie speisen sich aus den üppig sprudelnden Mittelstreuer Quellen.
Die Idee mit der Versorgung aus Mellrichstadt stand schon am Anfang der Überlegungen
Eine Idee, die schon ganz am Anfang der Überlegungen zu einer sicheren Versorgung des Grabfelds stand, aber wieder verworfen wurde, weil aus den Quellen zwar die benötigte Menge gezogen werden könnte, die Versorgung dann aber voll ausgeschöpft wäre und keine Reserven mehr vorhanden wären. Damals war man aber noch davon ausgegangen, dass der Wasserbezug von dort die einzige und langfristige Lösung sein sollte. Wie Rosentritt weiter erläuterte, soll die Leitung aber keine Einbahnstraße darstellen, sondern im Bedarfsfall auch einmal zum Schutz der Bevölkerung in Mellrichstadt eingesetzt werden können.
Die Mittelstreuer Quellen seien zwar ergiebig, so der Amtschef, aber nur bedingt geschützt, weil durch das Wasserschutzgebiet die Streu fließe, was ein großes Sicherheitsrisiko darstelle. Diese Lösung sei auch Bestandteil einer bayernweiten Untersuchung zu einem Süßwasserprojekt, bei dem alle Fernwasserversorgungen zu einem Verbundsystem mit gegenseitiger Absicherung ausgebaut werden könnten.