Der Mittwoch war schon reichlich windig in der Rhön, aber auch im Grabfeld. Am Mittag war schon ein Baum auf die Straße zwischen Rappershausen und Hendungen gestürzt. In der Nacht zum Donnerstag wird Orkantief Ylenia wohl dafür sorgen, dass aus dem starken Wind ein Orkan mit Windgeschwindigkeiten wird, wie sie in diesem Winter in der Rhön noch nicht gemessen wurden.
EntsprechendeUnwetterwarnungen des Wetterdienstes sagen für die Nacht zum Donnerstag orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 110 Stundenkilometern (Windstärke elf) aus westlichen Richtungen für den Landkreis Rhön-Grabfeld voraus. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen müsse sogar mit Böen der Windstärke zwölf gerechnet werden. In der zweiten Nachthälfte und am Donnerstagmorgen sei dann mit einer vorübergehenden Abschwächung des Windes zu rechen. Ab dem Vormittag sind dann wieder Böen zwischen 90 und 110 Stundenkilometern, in Schauernähe auch um 120 Stundenkilometer zu erwarten.
Möglichst nicht im Freien aufhalten
Bei den erwarteten Windgeschwindigkeiten ist mit entwurzelten Bäume und beschädigten Dächern zu rechen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen und Gegenstände im Freien zu sichern. Ein Aufenthalt im Freien sollte vermieden werden. Wer sich doch im Freien aufhält, soll besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder andere Gegenstände achten und Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Gerüsten oder Hochspannungsleitungen halten.
Doch nicht nur der Wind, auch Dauerregen und Tauwetter könnten für Probleme sorgen. So werden Abflussmengen von 35 bis 50 Liter Wasser pro Quadratmeter aus der Rhön erwartet. Mit Hochwasser an den Bächen und Flüssen ist damit zu rechnen. Nach der Prognose des Hochwassernachrichtendienstes Bayern wird die Saale in Salz am Freitagmorgen die Hochwassermeldestufe eins überschreiten und die Saalewiesen überfluten.
Vorbereitungen im Landkreis
Wie sich die Hochwasserlage weiter entwickelt, hängt natürlich vom weiteren Wettergeschehen ab. Hier gibt es keine beruhigenden Nachrichten. Denn nach kurzer Wetterberuhigung wird am Freitagnachmittag das Übergreifen des nächsten Sturmtiefs auf Mitteleuropa erwartet. Besonders in der Nacht auf Samstag drohen dann erneut Sturmböen.
Im Landkreis ist man auf das Wettergeschehen vorbereitet. Wie der Brand- und Katastrophenschutzbeauftragte am Landratsamt Rhön-Grabfeld, Gerald Söder, gegenüber dieser Redaktion erklärte, habe man die Wetterlage im Blick und stehe in Verbindung mit der Integrierten Leitstelle Schweinfurt – die Feuerwehren und Rettungsdienste seien entsprechend informiert.