
Die jüngste Gemeinderatssitzung in Wülfershausen bot reichlich Diskussionsstoff. Zentrales Thema war die Zweckvereinbarung zum Naturkindergarten Unsleben, die der Bürgermeister erneut zur Debatte stellte, wie es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Wülfershausen zu besagter Sitzung heißt.
Im Fokus der Erörterungen stand der Defizitausgleich im ersten Betriebsjahr dieses Natur-Kindergartens, der bereits in der Vergangenheit für Diskussionen innerhalb der beteiligten Gemeinden der NES-Allianz, zu der auch Wülfershausen zählt. Die Vorstellung des Defizitausgleichs führte zu einer angeregten Diskussion über den Bedarf eines weiteren Kindergartens in der Region.
Aktuell werden im regulären Kindergarten von Wülfershausen 47 Kinder betreut, wobei noch Kapazitäten für weitere 28 Kinder bestehen, wie es in der Pressemitteilung zur Sitzung heißt.
Diskussion um Naturkindergarten Unsleben
Angesichts dieser freien Kapazitäten wurde der Nutzen eines zusätzlichen Kindergartens in Frage gestellt. Bürgermeister Seifert informierte außerdem, dass der Betrieb des Wülfershäuser Kindergartens in diesem Jahr ein finanzielles Defizit aufweist, welches zu 90 Prozent von der Gemeinde ausgeglichen werden müsse.
Im Laufe des Monats wird es zu einer gemeinsamen Besprechung mit dem Trägerverein St. Vitus, der Caritas Würzburg sowie der Gemeindeverwaltung kommen, um Lösungen für die zukünftige finanzielle Situation des Kindergartens zu erarbeiten.
Gemeinderat lehnt Zweckvereinbarung ab
Nach intensiver Diskussion kam der Gemeinderat mehrheitlich zu dem Entschluss, die Zweckvereinbarung zu einem Naturkindergarten Unsleben abzulehnen. Die Ratsmitglieder begründeten dies mit der ausreichenden Kapazität im Wülfershäuser Kindergarten sowie den begrenzten finanziellen Mitteln der Gemeinde. Ein einheitlicher Tenor im Gemeinderat war auch, dass nicht jeder Elternwunsch umgesetzt werden müsse, auch wenn der Zeitgeist dies fordere, wird in der Pressemitteilung die Stimmung im Gremium wiedergegeben.
Bürgermeister Seifert zeigte Verständnis für die Entscheidung und betonte zugleich die Notwendigkeit einer solidarischen Zusammenarbeit innerhalb der NES-Allianz, insbesondere bei gemeinsamen Projekten. Er wies zudem darauf hin, dass die Gemeinde Wülfershausen über eine der besten Kinderbetreuungen im Landkreis verfüge.
Absage der geplanten interkommunalen Sitzung der NES-Allianz
Ein weiterer Kritikpunkt des Bürgermeisters richtete sich gegen die Absage der geplanten interkommunalen Gemeinderatssitzung der NES-Allianz-Kommunen im Juni, bei der das Vorhaben des Naturkindergartens eigentlich umfangreich erörtert werden sollte.
Vergabe der Hauptuntersuchung der Brücken in der Ortsmitte
Aus der nichtöffentlichen Sitzung vom 31. Juli gab Bürgermeister Seifert bekannt, dass die Hauptuntersuchung der drei Metallbrücken in der Hochwasserfreilegungszone in der Ortsmitte von Wülfershausen an das Ingenieurbüro Koller aus Nürnberg vergeben wurde. Das Angebot des Büros belief sich auf 51.888,40 EUR und wurde als das Wirtschaftlichste bewertet.
Einführung der Heimat-Info-App
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde Bürgermeister Seifert beauftragt, die Heimat-Info-App der Firma Cosema, die bereits im Juli vorgestellt und vom Gemeinderat befürwortet wurde, einschließlich der notwendigen Betreuung zu erwerben.
Die nächste Gemeinderatssitzung am 9. Oktober wird im Feuerwehrhaus in Eichenhausen stattfinden. Geplant ist eine interkommunale Sitzung mit den Mitgliedern des Marktes Saal an der Saale, in der eine smarte Ortung von Wasserlecks im Wasserleitungsnetz vorgestellt werden soll.
Bürgermeister Seifert beklagte in der Sitzung laut Pressemitteilung die zunehmenden Verstöße gegen die Abfallwirtschaft sowie illegale Müllentsorgung in Wülfershausen und Umgebung. Die Gemeinde plant, künftig härter gegen die Verantwortlichen vorzugehen und rechtliche Schritte einzuleiten, um die Umwelt zu schützen und das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung zu stärken.
Der Bürgermeister erwähnte weiter den Besuch des Ehepaars Smith aus dem Vereinigten Königreich an der Gedenkstätte für die britischen Flieger, deren Flugzeug 1944 in der Nähe von Eichenhausen abstürzte. Sie zeigten sich erfreut über den gepflegten Zustand des Denkmals, das die Gemeinde kürzlich instand gesetzt hatte. In den letzten Jahren haben immer wieder Angehörige der damaligen Bomberbesatzung die Stätte besucht, um an die tragischen Ereignisse der Nacht vom 31. März 1944 zu erinnern, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.