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Wülfershausen
Wülfershausen auf dem Weg zur sportlichen Mustergemeinde
Die Gemeinde wurde als eine von zweien im Bundesgebiet für ein Forschungsprojekt ausgewählt.  Es geht darum durch Bewegung gesundheitliche Risikofaktoren zu minimieren.
Wülfershausens Neubürgerin Bianca Pauna wünscht sich eine Fläche zum Skateboardfahren mit einigen Elementen, um sich fit zu halten.
Foto: Regina Vossenkaul | Wülfershausens Neubürgerin Bianca Pauna wünscht sich eine Fläche zum Skateboardfahren mit einigen Elementen, um sich fit zu halten.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:04 Uhr

 "Das ist eine schöne Herausforderung für unsere Gemeinde. Das Projekt passt zur Dorferneuerung und den Projekten, die geplant und angelaufen sind", freut sich Bürgermeister Wolfgang Seifert, nachdem er die Zusage erhielt, dass Wülfershausen eine von zwei Kommunen in ganz Deutschland ist, die für das Forschungsprojekt EUBeKo (Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse verhältnisorientierter Bewegungsförderung in der Kommune) ausgewählt wurden.

Wie der Projektbeschreibung zu entnehmen ist, verfolgt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit dem Förderschwerpunkt "Bewegung und Bewegungsförderung" das Ziel, das gesundheitliche Potenzial von Bewegung in der gesamten Bevölkerung bekannt zu machen und sie zu mehr körperlicher Aktivität zu motivieren. Dafür sollen in zwei Beispielkommunen Strukturen und Umgebungen geschaffen werden, die das Einbeziehen von mehr Bewegung in den Alltag leicht machen.

Bewegungsmangel ist eine der Risikofaktoren für viele Erkrankungen 

Denn Bewegungsmangel ist einer der zentralen Risikofaktoren für die Entstehung der meisten nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ II, Gelenk- und Rückenleiden. Der Einfluss von körperlicher Aktivität auf das Wohlbefinden und die Gesundheit ist unbestritten. Von 2019 bis 2022 werden daher vom BMG insgesamt zehn Vorhaben gefördert, eine davon ist das Projekt EUBeKo, das von der Universität Würzburg und der PH Heidelberg wissenschaftlich begleitet wird.

Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Wie können Menschen in den einzelnen Lebenswelten konkret in Bewegung gebracht werden? Welche unterschiedlichen Zugangswege lassen sich für verschiedene Zielgruppen feststellen? Welche Arten von Bewegung (wie Alltagsaktivität, Freizeitunternehmungen, organisierter Sport) kommen bei den verschiedenen Zielgruppen gut an?

Wülfershausen will eine "bewegte Kommune" werden und nimmt an einem Forschungsprojekt teil, dabei wird die Dorferneuerung mit einem Bewegungsförderungsprogramm verbunden.
Foto: Regina Vossenkaul | Wülfershausen will eine "bewegte Kommune" werden und nimmt an einem Forschungsprojekt teil, dabei wird die Dorferneuerung mit einem Bewegungsförderungsprogramm verbunden.

Anfang Oktober wurde der Wülfershäuser Gemeinderat über das Projekt informiert, es wurde beschlossen sich für das Forschungsprojekt zu bewerben. Angesprochen waren alle Allianzen im Landkreis Rhön-Grabfeld, für Wülfershausen sprachen sich die Mitgliedskommunen der Grabfeld-Allianz und der NES-Allianz aus, denn derzeit ist Wülfershausen noch Mitglied bei beiden Allianzen. Am Freitag fiel die Entscheidung zugunsten von Wülfershausen. "Wir bieten sehr gute Voraussetzungen und waren bei unserer Bewerbung mit Leidenschaft dabei", begründet Seifert den Zuschlag.

Projekt soll auch Zusammenhalt in der Kommune stärken

Wie geht es nun weiter? Bereits am 13. November findet die erste Besprechung des Planungsteams statt, das über Projekte und Maßnahmen berät. Zum Projekt gehört auch ein Projektleiter, eine kommunale Fachkraft mit 25 Prozent Arbeitszeit für drei Jahre. Ziel ist mehr Lebensqualität für die verschiedenen Zielgruppen wie Kinder, Familien und Senioren, gleichzeitig soll mehr Zusammenhalt in der Kommune entstehen. Die Gemeinde muss zusagen, sich rund 2,5 Jahre lang im Bereich Bewegungsförderung zu engagieren und geeignete Projekte umzusetzen. Mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung, und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Institut für Sportwissenschaft, wird ein Kooperationsvertrag mit der Gemeinde abgeschlossen.

Eine Art Mustergemeinde will Wülfershausen werden, bei der exemplarisch erarbeitet wird, wie man die Bewegungsförderung dauerhaft in den Prozess der Städtebauförderung und den Entwicklungsprozess der Kommunen integrieren kann. Von den gewonnenen Erkenntnissen und Ideen können andere Kommunen profitieren. Erste Wünsche wurden von Bürgern schon geäußert: Etwas für die Jugend und die Senioren sollte geschaffen werden.  

 
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