Gut 600 Männer, Frauen und vereinzelt auch Kinder hatten nach Schätzungen der Polizei am vergangenen Freitag an der Demonstration gegen eine Corona-Impfpflicht in Bad Königshofen teilgenommen. Auch zur Überraschung der Sicherheitskräfte, die angesichts der deutlich geringeren Zahl bei vorangegangenen Demos mit einem relativ kleinen Aufgebot vor Ort waren. An diesem Freitag wird die Polizei mit deutlich mehr Beamten anwesend sein. "Die Planungen werden angepasst, es werden sicherlich Kräfte angefordert", erklärte dazu Polizeisprecher Enrico Ball. Teile des östlichen Marktplatzes sind ab 15 Uhr gesperrt.
Manche Anwohner haben Angst vor der Demonstration
Sorge bereitet Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling, dass die Demonstration nicht so friedlich verlaufen könnte wie das letzte Mal, weil auch die Partei "Der III. Weg" zur Beteiligung aufgerufen hat. Sich selbst bezeichnet die Gruppierung unter anderem als "national, revolutionär, sozialistisch", wie der Homepage zu entnehmen ist. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat laut Wikipedia einen deutlichen Einfluss von Neonazis in der Partei festgestellt.
"Ich habe sofort die Polizei informiert", sagt Helbling, der schon am Montagabend vom möglichen Besuch der höchst ungebetenen Gäste erfahren hat. Jeder hat das Recht, seine Meinung kundzutun, solange es friedlich bleibt, betont er. Es gebe aber Anwohner, die Angst haben, weiß Helbling, der auch dazu rät, das Auto lieber nicht an der Zugstrecke zu parken.
Der Bürgermeister hat vor, die Demonstration vom Marktplatz aus zu verfolgen, wo auch wieder eine Gruppe von jungen Leuten für eine Impfpflicht werben will.
Die Möglichkeit, diese Veranstaltung einfach zu verbieten, hat das Landratsamt übrigens nicht, da es sich hier um eine angemeldete Demonstration handelt und nicht um unangemeldete "Spaziergänge" wie etwa in Bad Neustadt, erklärte auf Nachfrage Landkreissprecherin Julia Weber.
Versammlungsleiter: Keine angenehme Vorstellung, dass sich Rechtsextreme untermischen
"Von linksextremen sowie rechtsextremen Parolen distanzieren wir uns bereits jetzt", machen die drei Ärzte Peter M. Schmitt, Dr. med. Eckhard Meinshausen und Dr. med. Volker Heinbuch in der gemeinsam unterzeichneten Anmeldung der Veranstaltung unter dem Motto "für eine freie Impfentscheidung" deutlich. Außerdem wollen sie selbst Ordner stellen.
Die Vorstellung, dass sich auch Rechtsextreme in die Reihen der Impfpflicht-Gegner mischen könnten, ist Eckhard Meinshausen, der für den verhinderten Peter M. Schmitt die Versammlung leitet, nicht angenehm. "Soll man aber deshalb die Demo ausfallen lassen?", fragte er im Gespräch mit dieser Redaktion, um gleich selbst eine Antwort zu geben. "Da könnte man ja gezielt jede Demonstration kapern oder kapern lassen."
Meinshausen, der als Anästhesist und Intensivmediziner arbeitet, legt Wert auf die Feststellung, dass er kein genereller Impfgegner ist. Im Gegenteil, er halte Impfungen für richtig und wichtig, aber keine "kritiklosen Impfungen in der Endlosschleife". Vor allem müsse es sich um eine individuelle Entscheidung handeln.
Man spaziert nicht mit Nazis, NIEMALS!
Menschenansammlungen vermeiden, daheim bleiben !
Das liest sich als wenn der Kessel gleich patzt vor lauter Überdruck. Wie einst das HB Männchen.
Ich verstehe diesen ganzen Zirkus der ungeimpften nicht. 75 % der Bevölkerung sind geimpft und von den restlichen 25 % gehen nur ein ganz kleiner Bruchteil auf die Straße und rufen völligst Sachfremde Parolen wie eben die Freiheit. Die Freiheit haben sie doch, können sich frei bewegen, ist ihnen auch frei gestellt ob sie sich impfen lassen oder auch nicht. Aber Fakt ist wir haben eine Pandemie, und gegen diese hilft eben nur das Impfen. Wir wollen doch alle wieder unser früheres Leben haben, geht aber nicht solange dieser Virus uns im Griff hat.
Ich könnte jetzt noch ewig mit die rum Zedern , aber das geht nicht mit Menschen die in einer Echoblase leben, und nur ihre eigenen Reflektionen wahrnehmen und für richtig halten.
Zur Sache: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind Sie der Meinung, dass das Impfen die Pandemie beendet und wir dann unser früheres Leben zurückerhalten. Da bin ich skeptisch. Warum? Wir verimpfen derzeit Impfstoffe, die allein mit dem Spikeprotein des Urtyps immunisieren. Diese sind 2020 entwickelt worden. Deutschland ist seit Start der Impfkampagne im Dez. 2020 mit mehreren Virusvarianten konfrontiert worden. In der vierten Welle mit Delta, derzeit mit Omikron. Wir mussten feststellen, dass die Wirksamkeit kontinuierlich nachlässt, was den Schutz vor Infektionen anbelangt. Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bleibt für die meisten weiterbestehen. Aber eben nicht für lange Zeit. Nicht umsonst wird darüber nachgedacht, Ältere und besonders Risikogruppen ein zweites Mal zu boostern. Biontech und Moderna haben Variantenimpfstoffe in klinischen Testphasen. Wann und ob die verimpft werden, ist derzeit