
Egal, ob bei schlechtem Wetter, in den Ferien oder im Winter: Wer eine Freizeitbeschäftigung an freien Tagen sucht, findet diese häufig in Thermen oder Saunen. Die Seite testberichte.de hat daher ein Thermen- und Sauna-Ranking erstellt – nach eigenen Angaben mit 600 Thermen und Saunalandschaften im Vergleich. Dafür hat das Portal 1,5 Millionen Online-Bewertungen ausgewertet.
In dem Ranking vertreten sind auch die drei großen Bäder der Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen: das Triamare in Bad Neustadt, die Franken-Therme in Bad Königshofen und die KissSalis-Therme in Bad Kissingen. Letztere schafft es bei einer durchschnittlichen Bewertung von 4,5 bei 5178 Bewertungen auf Rang 39. Auf Platz 1 im Tableau bei Therme/Freizeitbad/Sauna landet die Finnland Sauna Carolapark aus Glauchau mit einem Schnitt von 4,8 bei 186 Bewertungen.

Die beiden Rhön-Grabfelder Bäder schneiden in der Liste deutlich schlechter ab. Die Franken-Therme belegt bei einem Schnitt von 4,1 (2186 Bewertungen) Platz 391, das Triamare lediglich Rang 595 bei einer durchschnittlichen Bewertung von 3,6 bei 189 Bewertungen.
Ebenfalls mit einem Schnitt von 3,6 bei 1435 Bewertungen schneidet das Freizeitbad Nautiland aus Würzburg ab und landet damit auf Platz 592. Das Silvana in Schweinfurt landet mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,2 bei 1386 Bewertungen auf Platz 319.
Bewertungen: Das kritisieren Gäste am Triamare
Das Triamare in Bad Neustadt ist als 595. nicht nur ganz weit hinten in dem Ranking von 599 Bädern, es ist auch das schlechteste der gelisteten bayerischen Bäder. Die Südwest-Presse (SWP) aus Ulm titelt beispielsweise "Das ist die schlechteste Sauna Bayerns" und verweist darauf, dass viele Thermen in Bayern besonders gut abschneiden würden, aber auch eine der unbeliebtesten Saunen in Deutschland sich im Freistaat befinde.
Die SWP schreibt, dass das Triamare "noch immer deutlich besser bewertet" ist, als der letzte Platz im mecklenburgischen Zinnowitz. Zudem listet die Nachrichtenseite auf, was die Kundschaft kritisiert. Ein häufig genannter Punkt seien die Wassertemperaturen. Immer wieder würden sich Gäste in den Bewertungen beschweren, dass sie das Wasser als zu kalt empfinden.
Weiterer Kritik-Punkt sei der Umgang des Personals mit den Gästen. Das Personal werde als "sehr unfreundlich und unterbesetzt wahrgenommen". Laut der Seite komme auch das kulinarische Angebot in den Bewertungen häufig nicht gut weg. Kunden kritisierten "die mangelnde Auswahl und Qualität des Essens".
Positiv genannt wird die Preispolitik des Triamare. Die Eintrittspreise würden viele als "fair und angemessen" empfinden. Außerdem werde die Ausstattung des Bads gelobt. Dabei werde vor allem der Außenbereich mit Liegewiesen positiv hervorgehoben, schreibt die SWP. Von vielen werde auch das Angebot für Kinder gut bewertet, sowie die Auswahl an Sprungtürmen und Rutschen gelobt.
Das sagt der Triamare-Betriebsleiter zur Kritik
Triamare-Betriebsleiter Joachim Stöhr stellt sich im Gespräch mit dieser Redaktion der Kritik und erklärt die Sichtweise des Bad Neustädter Bads. "Wir sind keine Therme, wir sind ein Sport- und Familienbad", sagt er. Das seien "zwei Paar Stiefel". Von daher könne man gar nicht mit konkurrieren. Thermen haben laut Betriebsleiter eine ganz andere Zielgruppe.

Auch zu den Kritikpunkten äußert sich Stöhr und erklärt den Unterschied zwischen Therme und Sport- und Familienbad. "Ein Schwimmbecken mit 27 oder 28 Grad ist für Schwimmer ideal, für Thermengänger ist das Wasser zu kalt." Der Whirlpool des Triamare sei auf eine Solltemperatur von 32 Grad eingestellt. "Die wird auch eingehalten", sagt der Betriebsleiter. Das Erlebnisbecken habe 31 Grad. Laut Stör sind das "gängige Temperaturen".
Das kulinarische Angebot des Triamare sei fremd verpachtet, erklärt Stöhr. Bei der Kritik am Personal stellt er sich hinter sein Team. "Wenn Kritik kommt, dann gehen wir dem nach. Was unser Personal betrifft, gibt es kaum Kritik", sagt der Betriebsleiter und schiebt nach: "Wir sind sehr zufrieden mit dem Personal, das wir haben."
Die Kundenzufriedenheit würde man aber auch in Bad Neustadt im Blick behalten – anhand der Besucherzahlen. "Im vergangenen Jahr haben wir ein ordentliches Plus gemacht", sagt Stöhr.
Das Freibad ist top, ein 50-m-Becken in dem auch Platz ist zum Bahnenziehen, ohne ständig ausweichen zu müssen. Dazu sehr große Liegewiesen mit Sonnen- und Schattenplätzen.
Die Sauna hingegen: einmal und nie wieder: altbacken, klein und abgenutzt, keine Besonderheiten, keine Liegen im Außenbereich, quasi gar keine Gastronomie.
Und die Gastro im Schwimmbad ist auch unterirdisch: keine einzige vernünftige Mahlzeit, nur etwas Fastfood aus der Friteuse und null Ambiente.
Da hilft auch nicht die Ausrede "ist fremdverpachtet". Da muß man halt den Pächter wechseln oder bei der Ausschreibung entsprechende Vorgaben machen.