Es war kein Scherz, als wir am 1. April berichteten, dass die schon vorhandenen Fundamente für den Windpark Wülfershausen/Wargolshausen beseitigt und durch neue ersetzt werden. Ein Bagger hat unmittelbar nach den Feiertagen tatsächlich mit dem Abriss einer Betonkonstruktion begonnen.
Die Ankündigungen des neuen Gesellschafters hat eine Flut von Kommentaren im Internet ausgelöst, die sich einerseits mit der Sinnhaftigkeit der Windkraft in der Region sowie dem juristischen Status auseinandersetzen. Zum anderen stoßen sich die Kommentatoren an der Zahl der genannten Summe von "nicht ganz sechs Millionen Euro" für den Rückbau.
Reine Rückbaukosten
Auf Nachfrage stellt jetzt Projektmanager Patrick Prechtel vom Windparkentwickler "Wust - Wind & Sonne" fest, dass diese Zahl "bei weitem" nicht erreicht werde. Allerdings meinte der Mitarbeiter des Bad Windsheimer Unternehmens damit auch nur die reinen Rückbaukosten. Wie teuer die Herstellung der ersten Fundamente war, kann er nicht sagen, weil das noch Angelegenheit des Vorbesitzers, der Firma Enercon, gewesen sei.
Der Abtransport der Turmteile falle ebenfalls nicht ins Gewicht, weil dafür auch der ostfriesische Anlagenbauer zuständig sei und die Betonschalen bei anderen Projekten zum Einsatz bringen könnte. Bedeckt hält sich der Projektmanager über die Kosten der neuen Fundamente, die quasi als doppelte Investition in die Gesamtrechnung einfließen.
Welche Faktoren spielen eine Rolle?
Ein Punkt in den Kommentaren ist auch immer wieder die vermeintlich geringere Leistung des Windanlagentyps gegenüber dem ursprünglichen Modell. Prechtel bestätigt, dass der Anlagentyp, mit dem der Vorgänger den Windpark bestücken wollte, eine etwas höhere Nennleistung aufbringt, als der, der jetzt mit den Nordexanlagen installiert wird. Allerdings könne mit einem theoretischen, rechnerischen Leistungsmerkmal noch nichts über den endgültigen Stromertrag und Wirtschaftlichkeit gesagt werden.
Dabei spielt vielmehr eine Reihe weiterer Faktoren eine Rolle, die sich vor allem auf den Wind beziehen. So verzichtet der neue Betreiber, der gemeinsam mit dem Bauunternehmen Max Bögl als einzige Gesellschafter des eigentlichen Bauherren auftreten, der Regio E2-GmbH, auch auf die Errichtung von 13 Windrädern, wie es eigentlich in der Baugenehmigung vorgesehen ist. Bei einer Realisierung mit dieser Gesamtzahl würden "Windschatteneffekte" auftreten, die die Leistung der verdeckten Rotoren vermindern würden, erklärt Prechtel.
Zur rechtlichen Situation des Projekts hatte Prokurist Stefan Paulus bereits bei der Vorstellung vergangenen Woche gesagt, dass nach dem Wechsel auf den ursprünglichen Typ an der Baugenehmigung nicht mehr zu rütteln sei, "der Windpark kommt". Und sein Ziel sei, dass die Anlagen in geraumer Zeit mit einem Bürgerbeteiligungskonzept betrieben werden können.
Wie geht es weiter?
Der Zeitplan, mit dem das Vorhaben nun umgesetzt werden soll, sieht vor, dass die ersten Enercon-Fundamente schon im April zurückgebaut sind und unmittelbar darauf die Fundamente für die Nordex-Anlagen begonnen werden. Für die Beseitigung eines Betonsockels werden etwa zwei Wochen gerechnet. Der Turmbau der Windkraftanlagen wird im Herbst 2021 starten. In den darauffolgenden Monaten sind die Anlagenerrichtung sowie der Baubeginn des Umspannwerks bei Wülfershausen vorgesehen. Die Inbetriebnahme des Umspannwerks soll im Februar 2022 abgeschlossen werden. Der Windpark selbst kann somit im Frühjahr 2022 seinen Betrieb aufnehmen.
Auf Nachfrage stellt jetzt Projektmanager Patrick Prechtel vom Windparkentwickler "Wust - Wind & Sonne" fest, dass diese Zahl "bei weitem" nicht erreicht werde. Allerdings meinte der Mitarbeiter des Bad Windsheimer Unternehmens damit auch nur die reinen Rückbaukosten. Ist es nicht so, dass die Aussage von Prechtl, einem Windparkentwickler, also von einem der es wissen muss, "6 Mio Rückbaukosten für 10 Fundamente" geradezu eine Aufforderung an das Landratsamt als Baugenehmiungsbehörde sind nun diese Kosten auch abzusichern. Schließlich waren es bisher "läppische" 130.000 EUR pro Windrad, statt der hier fachkundig geäußerten 600.000 EUR. Bitte auch gleich beim Windpark Rhön-Saale dessen Genehmigung ja auch noch aussteht, diesen Betrag sich sichern lassen. Nicht dass am Ende verarmte Grundstücksbesitzer übrig bleiben, während sich die Betreibergesellschaft nach vollen Gewinnausschüttungen und nix mehr in der Kasse vom Acker gemacht hat.
Komisch..von Anzahl aber auch vom Artenschutz und Wirtschaftlichkeit schreibt der Berichterstatter nichts!
Auszug:
So verzichtet der neue Betreiber,......... , auch auf die Errichtung von 13 Windrädern, wie es eigentlich in der Baugenehmigung vorgesehen ist. Bei einer Realisierung mit dieser Gesamtzahl würden "Windschatteneffekte" auftreten, die die Leistung der verdeckten Rotoren vermindern würden, erklärt Prechtel.