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Bad Neustadt
Windpark: Demo-Teilnehmer hoffen noch auf ein Einlenken
Am Donnerstag entscheidet der Landtag über eine neue Windpark-Bauordnung. Das könnte das Aus für 13 geplante Räder bedeuten. Demonstranten wollen sich nicht damit abfinden.
Michael Diestel vom Bauernverband sprach am Samstag bei der Demonstration in Bad Neustadt. Die Teilnehmer setzten sich für die Rettung des geplanten Windparks bei Wargolshausen und Wülfershausen ein.
Foto: Eckhard Heise | Michael Diestel vom Bauernverband sprach am Samstag bei der Demonstration in Bad Neustadt. Die Teilnehmer setzten sich für die Rettung des geplanten Windparks bei Wargolshausen und Wülfershausen ein.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 12.02.2024 21:25 Uhr

Die Kräfte mobilisieren, um den geplanten Windpark zwischen Wülfershausen und Wargolshausen zu retten, haben sich die Initiatoren einer Demonstration auf dem Bad Neustädter Marktplatz auf die Fahne beziehungsweise Plakat geschrieben. Etwas mehr als die zulässigen 50 Teilnehmer – die Polizei drückte ein Auge zu und zählte nicht ganz genau – folgten am Samstag dem Aufruf. Sie forderten insbesondere von der CSU ein Einlenken in letzter Minute.

An diesem Donnerstag könnte sich das Schicksal der insgesamt 13 geplanten Windräder entscheiden. Der Wirtschaftsausschuss der Bayerischen Regierung wird dann über eine Änderung der Bauordnung beschließen, die direkte Folgen für die Zukunft des Windparks hätte. Die bisher von der CSU verfolgte Neufassung könnte das Aus für das Projekt bedeuten.

Appell an Vogel und Kirchner

Die Sprecher der von Michael Diestel und Johann Giglhuber initiierten Kundgebung forderten die Zuhörer auf, vor allem auf die CSU-Landtagsabgeordneten der Region, Steffen Vogel und Sandro Kirchner, einzuwirken, damit die Gesetzesinitiative doch noch gekippt wird. Insbesondere wäre Sandro Kirchner die richtige Adresse, weil er Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses ist und seine Stimme besonderes Gewicht im Entscheidungsprozess hat.

Bei der relativ spontan anberaumten Demonstration in Bad Neustadt kamen etwas mehr als die 50 erlaubten Teilnehmer zusammen.
Foto: Eckhard Heise | Bei der relativ spontan anberaumten Demonstration in Bad Neustadt kamen etwas mehr als die 50 erlaubten Teilnehmer zusammen.

Alle Redner verlangten, dass den Absichtserklärungen zur Bekämpfung des Klimawandels auch Taten folgen müssten. 25 000 Haushalte könnten durch den Windpark mit nachhaltig erzeugtem Strom versorgt werden, wenn nicht am Donnerstag eingelenkt wird. Dann könnte aber auch noch ein groteskere Situation entstehen, wie Harald Schwarz schilderte, Geschäftsführer der Initiatoren der RegioE2-GmbH.

Kommt nun die veraltete Technik?

Eine Baugenehmigung bestehe für die Windräder – jedoch ausgestattet mit Rotoren eines veralteten Typs. Die ganze Auseinandersetzung sei entstanden, weil die Investoren zwischenzeitlich auf eine modernere Technik umschwenkten, was zur Streitfrage führte, ob eine neue Genehmigung beantragt werden muss. In diesem Falle trete die 10-H-Regel in Kraft, was das Aus für den Windpark bedeute. Um einen Teil ihrer bisherigen Investitionen zu retten, wären die Geldgeber gezwungen, veraltete Technik zu installieren, sollte die Regierungspartei bei ihrer Haltung bleiben. Weil diese Technik aber nicht mehr hergestellt wird, würden gebrauchte Anlagen in Norddeutschland abgebaut und hier eingebaut werden. Damit gingen 25 Prozent an Effektivität verloren.

Eindringlich forderten Grünen-Landtagsabgeordneter Paul Knoblach (Schweinfurt) und SPD-Kreisvorsitzender Rene´ van Eckert (Mellrichstadt) ein Umdenken von der CSU, während Jürgen Rüth, ebenfalls Geschäftsführer von RegioE2, seine Dankbarkeit für die spontane Teilnahme an BBV, Fridays for Future, mehrere Energiegenossenschaften, Grüne und Privatpersonen richtete.

    

 
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  • W. W.
    Von wegen Einsparung von CO², bei der Herstellung der Windräder wird ebenfalls schon dieses Gas produziert. Jede Menge entsteht auch wieder bei der Demontage, die Betonsockel werden in der Erde verbleiben und jede Menge Gift wird bei der Entsorgung der Flügel- diese sind aus Glas-Faser-Kunststoff - freigesetzt. Dann gibt es noch die Windräder in denen Neodym Generatoren verbaut sind. Eine edle Erde die in China freigewaschen wird und an dessen Sumpf, Menschen massenweise an Krebs sterben. Von wegen Einklang von Ökonomie und Ökologie. Bei der Ökologie totales Versagen: Die ökologische Nachhaltigkeit umschreibt die Zieldimension, Natur und Umwelt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Dies umfasst den Erhalt der Artenvielfalt, den Klimaschutz, die Pflege von Kultur- und Landschaftsräumen in ihrer ursprünglichen Gestalt sowie generell einen schonenden Umgang mit der natürlichen Umgebung.
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  • R. S.
    Es können ganz genau 0,0 Haushalte versorgt werden.
    Das ist Fakt.
    "Nachhaltig" bei dieser Form der Stromerzeugung ist die Natur- und Landschaftszerstörung .
    Die "Bekämpfung des Klimawandels" lässt sich an den bescheidenen Ergebnissen der CO-2 -Emissionen in Deutschland ablesen. Trotz enormem Zubau von WKA in den letzten Jahren.
    Gibt es noch weitere Pro-Argumente?
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  • H. E.
    Weshalb sollten die Quellen von
    "hentinger, " radfahrer" nicht die Richtungen sein?
    Näheres zur Gesamtthematik ergibt sich
    zum Buch "Wie die Energiewende unsere Umwelt zerstört" von Georg Etscheid

    Weshalb werden solche Bücher nicht
    verboten, wenn es die Verkehrten sind?

    Fazit: Alle lügen, nur die WEA-Projektanten nicht; Warum nur?
    Noch zudem, dass Deutschland seit
    Jahren seine, im Alleingang gesteckten
    Ziele verfehlt!
    Mit welcher Rechtsbegründung soll diese "Zielverfehlung" weiter Bestand
    erhalten?
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  • R. B.
    In wie weit die Windkraft eine sinnvolle Quelle der Energieerzeugung ist, nun, da sind die Expertenmeinungen offensichtlich sehr gespalten. Da ich von Windkraftanlagen wenig bis gar nichts verstehe, habe ich mich intensiv eingelesen. Objektiv betrachtet, gibt es Regionen in Deutschland wo Windkraftanlagen überaus sinnvoll sind, es gibt aber auch nicht wenige Gebiete in denen Windräder aufgestellt wurden, welche nicht rentabel sind. Wenn Windkraft, dann ausschließlich mit sehr großem Abstand, selbst die 1.000 m Abstandsregel halte ich für viel zu klein. Und dann sollte man auch noch mal schauen, wer sich mit Windkraft alles eine goldene Nase verdient, dies sind Landwirte, Banken und Betreiber. 50 % Subventionen aus dem EEG-Topf und Sonderabschreibungen in Höhe von 8 % lassen alle moralischen Hemmungen fallen, wenn es um die Standortwahl geht. Mit dem Geld des Steuerzahlers lässt es sich eben immer noch am besten wirtschaften.
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  • H. S.
    Wo haben Sie sich denn da eingelesen? Die Kommentare von Hentinger und Radfahrer waren da vielleicht nicht ganz die richtige Quelle zwinkern
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  • J. H.
    Dass die CSU den Kohle- und Atom- Oligopolen hörig ist, für die die Windenergie nur die Bilanz trübt, ist ja nichts neues.

    Aber lassen wir doch mal die Pro und Contra Ideologien der üblichen Verdächtigen hier im Forum beiseite:

    Welches Signal sendet die Politik an Unternehmen und Investoren, wenn bereits genehmigte Projekte wieder für nicht zulässig erklärt werden? Wer würde bei so einer rechtlich unsicheren Lage überhaupt noch in irgendwas investieren wollen? Dann investiert man halt woanders. So kann man auch die regionale Wirtschaft an die Wand fahren. Immerhin haben die zuständigen Beamten und Behörden dabei das gute Gefühl, mal wieder recht gehabt zu haben. Deren Job ist ja auch gesichert.

    Meiner Meinung nach sollte bereits Genehmigtes genehmigt bleiben, neue rechtliche Grundlagen sollten sich auf neue Projekte und Anträge beschränken. Rechtssicherheit motiviert man zu Investitionen. Sonst (fast) nichts!
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  • G. Z.
    Es handelt sich um von einen von unserer Baugenehmigungsbehörde zu Unrecht genehmigten Windpark. Innerhalb der Rechtsbehelfsfrist wurden daher von den Klägern Widerspruch erhoben. Jeder hat auf seinen Bescheid stehen, dass ein Bescheid nur Rechtskraft erlangt, wenn nicht binnen vier Wochen Widerspruch oder Klage erhoben wird. Das war der Fall. Alles andere war eigenes Risiko. Darauf wurden die Bauherren auch hingewiesen. Insoweit war der Ausbau der Fundamente ein Poker- oder Glücksspiel, was nahe legt, dass es sich bei den Investoren vielleicht doch eher um Glücksritter, als um betriebswirtschaftlich sinnvolle Aktionen handelt. Das Überlandwerk ist ja gleich wieder aus der RegioE2 raus. Am Glückspiel dürfen sich kommunale Unternahmen auch nicht beteiligten. Sich nun auf irgendeine nie bestandskräftig gewesene Baugenehmigung zu berufen, mag unverschämt erscheinen, aber auch das ist in unserem Rechtsstaat zulässig. Allein, wenn der Rechtsstaat solch einem Vorbringen folgt, wäre fatal.
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  • J. H.
    Der o.g. Windpark wäre nur ein Beispiel.

    Die Kernfrage ist für mich, ob man allgemein neu beschlossene Gesetze, in diesem Beispiel die 10H Regel, auf bereits begonnene Projekte anwenden sollte.

    Das hat nichts mit Widerpruchsfrist oder sonst was zu tun. Ebenso wenig, ob die Firmen nun gezockt haben, oder nicht. Ich kenne da übrigens einen CSU Bundesminister, der auch gerne mal ungestraft Aufträge VOR der Genehmigung seiner Projekte vergibt, was dem Steuerzahler zum Teuerzahler macht - ohne Gegenleistung- ... aber das ist ein anderes Thema.

    Die gleiche CSU hat also hier offensichtlich beschlossen, unabhängig von Widerspruchsfristen, eine neue Vorschrift auf ein beantragtes und bereits genehmigtes Projekt an zu wenden.

    Meine letzter Kommentar steht damit unverändert.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Sind das die gleichen Leute die für Umweltschutz demonstrieren oder Anleger ???
    Haben Damen und herren sich auch mal bewust gemacht wie die Windflügel entsorgt werden ? Wieviel Dreck in die Landschaft geblasen wird bis dieser Probeller steht ?
    Wieviel tonnen an Insekten dadurch getötet werden ? Wieviel Vögel Sterben ?
    Das Interesiert momentan von diesen Aktivisten keinen. Oder ???
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  • J. H.
    Wenn Sie schon so den ausgestreckten Zeigefinger auf andere deuten, dann sollten Sie als Vorbild voran gehen und das Autofahren sein lassen. Mehr Dreck, Lärm, Infraschall, tote Insekten und Vögel geht kaum, ganz ohne "Probeller". Aber das stört hier niemanden. Warum eigentlich?
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  • R. B.
    @Kirchgasse2, vor 10 Jahren haben Grüne noch gegen Treibjagden und gegen das Jagen als solches vehement protestiert. Manch Verblendeter hätte sich sogar schützend vor das Rehlein geworfen. Heute sind die Grünen die größten Befürworter zum Töten von Reh- und Rotwild. Um noch höhere Abschussquoten zu erwirken, befürworten die Grünen Nachtzielgeräte, welche bislang verboten waren. Der bayersiche Jagdverband sieht die Maßnahmen der Grünen mehr als kritisch und in der Praxis nicht durchsetzbar. Auch hier zeigen die Argumente der Grünen wieder einmal, dass sehr wenig praktische Erfahrung besteht und man stur mit aller Macht die oft sehr theoretischen Pläne durchsetzen möchte. Aber woher sollte die Erfahrung auch kommen, all zu viele Jäger werden in den Reihen der Grünen kaum zu finden sein. Politik, getrieben von Idealismus, Emotionen und Therorie ist untragbar.
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  • G. Z.
    bitte auch mal an die umzingelten Anwohner denken! Am besten Liste der Befürworter und dann beantragen wir auch um deren Anwesen herum 13 Windräder. Aus dem ersten Windpark Rhön-Saale und den Beeinträchtigungen von Hendungen nix gelernt. Nimmersatt. Verzichtet wenigstens auf die drei Windräder und stellt sie in Wülfershausen und in Saal auf. Deren Bürgermeister und Gemeinde befürworten das. Nicht dass hier jemand gegen Windkraft ist. Aber gegen Beeinträchtigung und Umzingelung von zwei kleinen Ortsteilen .
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  • J. K.
    Ablehnen! Der Gesundheitsschutz der Anwohner und der Artenschutz gehen vor!
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  • F. H.
    Schnellstmöglich bauen! Wir brauchen regenerativen Strom!
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  • H. E.
    Regenerativen Strom aus WEA in einem
    Schwachwindgebiet!
    Wie soll das funktionieren?
    Auf welcher Rechtsgrundlage beruhend sollen Rentner, Familien, Geringverdiener... diese Unwirtschaftlichkeit zum Vorteil von
    WEA-Lobbyisten finanzieren?

    Vom Ressourcenverlust und den WEA-
    Gesundheitsgefahren ganz zu schweigen!
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