In Stockheim ist die Erneuerung der Bahnbrücke an der B 285 vorgesehen. Bei der Maßnahme des Landkreises Rhön-Grabfeld wird die am 27. Juni 2017 in Stockheim vorgestellte Planung zugrunde gelegt, informierte Bürgermeister Martin Link bei der Gemeinderatssitzung.
Das Problem mit der Brücke ist altbekannt: Die Durchfahrtshöhe ist zu niedrig und ein Unfallschwerpunkt für Lkw, außerdem ist die Stelle ein Nadelöhr. Gut für Stockheim: Neben der Fahrbahn sollen auf der Seite des Sportheims ein Gehweg sowie auf der anderen Straßenseite ein Geh- und Radweg angelegt werden. Die Gemeinde müsste dabei die Kosten für die Gehwege und auch die Baulast übernehmen, die Kosten für den Neubau der Brücke müssen sich das Staatliche Bauamt und der Landkreis als Betreiber der Museumsbahn teilen.
Abwasserleitungen werden verlegt
Zur Durchführung der Maßnahme muss die Gemeinde Stockheim eine Planungsvereinbarung mit dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt schließen. Die Gemeinde ist für die Verlegung der Abwasserleitungen im Bereich der Fahrbahn zuständig. Ihr Anteil an den Baukosten beträgt nach vorläufigen Schätzungen rund 184 000 Euro, so Link.
Bernd Ullrich wollte wissen, ob sichergestellt ist, dass die Anbindung der Willmarser Straße gleichzeitig in die Maßnahme eingebunden ist. Dem ist nicht so, wusste Bauamtsleiter Christian Roßhirt von der VG Mellrichstadt. Bürgermeister Link merkte an, dass er auf Nachfrage die Auskunft erhalten habe, dass man vonseiten des Bauamts noch in der Vorplanung sei, wobei diese sich nur auf die Brücke bezieht. Sobald die Vorplanung stehe, werde man mit den beteiligten Behörden klären, wie die Stockheimer in dieser Zeit nach Ostheim und die Ostheimer nach Stockheim kommen. Wenn die Hauptstraße für ein Jahr gesperrt ist, hätten es die ansässigen Unternehmer schwer, äußerte sich das Gremium kritisch.
Einfache Dorferneuerung in Aussicht
Eine kleine Brauerei in Oberstreu möchte sich eventuell verändern und auf einem Grundstück in der Mellrichstädter Straße in Stockheim ein Sudhaus errichten. Dazu wurde ein Antrag auf Förderung eines Kleinstunternehmens der Grundversorgung gestellt. Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) kann die Investition der Brauerei fördern, wenn der Betrieb im Fördergebiet einer Dorferneuerung liegt. In Stockheim ist zwar keine Dorferneuerung geplant, das ALE stellt jedoch die Einleitung einer einfachen Dorferneuerung in Aussicht, wenn die Gemeinde dies beantragt. Damit würde sie zeigen, dass sie das Vorhaben des Kleinstunternehmers befürwortet.
Karmen Wille fragte nach, warum nicht schon längst ein solcher Antrag gestellt worden sei. Bürgermeister Link informierte, dass vom Bauwerber bereits Gelder für eine andere Ortschaft bewilligt wurden, die er mitnehmen könne, wenn ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss beantragt wird. Die Gemeinderäte stimmten einer einfachen Dorferneuerung zu.
Konflikt befürchtet
Ein Bauwerber hat beantragt, dass die Gemeinde einen Streifen von 50 Metern Breite von der Waldstraße in Richtung Osten als Mischgebiet ausgeweist, damit soll das seit längerem geplante Wohnhaus auf seinem Grund ermöglicht werden. Ein Bebauungsplan für dieses Gebiet liegt nicht vor, die bestehenden Bebauungen sind als privilegierte Bauten im Außenbereich errichtet worden, so der Bürgermeister. Um die beantragten Flächen in ein Mischgebiet zu überführen, sind die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich.
Im Bereich der Waldstraße befinden sich landwirtschaftliche Betriebe, die in ihrem Bestand und in ihrer Entwicklungsmöglichkeit nicht eingeschränkt werden dürfen. Eine Angliederung eines Mischgebietes östlich der Waldstraße erachtete der Gemeinderat aufgrund des Konfliktpotenzials zwischen einer dann möglichen Wohnnutzung und den bestehenden Betrieben als nicht zielführend. Die Zustimmung der Gemeinde für eine zusätzliche Bebauung von drei Grundstücken in der Gemarkung Stockheim mit einem Wohnhaus im Rahmen der landwirtschaftlichen Privilegierung wird weiterhin in Aussicht gestellt.
Wer trägt die Baulast?
Karmen Wille fragte nach, wem das Pfarrhaus gehört, das beim Brand am 6. Februar stark beschädigt wurde. Laut Bürgermeister Link gehört es der Pfarrpfründestiftung mit Sitz in Regensburg. Bürgermeister Link informierte, dass die Versicherung für das Haus von der Gemeinde bezahlt wird, weshalb er die Aufträge für den ersten Schutz des Gebäudes nach dem Brand vergeben habe. Die Baulast sei nicht geklärt, die Kirche behaupte, sie liege bei der Gemeinde, habe dazu aber bisher kein Schriftstück vorgelegt. Beim Brand war ein Feuermelder im Haus vorhanden, beantwortete Link eine entsprechende Frage, er sei auch technisch in Ordnung gewesen.