
Der Rufname Georg hat in der Familie Deuerling eine lange Familientradition. Schon der Vater, Großvater und Urgroßvater trugen diesen Namen, erinnert sich Heinz-Georg Deuerling, der heute in Bad Königshofen zu Hause ist.
Geboren und aufgewachsen ist er in "Wolfsloch" bei Langheim in Oberfranken. Dort trugen viele Kinder diesen Namen. "Fast das halbe Dorf." Warum Heinz-Georg Deuerling später nur mit dem Vornamen "Heinz" gerufen wird, kommt aus seiner Studienzeit. Dort gab es viele Mitschüler mit dem Namen Georg, sodass der damalige Pater entschied, dass Heinz Georg Deuerling nun auf den Namen Heinz hören sollte. "Und dabei ist es bis heute geblieben."
Wallfahrt nach Vierzehnheiligen
In den vergangenen Jahren hat sich Heinz-Georg Deuerling mit der Geschichte des "Georgentags" befasst, an dem diejenigen, die in seiner Gemeinde den Namen Georg trugen, am Tag des Heiligen Georg zur Basilika Vierzehnheiligen wallfahrten und dort an einer Messe teilnahmen. "Ich weiß gar nicht, wie oft ich da ministriert habe", sagt Heinz Deuerling.
Er selbst gehörte über viel Jahre auch zu den Teilnehmern der Männerwallfahrt Bad Königshofen-Vierzehnheiligen. Dabei kam er auch in Kontakt mit Georg Wohlfart aus Sulzfeld und konnte diesen für den Georgstag begeistern.

Warum der Heimweg länger war
Waren es vor 30 Jahren noch bis zu 300 Teilnehmer, die zum Georgstag nach Vierzehnheiligen kamen, so ist die Zahl heute auf gerade mal 10 bis 50 geschrumpft. Früher hätten die Leute in Vierzehnheiligen immer gesagt "da laufen die Georgen wieder."
Zu Hause hat Heinz Georg Deuerling heute noch einen Wimpel der "Georgs" aus seiner Heimatstadt. Über Jahre hinweg führte er auch das kleine Wallfahrtsbuch. Wenn er darin blättert, werden viele Erinnerungen wach. "Ja damals waren wir noch jung, da haben wir heimwärts viel länger gebraucht, als hinauf, weil wir immer wieder einmal eingekehrt sind", schmunzelt er.
Wer war der heilige Georg?
Bei seinen Recherchen fand er heraus, dass sich der Rufname "Schorsch" wie auch "Jörg" oder "Jürgen" von Georg ableitet. Er werde deshalb auch hier als Schutzpatron verehrt. Außerdem ist er einer der vierzehn Nothelfer. Einer der Prominentesten mit dem Namen Georg war übrigens der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington.
Georg war ein frühchristlicher Märtyrer aus Kappadokien und ist bis heute Schutzpatron von England. Richard Löwenherz erkor ihn zu seinem persönlichen Schutzheiligen. Zum Brauchtum um den Georgstag zählen unter anderem der Georgiritt und Reiterprozessionen.
Der Kampf mit dem Drachen, der oft mit dem heiligen Georg in Verbindung gebracht wird, symbolisiert den Sieg des Christentums über das Heidentum. Diese Darstellung des Heiligen als Drachentöter ist in der Kunst, in zahlreichen Gemälden und Skulpturen zu finden. Der heilige Georg verkörpert Tapferkeit, Glauben und den Sieg des Guten über das Böse.
Bürgermeister mit dem Namen Georg
Auch in diesem Jahr werden wieder viele mit dem Namen "Georg" zum Georgenfest in die Basilika Vierzehnheiligen kommen. Erstmals treffen sich die "Georgen" aus Rhön- und Grabfeld am Tag des Heiligen Georg, Dienstag, 23. April, auf dem Kreuzberg in der Rhön. Darunter auch einige Bürgermeistermeister mit den Vornamen Georg.
Die Idee dazu hatte Bürgermeister Georg Seiffert aus Bischofsheim. Der Tag beginnt mit einer Andacht um 17.30 Uhr zu Ehren des Heiligen Georg, danach ist gemütliches Beisammensein in den Gasträumen des Klosters. Vielleicht gelingt es damit, wie auch schon seit Jahrzehnten in Oberfranken, diesen Georgstag auch in Rhön und Grabfeld heimisch werden zu lassen.