
Der Bund Naturschutz (BUND) fordert vom Freistaat Bayern größere Anstrengungen, damit der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen, das sogenannte Grüne Band, zum UNESCO-Welterbe werden kann. "Der Freistaat sollte die Flächen des Grenzstreifens auf bayerischer Seite als Nationales Naturmonument ausweisen", verlangt der BUND-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger.
Dieser hohe Schutzstatus sei auf der Thüringer Seite der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und auch in Hessen bereits gegeben.
Ehemaliger Grenzstreifen: Lange Zeit unberührte Natur und Erinnerung an Grenzregime
Anfang 2024 hat Deutschland das Grüne Band als Welterbestätte bei der UNESCO vorgeschlagen. Durch diese hohe Auszeichnung "könnte der dauerhafte Schutz und gleichzeitig auch die Anerkennung des Kultur- und Naturwertes des Grünen Bandes erreicht werden", hoffen die Naturschützer.
Auf dem ehemaligen Grenzstreifen hat sich durch die Unberührtheit während des Kalten Krieges eine besondere Vielfalt auch gefährdeter Pflanzen und Tiere erhalten können.
Gleichzeitig geht es um das Gedenken an ein brutales Grenzregime, das viele Todesopfer forderte. Der knapp 1400 Kilometer lange Grenzstreifen durch Deutschland soll deshalb als doppeltes Weltnatur- und Weltkulturerbe anerkannt werden.
Um eine Chance auf Anerkennung zu haben, fordert der BUND außerdem einen lückenlosen Schutz der gesamten ehemaligen Grenze: Rund elf Prozent der Flächen müssten noch renaturiert werden, damit das Grüne Band als durchgehender Biotopverbund gelten könne, so der Umweltschutzverband.
BUND-Ehrenvorsitzender: Höherer Schutzstatus auch für Biosphärenreservat Rhön
Eine Ausweisung als Nationales Naturmonument in Bayern würde einem Schutzstatus ähnlich einem Nationalpark entsprechen, erklärt Weiger. "Das angrenzende Biosphärenreservat Rhön sollte dabei mit einbezogen werden", fordert der BUND-Ehrenvorsitzende.
Der bayerische Teil des Grenzstreifens könne diesen Schutzstatus gar nicht bekommen, weil dort dafür die hohen gesetzlichen Hürden nicht erfüllt seien, teilte das Umweltministerium in München auf Nachfrage mit. Die Bewerbung des Grünen Bandes als Welterbe wird jedoch auch vom Freistaat Bayern unterstützt.
Auch 1223 Stätten in 168 Ländern ist nicht inflationär.
Auf Westseite wurde das Land fast bis an den Zaun ran genutzt!