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Bad Neustadt/München
Welterbe Grünes Band in der Rhön? Naturschützer fordern, dass Bayern den früheren Grenzstreifen besser schützt
Um einen Status als UNESCO-Welterbe zu bekommen, braucht es mehr Schutz für die ehemalige innerdeutsche Grenze, sagen Naturschützer. Was der Freistaat konkret tun soll.
Ein ehemaliger Kolonnenweg an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze: Das Grüne Band soll UNESCO-Welterbe werden, braucht aber wohl einen besseren Schutzstatus etwa in der Rhön.
Foto: Regina Vossenkaul | Ein ehemaliger Kolonnenweg an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze: Das Grüne Band soll UNESCO-Welterbe werden, braucht aber wohl einen besseren Schutzstatus etwa in der Rhön.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 13.12.2024 02:36 Uhr

Der Bund Naturschutz (BUND) fordert vom Freistaat Bayern größere Anstrengungen, damit der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen, das sogenannte Grüne Band, zum UNESCO-Welterbe werden kann. "Der Freistaat sollte die Flächen des Grenzstreifens auf bayerischer Seite als Nationales Naturmonument ausweisen", verlangt der BUND-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger.

Dieser hohe Schutzstatus sei auf der Thüringer Seite der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und auch in Hessen bereits gegeben.

Ehemaliger Grenzstreifen: Lange Zeit unberührte Natur und Erinnerung an Grenzregime

Anfang 2024 hat Deutschland das Grüne Band als Welterbestätte bei der UNESCO vorgeschlagen. Durch diese hohe Auszeichnung "könnte der dauerhafte Schutz und gleichzeitig auch die Anerkennung des Kultur- und Naturwertes des Grünen Bandes erreicht werden", hoffen die Naturschützer.

Auf dem ehemaligen Grenzstreifen hat sich durch die Unberührtheit während des Kalten Krieges eine besondere Vielfalt auch gefährdeter Pflanzen und Tiere erhalten können.

Gleichzeitig geht es um das Gedenken an ein brutales Grenzregime, das viele Todesopfer forderte. Der knapp 1400 Kilometer lange Grenzstreifen durch Deutschland soll deshalb als doppeltes Weltnatur- und Weltkulturerbe anerkannt werden.

Um eine Chance auf Anerkennung zu haben, fordert der BUND außerdem einen lückenlosen Schutz der gesamten ehemaligen Grenze: Rund elf Prozent der Flächen müssten noch renaturiert werden, damit das Grüne Band als durchgehender Biotopverbund gelten könne, so der Umweltschutzverband.

BUND-Ehrenvorsitzender: Höherer Schutzstatus auch für Biosphärenreservat Rhön

Eine Ausweisung als Nationales Naturmonument in Bayern würde einem Schutzstatus ähnlich einem Nationalpark entsprechen, erklärt Weiger. "Das angrenzende Biosphärenreservat Rhön sollte dabei mit einbezogen werden", fordert der BUND-Ehrenvorsitzende.

Der bayerische Teil des Grenzstreifens könne diesen Schutzstatus gar nicht bekommen, weil dort dafür die hohen gesetzlichen Hürden nicht erfüllt seien, teilte das Umweltministerium in München auf Nachfrage mit. Die Bewerbung des Grünen Bandes als Welterbe wird jedoch auch vom Freistaat Bayern unterstützt.

 
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  • Irmgard Engert
    Der UNESCO-Welterbe-Titel wird durch die langsam inflationäre Verwendung bzw. Vergabe meiner Meinung nach inzwischen absolut entwertet, ist nichts Besonderes mehr!
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  • Dietmar Eberth
    Inflationär kann man das nicht nennen wenn in Deutschland jedes Jahr EIN (!) neues UNESCO-Weltkulturerbe dazukommt (insgesamt 54).
    Auch 1223 Stätten in 168 Ländern ist nicht inflationär.
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  • Irmgard Engert
    Für mich schon
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  • Sabine Ritter
    Die ehemalige innerdeutsche Grenze ist Teil der Geschichte Bayerns. Und die Grenze verlief VOR den Sperranlagen. Es wäre ein Armutszeugnis, würde der Erhalt der Erinnerung an diese Zeit nicht finanziell unterstützt.
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  • Irmgard Engert
    Stimmt - auf bayerischer Seite konnte man ran bis an den Zaun, da gab es Äcker, Wiesen, Wälder - dann kam die Geenze mit dem Zaun - und auf ostdeutscher Seite die ganzen Grenzanlagen, Sperrstreifen etc - das befindet sich zu 99% auf denngebieten von Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, einem winzigen Stückchen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
    Auf Westseite wurde das Land fast bis an den Zaun ran genutzt!
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  • Andreas Gerner
    Die Sperrstreifen waren nicht auf bayerischer Seite
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