Zu einem Hotspot des närrischen Treibens hat sich schon lange Heustreu entwickelt. Beim Umzug schien zwar der Wagenkorso etwas abgespeckt, dafür hielt das Fußvolk der Faschingshochburg die Treue. Nur die Après-Party war dieses Mal nicht in der Festhalle, sondern im Bierzelt am Sportgelände. Der Umzug verlief ohne größere Zwischenfälle.
"Wir sind schon eine Woche wach", dröhnte glaubhaft ein Faschingsohrwurm aus den Lautsprechern in der Dorfmitte, wo sich die meisten Besucher einfanden. Das nahezu ausschließlich jugendliche Publikum hatte sich schon beizeiten auf den Weg gemacht und feierte rund um das Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft. Wenngleich es später die meisten Wagen an närrischer Aufmachung fehlen ließen und gestalterische Originalität durch Lautstärke ersetzten, so bewies die närrische Jüngerschaft am Straßenrand umso mehr Fantasie.
Fantasievolle Verkleidungen entlang der Hauptstraße
Gehörnte Wikinger, dünne Tutu tragende – sicherlich frierende – Ballerinen, Lebewesen aus der Tierwelt in allen Variationen, Filmfiguren und natürlich auch das Standardprogramm aus Polizisten, Cowboys, Piraten und Soldaten bevölkerte die Hauptstraße. Bei einem Blick von oben hätte sich das Bild eines bunten, quirligen Ameisenhaufens geboten.
Den Zug führte Heustreus Altbürgermeister Walter Weber auf einem betagten Traktor an, dem die Akteure aus dem Dorf folgten. Mit einer witzigen Darstellung der Windrad-Landschaft unter Glaskuppeln fragten sich die Jecken, warum sich wohl die Flügel um Heustreu herum so wenig drehen. Ausgelassene Gallier feierten ihren Sieg über die Römer.
Von Sondernau bis Wargolshausen war alles dabei
Eine bezaubernde Abordnung feenhaft geschminkter Damen aus dem Dorf und ein Schwarm niedlicher Schildkröten waren unter den ersten Gruppen, ehe schon nach einem gewaltigen Feuerwehrwagen aus Sondernau die auffälligsten Zugprotagonisten aus Wargolshausen mit einem Flugsaurier und einer wiederbelebten Dreschmaschine die Blicke auf sich zogen. Im Anschluss kam dann das Partyvolk zu ihrem Recht.
Zum wummernden Bass aus der Rubrik Techno und Evergreen-Schlagerschnulzen ging es ins Bierzelt, wo bis zum Einbruch der Dunkelheit ausgelassen gefeiert wurde.